LBU: A39 bringt keine Entlastung für Melbeck
Behauptungen, dass bei einem Bau der A39 der Lkw-Verkehr durch Melbeck und auf der B4 deutlich zurückgehen würde, bezeichnet LBU-Vertreter Eckehard Niemann als „unverantwortlich“. Es sei mit erheblichem Mautausweich-Verkehr zu rechnen. Nur eine Ortsumgehung und der 2+1-Ausbau der B4, so Niemann, würden Melbeck wirklich entlasten.
Mitteilung von: Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen e.V. – Am: 20.04.2023
Online: http://www.lbu-niedersachsen.de/
Foto: Jenny Friedrichs, Pixabay. Beispielfoto Autobahn.
A39-Lobby-Parolen schaden Melbeck und Orten an der B4
Warnung vor hohem Lkw- Mautausweich-Verkehr bei Herabstufung der B4
Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen bezeichnet Behauptungen von Vertretern der A39-Lobby als „unverantwortlich“. Demnach würde angeblich bei einem Bau der A39 der Lkw-Verkehr durch Melbeck und auf der B4 deutlich zurückgehen.
Derlei „Fake-Parolen“ seien leider am Wochenende bei Veranstaltungen von Bürgerinitiativen verbreitet worden.
Belastung durch mautflüchtige Lkw bei Bau der A39
Laut LBU-Vertreter Eckehard Niemann führt der Bau der A39 im Gegenteil aller Voraussicht nach zu einem noch größeren Lkw- und Verkehrs-Aufkommen.
Denn bei einem Bau der A39 werde die bisherige Bundesstraße B4 zu einer unbemauteten Landesstraße herabgestuft. Das würde dann zu einer hohen Zahl von mautflüchtigen Lkw führen.
Mautausweichverkehr bei gut ausgebauten Alternativstrecken belegt
Das Forschungs-Informations-System FIS Mobilität und Verkehr erläutert zwar, dass derlei Mautflucht zumeist nur geringfügig zunähme, wenn die Zeitersparnis beim Gütertransport auf Autobahnen rentabler sei als die Maut-Vermeidung.
Mautausweichverkehre sind jedoch insbesondere auf Strecken zu finden, die „gut ausgebaut sind und auch schon vor der Einführung einer Maut überdurchschnittlich belastet waren“, wie das FIS feststellt.
- Forschungsinformationssystem Mobilität und Verkehr: Ausweichverkehre durch Lkw-Maut
Vorgesehene Maut-Erhöhung steigert Effekt noch einmal
Genau dies, so der LBU, treffe ja bei der B4 zwischen Lüneburg und Uelzen in besonderem Maße zu. Deshalb führe die Forderung nach einer A39 ja zu noch deutlich höheren Lkw-Verkehren.
Dieser Effekt würde durch die von der Ampel-Koalition vereinbarte Maut-Erhöhung noch zusätzlich gesteigert.
„Abkürzung“ über Uelzen-Salzwedel
Im Falle eines Baus der A39 (Wolfsburg-Lüneburg) und der damit verbundenen „Querspange“ B190n von Bad Bodenteich über Salzwedel zur A14 ((Schwerin-Magdeburg) gebe es einen weiteren Anreiz, statt der A39 die dann ja unbemauteten Landesstraßen Ex-B4 und Ex-B71 (Uelzen-Salzwedel) zu nutzen.
Denn dann könne man sich so den weiten und bemauteten Umweg über das A39- und B190n-Dreieck Uelzen-Bodenteich-Salzwedel sparen.
Stattdessen: Ortsumfahrung Melbeck gefordert
LBU-Vertreter Niemann richtet deshalb abermals eine klare Aufforderung an „alle, die es wirklich gut meinen mit Melbeck und anderen Lkw-Geplagten“: Die Umsetzung der ja vorhandenen Pläne für eine Ortsumfahrung Melbecks.
Nach diesen Plänen würde die B4 südlich von Grünhagen das dort schmale Ilmenau-Tal kreuzen und dann weiter zur Ost-Ortsumfahrung bei Deutsch Evern führen – über den bisherigen Standort-Übungsplatz der Bundeswehr und mit einer nur marginalen Kreuzung eines Naturschutzgebiets für einen Ilmenau-Nebenbach.
Realistischer Weg zur Entlastung von Melbeck
Dies und der 2+1-Ausbau der B4, so Niemann, sei auch deshalb der einzig realistische Weg zur Entlastung Melbecks.
Denn die klima-, regional- und naturschädliche A39 mit ihrem immer unrentableren Nutzen-Kosten-Verhältnis werde an den Klagen und dem Widerstand von Gegnerinnen von Autobahn-Neubauten „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ scheitern.
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