Initiative Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau.

Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“: Lösungsvorschlag vorgestellt

Bei der Erbpacht als Alternative zum Grundstückskauf muss der Hauseigentümer eine Art Miete zahlen. Die ist an den Bodenwert gekoppelt. Das kann zu deutlichen Anstiegen führen. Eine überfraktionelle Arbeitsgruppe soll in Lüneburg dafür eine faire Lösung finden. Die Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“ hat nun ein mögliches Lösungsmodell vorgestellt.


Mitteilung von: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“ – Am: 04.07.2024
Online: https://ini-erbbau-lg.de/ – Fotos: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“


Lösungsmodell für sozialverträgliche Erbbau-Regelung in Lüneburg vorgestellt

Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“ – Bei einer Infoveranstaltung der Initiative.

Die Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“ hat sich zum Ziel gesetzt, angesichts der dramatischen Entwicklungen im Erbbau in Lüneburg einen konstruktiven Dialog anzuregen und kooperativ an Lösungen mitzuwirken. In der interfraktionellen Arbeitsgruppe „Erbbau in Lüneburg“ hat die Initiative am 27. Juni 2024 ein erstes Lösungsmodell vorgestellt.

Lösungsmodell mit „bereinigtem“ Bodenrichtwert und abgesenktem Erbbauzins

Klug durchdachte, mit allen Beteiligten abgestimmte und sozial ausgerichtete Erbbau-Konditionen sichern nachhaltig bezahlbaren Wohnraum und erhalten langfristig eine vielfältige Bevölkerungsstruktur. Das Lösungsmodell sieht daher einen „bereinigten“ Bodenrichtwert und einen abgesenkten Erbbauzins vor.

Damit soll die Bodenpreisentwicklung für den Erbbau den Spekulationsdynamiken der letzten 12 Jahre entzogen werden und eine berechenbare, lineare Entwicklung der Erbbaukonditionen gesichert werden – auch wenn die Bodenrichtwerte in Lüneburg weiter steigen.

Vorteile für Erbbau-Geber und Erbbau-Nehmer:innen

Das Modell schafft Vorteile für alle Seiten: Erbbaugeber wie die Hansestadt Lüneburg oder die Klosterkammer Hannover erzielen bei diesem Modell 4- bis 6-fach gesteigerte Einnahmen, die sie bei vorzeitiger Vertragsverlängerung gegebenenfalls bereits Jahre früher erhalten. Gleichzeitig kann sich die Mehrheit der Erbbaunehmer:innen den um ein Vielfaches erhöhten Erbbauzins von etwa 200 Euro im Monat leisten.

Das ergibt eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten – sofern die öffentlichen Erbbaugeber auf Spekulationsgewinne von bis zu 1.200 Prozent verzichten.

Vorteile für Stadtentwicklung und Klimaschutz

Im Sinne einer vielfältigen Stadtentwicklung wirkt dieses Modell Verdrängungsprozessen (Gentrifizierung) in der Stadt entgegen und sichert langfristig bezahlbaren Wohnraum im Bestand.

Aus Klimaschutzperspektive können die Erbbaunehmer:innen finanzielle Mittel in den Erhalt bestehender Bausubstanz – vgl. CO2 und „graue Energie“ im Bestand – und in Klimaschutzmaßnahmen investieren. Das kommt der öffentlichen Hand und ihren wichtigen Aufgaben zum Klimaschutz entgegen.

Hintergrund: Interfraktionelle Arbeitsgruppe „Erbbau in Lüneburg“

Seit Mai 2024 trifft sich eine interfraktionelle Arbeitsgruppe „Erbbau in Lüneburg“ mit Vertreter:innen der einzelnen Ratsfraktionen und erarbeitet in Zusammenarbeit mit dem Stadtkämmerer Matthias Rink Lösungsvorschläge für zukünftige Erbbaukonditionen. Am 27. Juni 2024 hat die interfraktionelle Arbeitsgruppe die Einladung der Initiative mit politischen Vertreter:innen und dem Stadtkämmerer wahrgenommen. Eine inhaltliche Rückmeldung zu den Vorschlägen der Initiative liegt noch nicht vor.

Die interfraktionelle Arbeitsgruppe wird im Gegenzug die Initiative voraussichtlich Ende August 2024 einladen, um ihren Vorschlag zu präsentieren. Bis dahin ist keine weitere Beteiligung der Initiative vorgesehen.

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