Banner im Foyer des Zentralgebäudes. Foto: T. Berghof.

Leuphana Universität: Besetzung beendet – Übergabe der Forderungen am 21. Dezember 2022

Seit Montag, 12. Dezember 2022, hielten Studierende von „End Fossil: Occupy! Lüneburg“ das Zentralgebäude der Leuphana Universität besetzt. Nach der Erarbeitung von Forderungen an die Universität wurde die Besetzung selbstbestimmt aufgelöst. Öffentlich übergeben werden die Forderungen am Mittwoch, 21. Dezember 2022. Studierende, Lehrende und alle Interessierten sind dazu eingeladen – live oder online.


Mitteilung von: End Fossil Occupy Lüneburg 
Am: 19.12.2022
Online: https://lueneburg.endfossil.de/
Foto: End Fossil Occupy Lüneburg. Transparent am Eingang zum Foyer im Zentralgebäude.


Leuphana Universität: Studierende beenden Besetzung

Von Montag, 12. Dezember, bis Samstag, 17. Dezember 2022, haben Studierende der Leuphana Universität das Zentralgebäude besetzt, um für mehr Klimagerechtigkeit zu streiken. Denn: „Die Klimakrise wartet nicht bis dein Bachelor fertig ist“, wie ein Banner feststellte.

Gemeinschaftlich organisierte Veranstaltungen und Übernachtung im umgestalteten Foyer

Im Foyer des Zentralgebäudes fanden Workshops und Vernetzungstreffen statt. Bei diesen Treffen wurden auch die gemeinsamen Forderungen an die Universitätsleitung erarbeitet.

Am Infopunkt waren Materialien, Schichtpläne und Ansprechpersonen zu finden. Sofas luden zum gemütlichen Zusammenkommen ein. Darum herum standen die Zelte, in denen die Streikenden übernachteten.

Gemeinsam formulierte Forderungen an die Universität: Übergabe am Mittwoch, 21. Dezember 2022

Am Samstag, 17. Dezember 2022, haben die Besetzer:innen ihr Ziel – die Erarbeitung lokaler Forderungen an die Universität – erreicht und lösten deshalb selbstbestimmt die Besetzung auf. Die Forderungen werden am kommenden Mittwoch, 21. Dezember 2022, um 13 Uhr in Raum C40.606 (Zentralgebäude) öffentlich an  die Universitätsleitung übergeben. Studierende, Lehrende und alle anderen Interessierten sind dazu eingeladen.

Fazit: Erfolgreiche Besetzung

Bei der Besetzung gelang es, einen offenen Raum für den Austausch zu schaffen. „Wir haben andere Studierende und Lehrende eingeladen, um gemeinsam darüber nachzudenken, was die Uni zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen kann. Daraus haben wir jetzt erfolgreich konkrete Forderungen entwickelt“, beschreibt Jona, einer der Besetzer.

In einem waren sich alle einig – um dieser Krise wirklich angemessen zu begegnen, muss hier noch viel mehr passieren!

  • So fordern die Studierenden die Universität auf, den Klimanotstand auszurufen und damit anzuerkennen, dass sich jetzt alle mit der Klimakrise auseinandersetzen müssen.
  • Klimagerechtigkeit muss in allen Fachbereichen zum Thema gemacht werden. Auch in der Ökonomie braucht es eine Lehre, die die Klimakrise ernst nimmt und Alternativen zu neoliberalen Modellen diskutiert.

Den Studierenden war es wichtig, auch Klimagerechtigkeit zum Thema zu machen, also die sozialen Ungerechtigkeiten der Klimakrise mit einzubeziehen. Deshalb wurden auch Forderungen formuliert zu Themen wie Dekolonialisierung und Diversität in der Lehre und infrastrukturelle Veränderungen des Universitätsalltag.

Wie geht’s weiter?

Am Mittwoch den 21. Dezember 2022, um 13 Uhr, in Raum C40.606 (Zentralgebäude) werden die Forderungen öffentlich an die Universität übergeben. Alle Studierenden und Lehrenden und alle anderen Interessierten sind dazu eingeladen.

Nach der Forderungsübergabe soll es nicht vorbei sein. „Wenn die Forderungen nicht umgesetzt werden, dann kommen wir eben wieder“, erklärt Aktivist Noah.

Einsatz für Klimagerechtigkeit und Ende der fossilen Energien geht weiter – auch in Lüneburg

Die internationale Bewegung „End Fossil: Occupy!“ wird weiter für Klimagerechtigkeit und das Ende der fossilen Energien kämpfen.

Alle sind eingeladen, sich der Bewegung anzuschließen: „Wir glauben, dass jede Gruppe unserer Gesellschaft wo sie nur kann für eine Massen-Klimagerechtigkeitsbewegung mobilisieren sollte, um unser Ziel zu erreichen“, heißt es auf der Internetseite.

Die Studierenden der Leuphana Universität wünschen sich einen noch breiteren Protest in Lüneburg. Mit Bewohner*innen der Stadt, Initiativen und politischen Gruppen wollen sie diesen gestalten und in die Öffentlichkeit tragen.

Hintergrund: Warum werden Universitäten besetzt?

Die Besetzung fand im Namen der internationalen Protestbewegung „End Fossil: Occupy!“ statt, die unter anderem den schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und eine sozial-gerechte Verkehrswende fordert. In Leipzig und Aachen gab es in der letzten Woche ebenfalls Besetzungen von Hörsälen, wie zuvor auch schon in Göttingen, Frankfurt, Berlin und an vielen weiteren Orten.

Es passiert noch nicht genug!

„Unibesetzungen wurden als Mittel gewählt, um Klimagerechtigkeit wieder präsenter in den Räumen zu machen, wo wir uns täglich bewegen. Hier wollen wir aktiv werden, den Alltag durchbrechen und zeigen: Es passiert noch immer nicht genug! Lasst uns alle wieder aus dem Corona-Schlaf kommen.

Wenn sich Studierende von allen Unis Deutschlands anschließen, dann können wir ganz schön Druck erzeugen. Da wollten wir unseren Beitrag hier in Lüneburg leisten“, erklärt Noah, einer der Beteiligten.

„Es fehlt nicht an grundlegendem Wissen über die Klimakrise, aber dieses und auch Handlungsoptionen müssen viel mehr diskutiert werden. Dafür tragen Unis eben eine besondere Verantwortung.“

Informationstafeln im Foyer. Foto: T. Berghof.

Informationstafeln und Organisation im Foyer. Dahinter: Aufgebaute Zelte zum Übernachten. Foto: T. Berghof.

Tagesplanung im Foyer. Foto: T. Berghof.

Tagesplanung im Foyer. Foto: T. Berghof.

Arbeit an den Forderungen. Foto: T. Berghof.

Arbeit an den Forderungen. Foto: T. Berghof.

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    Seit dem 12. Dezember 2022 halten Studierende von End Fossil: Occupy! Lüneburg die Aula der Universität Lüneburg besetzt. Die Universitätsleitung duldet die Besetzung derzeit. Das Veranstaltungsprogramm wird fortgeführt, in Erarbeitung sind Forderungen an die Universität.
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