Spielplatz am Kreideberg. Foto: Astrid Völzke.

Jugendhilfe-Ausschuss: Spielplätze sollen barrierearm und inklusiv werden

Spielplätze und die Zugänge dazu inklusiv gestalten, das fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Die PARTEI/DIE LINKE bei der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses am 8. September 2022. Barrierearme Zugänge und inklusive Spielplatzmodule sollen künftig obligatorisch verstärkt berücksichtigt werden.


Mitteilung von: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , Stadtratsfraktion Lüneburg
Am: 05.09.2022
Online: https://gruene-lueneburg.de/unsere-vertreterinnen/stadtratsfraktion/
Foto: Astrid Völzke


Antrag im Jugendhilfe-Ausschuss: Inklusiv denken bei der Spielplatzgestaltung!

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die Gruppe Die PARTEI/DIE LINKE haben zur Sitzung des Jugendhilfeausschuss am 8. September 2022 den Antrag „Inklusiv denken bei der Spielplatzgestaltung!“ eingebracht. Ziel ist es, die Spielplätze der Hansestadt zu Orten für ALLE Kinder zu machen – unabhängig von möglichen geistigen und/oder körperlichen Behinderungen.

Zu diesem Zweck soll die Verwaltung beauftragt werden, bei allen neugeplanten sowie bei Instandhaltungsmaßnahmen an bestehenden Spielplätzen in der Hansestadt barrierearme Zugänge und inklusive Spielmodule „obligatorisch verstärkt zu berücksichtigen … Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle Spielplätze der Stadt barrierearm zu gestalten und durch inklusive Spielmodule zu ergänzen“, so der Antrag.

Klares Bekenntnis zu Inklusion und Teilhabe gefordert

Laura Schäfer, Sprecherin ihrer Fraktion für Kita, Kinder und Familie dazu: „Spielplätze sind zentrale Orte der Begegnung, der Teilhabe und des Austauschs. Es sind nicht nur Orte, an denen Kinder sich geschützt und frei zugleich bewegen können, sondern auch Orte an denen Freundschaften entstehen – sowohl zwischen Kindern als auch ihren Eltern.

Spielplätze sollten ausnahmslos allen Menschen zugänglich sein und unsere Gesellschaft so abbilden, wie sie ist: bunt und vielfältig. Wir brauchen hier als Stadt ein gemeinsames und klares Bekenntnis zu mehr Inklusion und Teilhabe für alle.“

Spielangebote schaffen auch für Kinder mit motorischen Einschränkungen

Vivienne Widawski, Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss und Mitglied der Gruppe Die PARTEI/DIE LINKE dazu: „Viele Spielplätze unserer Stadt sind noch weit davon entfernt, wirklich inklusiv zu sein: Tiefe Sandflächen versperren den Weg zu Spielgeräten für Kinder, die im Rollstuhl sitzen. Viele Spielgeräte sind in größerer Höhe angebracht und daher für Kinder mit motorischen Einschränkungen unerreichbar. Und auch Kinder mit Wahrnehmungsdefiziten finden kaum Spielmöglichkeiten, die ihnen helfen, räumliches Denken zu trainieren und Gefahrensituation besser einzuschätzen.“


Information: Antrag im Wortlaut

Hier der Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Die PARTEI/DIE LINKE vom 23.08.2022 im Wortlaut:

Inklusiv denken bei der Spielplatzgestaltung!

Die Verwaltung wird beauftragt, bei der Planung neuer Spielplätze oder der Umgestaltung bzw. Instandhaltung bestehender Spielplätze im Lüneburger Stadtgebiet inklusive Spielmodule für Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen sowie einen barrierearmen Zugang obligatorisch verstärkt zu berücksichtigen. Die dafür nötigen finanziellen Mittel werden bereitgestellt. Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle Spielplätze der Stadt barrierearm zu gestalten und durch inklusive Spielmodule zu ergänzen.

Begründung:

Spielplätze sind wichtige Orte der Begegnung, der Teilhabe und des Austauschs. Es sind Orte an denen Kinder frei und doch geschützt vom Verkehr der Stadt ihrem inhärenten Drang nach Entwicklung der kognitiven, motorischen und sozialen Fähigkeiten nachgehen können. Und nicht zuletzt sind es Orte, an denen Freundschaften entstehen können – sowohl zwischen Kindern als auch zwischen Eltern.

Spielplätze sollten allen Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten zugänglich sein. Doch bisher sind die meisten Spielplätze der Stadt weit von diesem Ziel entfernt: Tiefe Sandflächen versperren den Weg zu Spielgeräten für Kinder, die im Rollstuhl sitzen. Viele Spielgeräte sind in größerer Höhe angebracht und daher für Kinder mit motorischen Einschränkungen unerreichbar. Und auch Kinder mit Wahrnehmungsdefiziten finden kaum Spielmöglichkeiten, die ihnen helfen, räumliches Denken zu trainieren und Gefahrensituation besser einzuschätzen.

Für alle diese Herausforderungen hat sich in den vergangenen Jahren ein großer Markt an Spielgeräteherstellern gebildet, die ihre Arbeit immer mehr auf die Produktion inklusiver Module umstellen, und seit Oktober 2020 gibt es sogar eine eigene DIN-Norm für die Planung inklusiver Spielplätze. Wir möchten die Verwaltung bitten, hier die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen und die Spielplätze der Stadt zu Orten für ALLE werden zu lassen.

  • Jugendhilfeausschuss am Donnerstag, 8. September 2022
    Tagesordnung und Vorlagen: mehr


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