Landkreis Lüneburg und Kommunen beraten über Unterbringung von Geflüchteten
Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine dürfte zum Winter weiter steigen. In vielen Landkreisen müssen die Menschen in Turnhallen unterkommen. Am 19. Oktober 2022 treffen sich nun die Kommunen und der Landkreis Lüneburg zur Beratung: Wie bringt man die Menschen gut und sicher unter – ohne dafür Turnhallen zu nutzen?
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 13.10.2022
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Foto: Landkreis Lüneburg. Notunterkunft in Sumte.
Gemeinsamer Kraftakt im Landkreis Lüneburg: Sichere Unterkünfte für Geflüchtete – Turnhallen für Sport freihalten
Landkreis und Kommunen treffen sich am 19. Oktober 2022 zum Krisengespräch in Adendorf
Der Ukrainekrieg und die hohe Zahl der Geflüchteten stellen den Landkreis Lüneburg und seine Kommunen vor große Herausforderungen. Hilfesuchende sollen gut und sicher untergebracht werden, gleichzeitig sollen idealerweise Sport- und Veranstaltungshallen für Aktivitäten der Menschen aus dem Landkreis offenbleiben.
Krisenbesprechung der Bürgermeister:innen im Landkreis am 19. Oktober 2022
Lösungen lassen sich nur gemeinsam finden. Die hauptamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister (HVBs) treffen sich daher am kommenden Mittwoch, 19. Oktober 2022, mit Landrat Jens Böther und den zuständigen Fachdiensten der Kreisverwaltung zu einer gemeinsamen Krisenbesprechung im Adendorfer Rathaus. Die Initiative hierzu war von HVB-Sprecher Heiner Luhmann und der Bürgermeister-Runde ausgegangen.
Schon seit Beginn des Ukrainekriegs ziehen die Akteure im Landkreis Lüneburg an einem Strang: „Uns allen ist klar: Die Unterbringung der Menschen aus der Ukraine und Asylsuchenden aus anderen Ländern können wir nur gemeinsam stemmen.
Über den Winter wird die Herausforderung wachsen, da ist die Zusammenarbeit unerlässlich“, betonen Landrat Jens Böther und HVB-Sprecher Heiner Luhmann.
Landkreis und Kommunen seit Kriegsbeginn im Austausch
Bereits am 1. März 2022 – eine Woche nach Kriegsbeginn – hatten sich Kreis und Kommunen erstmals ausgetauscht, seitdem treffen sie sich alle zwei Wochen persönlich oder virtuell zum Krisenstab.
„Es war mir wichtig, dass alle Kommunen jederzeit auf dem neuesten Stand sind, die Zahlen kennen und sich frühzeitig auf Neues vorbereiten können“, sagt Landrat Jens Böther. „Es geht darum, gemeinsam voranzuschreiten und alle mitzunehmen.“
Im März 2022: Notunterkunft in Sumte eingerichtet
Um die Kommunen zu unterstützen und Zeit für die Wohnraumbeschaffung zu gewinnen, hatte der Landkreis im März 2022 innerhalb von zwei Wochen die Notunterkunft in Sumte geschaffen – mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtlicher.
„Mehr als 1.100 Menschen haben wir seitdem in Sumte aufgenommen, davon sind mehr als 430 bereits von den Gemeinden in ihren Einrichtungen untergebracht worden“, sagt der Verwaltungschef. „Hier sind wir sehr schnell in Vorleistung gegangen – ohne vorher zu wissen, welche Unterstützung uns von Bund und Land gezahlt wird.“
Kommunen für Ukrainer:innen zuständig – für Asylsuchende der Landkreis
Zuständig für Geflüchtete aus der Ukraine sind seit Anfang Juni 2022 die Kommunen, die ihnen – wie anderen Menschen ohne Wohnraum auch – ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen müssen. Diese rechtliche Situation hatte sich bereits im April und Mai 2022 abgezeichnet.
Für Asylbewerberinnen und Asylbewerber übernimmt hingegen der Landkreis die Kosten der Unterbringung, z.B. für fast 600 Plätze in der Hansestadt Lüneburg.
Steigende Zahlen erwartet
Nun erwarten Bund, Land und Kommunen über den Winter deutlich steigende Zahlen.
Am Mittwoch, 12. Oktober 2022, meldete der Niedersächsische Landkreistag (NLT), dass bereits 16 von befragten 19 Landkreisen in Niedersachsen Geflüchtete in Turnhallen unterbringen. Auch die Hansestadt Lüneburg hatte zuletzt Sportstätten geschlossen, um daraus Notunterkünfte zu schaffen.
Gemeinsame Suche nach alternativen Lösungen
„Das ist eine Situation, die wir möglichst vermeiden wollen“, sind sich Landrat Jens Böther und HVB-Sprecher Heiner Luhmann einig. „Die Menschen brauchen nach der langen Corona-Zeit Sport und gesellschaftliche Aktivitäten. Wir suchen daher dringend gemeinsam nach Lösungen.“
So haben sich einige Kommunen bereit erklärt, größere Gemeinschaftsunterkünfte aufzubauen und so andere Kommunen zu entlasten – im Gegenzug erwarten sie finanzielle und personelle Unterstützung. „Zusammen sind wir stärker“, meinen die Verwaltungschefs – auch wenn niemand die Entwicklungen im Winter vorhersehen kann.
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