
Leuphana Universität: Brücken zwischen Israelis und Palästinensern und neues Menschenrechts-Studium
Mit Wissenschaftler:innen aus Jerusalem, Berlin und Kalifornien forscht Psychologe Timur Sevincer von der Leuphana Universität nach Möglichkeiten, die Feindseligkeiten im israelisch-palästinensischen Konflikt zu verringern und Kontakt zu ermöglichen. Außerdem startet im Herbst ein englischsprachiger Online-Studiengang zur Umsetzung der Menschenrechte in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.
Mitteilung von: Leuphana Universität Lüneburg – Am: 02./03.04.2025
Online: https://www.leuphana.de/ – Foto: Christine Böhm
Bewerbungen für Menschenrechts-Studium an der Leuphana Universität jetzt möglich
Der berufsbegleitende Studiengang Governance and Human Rights an der Professional School der Leuphana Universität Lüneburg beschäftigt sich mit den Prinzipien verantwortungsbewussten Regierungshandelns. Die von der UN empfohlene Qualifikation soll die Menschenrechte stärken. Studierende können so den Berufseinstieg in internationale oder Nicht-Regierungs-Organisationen und in die Entwicklungshilfe vorbereiten oder in ihren Unternehmen den Wandel für eine gerechtere Business-Welt vorantreiben.
Durchgängig als Online-Studium organisiert und englischsprachig
Das viersemestrige, englischsprachige Studienprogramm ist als Online-Studium organisiert und international ausgerichtet. Studierende aus aller Welt werden von internationalen Lehrenden betreut. Auch die beiden Präsenzwochen werden in hybrider Form organisiert. Damit ist für internationale Studierende ein berufsbegleitendes und nahezu ortsunabhängiges Studium möglich. Leiter des Master-Studienprogramms ist Prof. Dr. Till Patrik Holterhus, Experte für Internationales Öffentliches Recht, insbesondere Staats- und Verwaltungsrecht.
Bewerbung bis 31. Mai 2025
Besonderer Wert wird auf die praktische Anwendung des vermittelten Wissens gelegt. Die Studierenden beginnen schon früh mit der Ausarbeitung eines eigenen Projektes zum Thema Governance oder Menschenrechte. Gegen Ende ihrer Studienzeit organisieren sie eine eigene Konferenz zu einem selbstgewählten Thema.
Interessierte können bis zum 31. Mai 2025 auf das Studienangebot bewerben. Studienbeginn ist im September 2025. Das viersemestrige Studienprogramm ist kostenpflichtig. Die Gebühr beträgt 9.900 Euro, dazu kommt ein Semesterbeitrag von jeweils 210 Euro. Ratenzahlung ist möglich.
Mehr Information und Kontakt
Weitere Informationen zum Studiengang sind online zu finden, auch ein persönliches Beratungsgespräch kann vereinbart werden. Online-Informationsveranstaltungen finden statt am 11. April, 14. Mai und 28. Juni 2025.
- Leuphana Universität: Professional Master in Governance and Human Rights
- Beratungsgespräch: Studiengangskoordinatorin Dr. Iryna Shkura – gahr@leuphana.de – Telefon 04131 677 2942
Wissenschaftlerteam untersucht Verständigungsmöglichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis
Wie kann es gelingen, die Feindseligkeiten im israelisch-palästinensischen Konflikt zu verringern und den Kontakt zu erleichtern? Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Universität Jerusalem, der Humboldt Universität Berlin und der University of California forscht dazu der Psychologe Timur Sevincer von der Leuphana Universität Lüneburg. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung fördern das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 500.000 Euro.
Psychologische Mechanismen erschließen
Nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 und dem Krieg in Gaza haben anti-israelische Einstellungen in arabischen Ländern und anti-arabische Haltungen in Israel zugenommen. Auch in Deutschland und den USA sind solche Gegensätze verstärkt zu beobachten. Sevincer interessiert sich für die psychologischen Mechanismen hinter solchen Konflikten zwischen Gruppen. Er möchte die psychologischen Hintergründe besser verstehen und konkrete Maßnahmen entwickeln, um Offenheit zu fördern und Unnachgiebigkeit zu verringern.
Suche nach hilfreichen Interventionen
Solchen Konflikten liegen bestimmte psychologische Faktoren zugrunde. Dazu gehört die Einstellung, dass die eigene Wahrnehmung die objektive Wahrheit widerspiegelt. Hinzu kommt die Unfähigkeit, die Perspektive der Gegenseite einzunehmen. Zudem fehlt angesichts der bestehenden Hindernisse die Aussicht auf eine bessere Zukunft. Untersucht werden soll, ob und welche Interventionen, Einstellungen und Überzeugungen hier positiv beeinflussen können.
Umgehen mit dem Gefühl der Bedrohung
Die Wahrnehmung einer Bedrohung der eigenen Gruppe ist ein zentraler Faktor für die Entwicklung negativer Einstellungen gegenüber anderen Gruppen. Selbstaffirmationen, also positive, bekräftigende Gedanken und Aussagen, sind ein Weg, dem zu begegnen. Die Forschenden wollen herausfinden, ob dieses Mittel die Wirksamkeit der Interventionen steigern kann, insbesondere im Zusammenhang mit der Selbstwahrnehmung.
Erprobung vor Ort
Die Wirksamkeit der entwickelten Interventionen wollen die Wissenschaftler:innen in Israel, Deutschland und den USA an unterschiedlichen Gruppen – z. B. pro-palästinensische und pro-israelische Aktivisten – erproben. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen dann die Grundlage für videobasierte Interventionen bilden, die Pädagogen und Praktikerinnen als praxisnahe Werkzeuge einsetzen können.
Hintergrund: Forschungsprojekt zur Verringerung der Feindseligkeit und zur Erleichterung des Kontakts im israelisch-palästinensischen Konflikt
Timur Sevincer konnte sich mit seinem Antrag im Begutachtungsverfahren der VolkswagenStiftung in einem breiten Wettbewerberfeld durchsetzen. Von insgesamt 23 eingereichten Anträgen schafften es in der Bestenauswahl acht Projekte in das mit insgesamt 4 Millionen Euro dotierte Förderprogramm für die Zusammenarbeit von israelischen und niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
- Leuphana Universität: Timur Sevincer – http://fox.leuphana.de/portal/

Zentralgebäude Leuphana-Universität, Innenansicht. Foto: Lüne-Blog
Lünepedia: Leuphana Universität Lüneburg
Die Leuphana Universität Lüneburg ist eine staatliche Universität in Trägerschaft einer Stiftung öffentlichen Rechts in Lüneburg. Ihre Schwerpunkte in der Forschung liegen in den Bereichen Bildung, Kultur, Nachhaltigkeit sowie Management und Entrepreneurship.
In der Lehre hat sie ein für Deutschland ungewöhnliches, stark interdisziplinäres Studienmodell etabliert, mit einem College für das Bachelorstudium, einer Graduate School für die Verbindung von Master- und Promotionsstudium und einer Professional School für das Weiterbildungsstudium.
Die Universität Lüneburg wurde im Jahre 1946 ursprünglich als Pädagogische Hochschule Lüneburg gegründet und zählt mit rund 10.000 Studierenden und 1100 Beschäftigten zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland (Stand Wintersemester 2022/23).
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Leuphana_Universität_Lüneburg
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