"There is no planet B". Protest für Klimaschutz. Foto: Niklas Pntk, Pixabay.

Leuphana Nachhaltigkeits-Barometer für Kommunen: Gute Ansätze, aber nicht ausreichend

Positiv: Viele Städte, Gemeinden und Kreise in Niedersachsen setzen sich ein für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz. Aber: Zwei Drittel der Zuständigen sind der Ansicht, dass die Maßnahmen nicht ausreichend sind. Manche Bereiche – wie Soziales, Kultur und Gesundheit – sind bisher auch kaum im Blick, was die Nachhaltigkeit betrifft.


Mitteilung von: Leuphana Universität Lüneburg – Am: 23.01.2025
Online: https://www.leuphana.de/ 


Nachhaltigkeits-Barometer: Team der Leuphana Universität untersuchte Nachhaltigkeit der niedersächsischen Kommunen

Ein Team der Leuphana Universität Lüneburg unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Heinrichs erforscht im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums, wie es um die Nachhaltigkeit von Städten, Gemeinden und Landkreisen in Niedersachsen steht.

An einer Online-Befragung zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beteiligten sich knapp 30 Prozent der niedersächsischen Kommunen. Es antworteten Mitarbeitende aller Verwaltungsbereiche, besonders Personen mit der Hauptverantwortung für Nachhaltigkeit (47 Prozent). 

Aus den Ergebnissen der Studie

Die Studie (Seiten 5 und 6) kommt unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

Klimaschutzmaßnahmen in manchen Bereichen verstärkt berücksichtigt

In den Kommunen gewinnt die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen an Bedeutung. Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden in den Bereichen Bauen und Stadtentwicklung sowie Umwelt und Mobilität verstärkt berücksichtigt und umgesetzt. Im Kulturbereich werden die Themen jedoch bislang nicht als relevant wahrgenommen. Auch Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität werden bisher kaum umgesetzt.

Aber: Maßnahmen nicht als ausreichend wahrgenommen

Zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass die Maßnahmen nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Klimaziel der Vereinten Nationen zu erreichen. 

Unterstützung von Landesregierung, Kommunalpolitik oft Hemmnis

Die niedersächsische Landesregierung wird von einem Großteil der Befragten als treibend eingeordnet. Auffällig ist, dass die Kommunalpolitik, im Vergleich zu den anderen abgefragten Akteuren, am häufigsten als hemmend eingeordnet wird.

Fachkräftemangel als Hemmnis wahrgenommen

Fast alle Kommunen geben an, dass sie über Fachpersonal verfügen oder solches zeitnah einstellen wollen. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass aus Sicht der Befragten die personellen Ressourcen verstärkt werden müssen. Der herrschende Fachkräftemangel wird in diesem Zusammenhang von vielen Kommunen als ein Hemmnis angesehen.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer: Einblick, was die Kommunen bewegt

„Mit dem Kommunalen Nachhaltigkeitsbarometer Niedersachsen bekommen wir einen hilfreichen und wichtigen Einblick, was Kommunen bewegt – und was sie gerade behindert auf dem Weg zur kommunalen Nachhaltigkeit“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer.

Meyer wertet es als ein gutes Zeichen, dass ein Großteil der Kommunen die Landesregierung als Treiber der Nachhaltigkeitstransformation sieht. Die Studie zeige, „dass Kommunen durch Anforderungen an Klimaanpassung und Nachhaltigkeit vor großen Herausforderungen stehen und finanzielle und personelle Unterstützung benötigen“, so Meyer.

Fazit: Handlungsoptionen für Kommunen, Kreise und Landesregierung

Auf Basis der Erhebung wurden Handlungsoptionen für Landkreise, Städte und Gemeinden und die Landesregierung abgeleitet. Dazu gehört die Anregung, die Umsetzung durch Schulungen und Handreichungen zu vereinfachen, die Kooperation unter den Kommunen und mit engagierten Akteuren vor Ort zu verbessern und Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch in Bereichen wie Sozialem und Kultur zu verankern. 

„Trotz eines schwierigen Fahrwassers setzen sich viele Städte, Gemeinden und Kreise in Niedersachsen für eine nachhaltige Entwicklung ein“, kommentiert Professor Heinrichs die Studienergebnisse. Er rät den Kommunen dazu, verfügbare Ansätze und Instrumente stärker zu nutzen. Bereiche wie Kultur oder Gesundheit sollten systematischer in den Blick genommen werden.

Mehr bei Lüne-Blog

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.