Ehemaliges Krankenhaus Scharnebeck. Foto: Landkreis Lüneburg.

Landkreis: Ehemaliges Krankenhaus Scharnebeck für Geflüchtete – Info-Veranstaltung 9. Oktober 2023

Beim Kreistag am 28. September 2023 beschloss der Landkreis, das ehemalige Krankenhaus in Scharnebeck zu kaufen und zu sanieren, um dort ab Herbst 2024 geflüchtete Menschen unterzubringen. Der Mietvertrag in Sumte läuft 2024 aus und in Scharnebeck haben die Menschen einfachere Wege zum Jobcenter und zur Ausländerbehörde. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens bat im Innenausschuss um Unterstützung bei der Aufnahme Geflüchteter angesichts gestiegener Zugangszahlen.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 29.09.2023 / 05.10.2023
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg. Ehemaliges Krankenhaus Scharnebeck.


Neue Flüchtlingsunterkunft in Scharnebeck:
Landkreis Lüneburg erwirbt ehemaliges Krankenhaus

Foto: Landkreis Lüneburg. Ehemaliges Krankenhaus Scharnebeck.

Info-Veranstaltung am Montag, 9. Oktober 2023

Montag, 9. Oktober 2023, 19 Uhr – Forum Schulzentrum Scharnebeck, Duvenbornsweg, 21379 Scharnebeck

Wo können geflüchtete Menschen im Landkreis Lüneburg bestmöglich untergebracht werden? Dafür soll nun das ehemalige Krankenhaus in Scharnebeck gekauft und im Anschluss umgebaut und saniert werden. Dies beschloss der Kreistag am Donnerstag, 28. September 2023. Voraussichtlich im Herbst 2024 könnten die ersten Menschen im ehemaligen Krankenhaus unterkommen.

Zentrale Lage im Landkreis Lüneburg

Nachdem erst am Freitag, 29. September 2023, nach dem Kreistagsbeschluss der Kaufvertrag unterzeichnet wurde, steht nun die Bürger-Information weit oben auf der Agenda.

Um mit den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Scharnebeck ins Gespräch zu kommen, bietet die Kreisverwaltung eine Info-Veranstaltung am Montag, den 9. Oktober 2023, um 19 Uhr im Forum des Schulzentrums Scharnebeck an. Als Ansprechpersonen vor Ort sind neben Landrat Jens Böther und der Ersten Kreisrätin Yvonne Hobro auch Samtgemeindebürgermeister Laars Gerstenkorn und Bürgermeister Stefan Block sowie ein Vertreter der Polizei.

Bürgerinformation am 9. Oktober 2023

„Es ist uns wichtig, die Menschen in Scharnebeck frühzeitig zu informieren“, sagt Lüneburgs Erste Kreisrätin Yvonne Hobro, die zugleich den Fachbereich Soziales leitet. „Wir wollen ihre Anliegen und Bedenken aus der Nachbarschaft aufnehmen, aber auch mögliche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gewinnen.“

Bis zu 180 Plätze könnte die Notunterkunft in Scharnebeck ab Herbst 2024 für Geflüchtete bereitstellen. Geplant ist, den Menschen dort – wie bisher in der Notunterkunft Sumte – nur eine vorübergehende Bleibe für wenige Wochen zu bieten. Damit verschafft der Landkreis den Kommunen Zeit, längerfristigen Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen.

Mehr Selbständigkeit und kürzere Wege als in Sumte

Christopher Schäfer, Leiter der Unterkunft in Sumte führt aus: „Wir vereinfachen den Menschen damit wichtige Wege zum Jobcenter und insbesondere zur Ausländerbehörde. Ebenfalls wird es in der Unterkunft in Scharnebeck neue Kochmöglichkeiten geben, sodass die untergebrachten Menschen nicht mehr auf einen Caterer angewiesen sind.

In Sumte waren und sind die Wege zum nächsten Ort, zur Behörde oder zum Einkaufen etwas länger. Wir geben den Menschen damit auch ein Stück Selbständigkeit wieder.“

Gute Anbindung an öffentlichen Verkehr

Über die Gemeindegrenzen Scharnebecks hinaus kann das Kreisgebiet dank der guten Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ebenfalls besser erreicht, Behördengänge und Arztbesuche leichter erledigt werden.

Yvonne Hobro, Erste Kreisrätin des Landkreises Lüneburg betont: „Die Unterkunft in Scharnebeck soll die Gemeinden entlasten, damit diese sich besser vorbereiten und wir gemeinsam eine passgenauere Integration ermöglichen können.“

Vertrag in Sumte läuft aus

Hintergrund: Aktuell hat der Landkreis im Ortsteil Sumte der Gemeinde Amt Neuhaus ein ehemaliges Bürodorf für die Erstaufnahme von Geflüchteten angemietet und entsprechend umgestaltet. Der derzeitige Mietvertrag läuft 2024 aus. Ziel der Kreisverwaltung ist es, geflüchtete Menschen in einer eigenen Unterkunft unterzubringen.


Mitteilung von: Nds. Ministerium für Inneres und Sport – Am 21.09.2023 – Online: mehr

Ministerin Behrens informiert Innenausschuss über Situation bei der Erstaufnahme und Unterbringung von Geflüchteten

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Mitglieder des Ausschusses für Inneres und Sport des Niedersächsischen Landtages am 21.09.2023 über die aktuelle Situation und die ausgesprochen dynamische Entwicklung bei der Erstaufnahme, der Unterbringung und der Verteilung von Geflüchteten auf die niedersächsischen Kommunen unterrichtet.

Zugangszahlen Asylsuchender derzeit auf hohem Niveau

Die Zugangszahlen Asylsuchender in Niedersachsen haben sich seit Mitte Juli 2023 von 500 bis 600 Zugängen pro Woche auf derzeit über 1.300 mehr als verdoppelt und verharren seit Mitte August 2023 auf einem hohen Niveau.

Hinzu kommt, dass die Messehallen in Hannover vom Ende der laufenden Woche bis Anfang Dezember 2023 nicht für die temporäre Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden können. Dies führt dazu, dass die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) an die Grenze ihrer Kapazitäten stößt.

Nutzung der Messehallen Hannover aktuell nicht möglich – Notunterkünfte voll belegt

Die derzeit rund 9.500 verfügbaren Plätze in den regulären Standorten und den Notunterkünften der LAB NI sind belegt. An den regulären Standorten Bramsche, Braunschweig, Celle Hohe Wende, Fallingbostel, Friedland, Oldenburg und Osnabrück ist die LAB NI bereits in die Notbelegung gegangen.

Neben der verdichteten Belegung in den Unterkunftszimmern werden auch bereits Hallen und Schulungsräume für die Unterbringung genutzt.

Belastung für alle Beteiligten gestiegen

Innenministerin Behrens erklärt: „Mit der Notbelegung an den regulären Standorten und der Vollbelegung der Notunterkünfte konnten wir die Kapazitäten in der LAB NI in den vergangenen Tagen und Wochen bereits steigern. Man muss aber dazu sagen, dass all diese Maßnahmen dazu führen, dass die Qualität der Unterbringung und damit auch die Lebenssituation der Menschen, die zu uns kommen, leidet.

Es wird enger, es wird voller und damit steigt die Belastung für alle Beteiligten, auch für die vielen Beschäftigten in den Einrichtungen. Angesichts dieser Entwicklung stehen Länder und Kommunen vor einem schwierigen Herbst.“

Mehr Erstaufnahmeplätze benötigt – Kommunen um Unterstützung gebeten

Oberste Priorität habe für das Land daher die Schaffung von weiteren Erstaufnahmeplätzen. Angesichts der stark gestiegenen Zugangszahlen müsse aber auch die Verteilung auf die Kommunen kurzfristig erhöht werden.

„Wir arbeiten unter Hochdruck daran, weitere Notunterkünfte zu finden und schnellstmöglich einzurichten. Bei der Suche nach geeigneten Liegenschaften brauchen wir unbedingt die Unterstützung der Kommunen.“

Teilweise wohl auch Einrichtung von winterfesten Zelten

„Allerdings werden wir uns darüber hinaus auch darauf einstellen müssen, dass es an den Liegenschaften der LAB NI und andernorts zur Errichtung von winterfesten Zelten kommen wird.

Letzteres wird in Form der Einrichtung sogenannter Abrufplätze auch an Orten geschehen, die wir eigentlich nicht oder nur, wenn die Situation dies unbedingt erfordert, für die Unterbringung nutzen möchten. Das ist nun leider der Fall“, so Behrens weiter.

Beratung mit kommunalen Verbänden

Die Landesregierung steht in engem Kontakt mit den Kommunen. Innenministerin Behrens wird das Thema der Unterbringung und Verteilung von Geflüchteten am Montag, 2. September 2023, mit Vertretenden der kommunalen Spitzenverbände beraten.

Behrens: „Uns ist bewusst: Die Kommunen tragen bereits eine große Last und unser Anspruch ist normalerweise, ihnen einen möglichst großen Vorlauf für die Unterbringung vor Ort zu gewähren. In der derzeitigen Lage ist dies aber nur noch bedingt möglich. Wir können und werden diese Situation nur gemeinsam bewältigen.“

Bitte um Verständnis und um Solidarität mit Schutzsuchenden

„Sowohl das Land als auch die Kommunen werden in den kommenden Wochen Unterbringungsmöglichkeiten nutzen müssen, die Belastungen für die Menschen vor Ort mit sich bringen werden. Dafür bitte ich die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt um Verständnis und um ihre Solidarität mit den Menschen, die zu uns kommen“, so die Ministerin.

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