Foto: Cyclocracy. „Laut. Überholt. Nutzlos. Invasiv.“ - So die kurz gefasste Stellungnahme auf dem roten Transparent im Lüner Holz zu den Bauplänen für die A39. Rechts daneben Plattform und Baumhaus.

Die Linke, AK Umwelt- und Klimagerechtigkeit: Aufruf zur Unterstützung der Aktivist*innen im Lüner Holz – Polizei vor Ort

Aktualisiert! Wie die Aktivist*innen in ihrem Telegramkanal berichten, kamen am Sonntagnachmittag, 21. Dezember 2025, mehrere Polizisten zum Ort der Besetzung im Lüner Holz gegen den Bau der A39. Auch AGL und Feuerwehr trafen ein. Am Boden wurde freigeräumt. Gegen 16 Uhr endete die Aktion – vorläufig. Inzwischen liegt auch der Polizeibericht vor. Der Arbeitskreis Umwelt- und Klimagerechtigkeit der Lüneburger Linken ruft auf, die Aktivist*innen zu unterstützen.


Mitteilung von: Aktion „Lüni bleibt“, Aktionsgruppe Flederhörnchen – Am: 21.12.2025
Online: https://t.me/s/waldbesetzunglueni – Foto: Cyclocracy.


21. Dezember 2025: Polizei und Feuerwehr vor Ort

Foto: Cyclocracy. „Laut. Überholt. Nutzlos. Invasiv.“ – So die Stellungnahme auf dem roten Transparent im Lüner Holz zu den Bauplänen für die A39. Rechts daneben Plattform und Baumhaus.

Wie die Aktivist*innen in ihrem Telegramkanal berichten, kamen am Sonntagnachmittag, 21. Dezember 2025, mehrere Polizisten zum Ort der Besetzung im Lüner Holz. Sie kontrollierten Ausweise und nahmen eine Person mit. Auch AGL und Feuerwehr trafen ein. Der Grund wurde freigeräumt und es wurde gesägt – mit unklarem Ziel. Währenddessen sangen die Anwesenden. Gegen 16 Uhr endete die Aktion – vorläufig. 

Anders als im Polizeibericht unten erwähnt, wurde die Fahrradgruppe jedoch nicht von der Polizei vom Marktplatz in den Wald begleitet. Bei der gemeinsamen Fahrt, die um 12:30 Uhr am Marktplatz in Lüneburg startete, handelte es sich auch nicht um eine Demonstration. Die Gruppe traf erst im Wald auf die Polizisten.

Polizeibericht: Polizei gewährleistet Versammlungen, unterbindet jedoch Weiterbau von „illegalen“ Bauten


Von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 21.12.2025
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/6183988


Eine versammlungsrechtliche Aktion von gut 25 TeilnehmerInnen begleitete die Polizei durch Absicherung in den Mittagsstunden des 21. Dezember 2025 vom Lüneburger Marktplatz bis zum „Lüner Holz“ – Lüneburg/Adendorf. Im Waldgebiet angekommen, stellten die Beamten gegen 13:00 Uhr ein Dutzend weitere Personen fest, die Werkmaterialien (Holz und Seile) zu zwei bereits seit geraumer Zeit installierten Baumplattformen im Lüner Holz transportierten. Beide Personengruppen wurden jeweils versammlungsrechtlich bewertet und das Rechts auf Versammlungsfreiheit gewährleistet.

Rechtliche Einordnung

Bereits in der letzten Woche hatten Polizei und Hansestadt Lüneburg auch nach Bewertung durch den Rechtsbereich die beiden Plattformen als Bauten u.a. aufgrund des Waldgesetzes und der Nds. Bauordnung als rechtlich nicht zulässig und somit als „Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ eingeordnet. Die Behörden wollten den Zustand beobachten und stehen dabei grundsätzlich in engem Austausch auch zu weiteren möglichen Maßnahmen.

Polizeiliche Maßnahmen

Aufgrund dieser rechtlichen Einschätzung untersagten die vor Ort befindlichen Polizeikräfte am 21. Dezember 2025 den anwesenden Personen den Weiterbau von möglichen weiteren Bauten oder Plattformen und veranlassten den Abtransport des Materials. Dieses wurde durch Mitarbeiter der AGL Lüneburg der Hansestadt abtransportiert. Die bereits installierten Plattformen sowie zwei vermeintliche Personen in den Bäumen waren von diesen Maßnahmen nicht betroffen.

Wortgefechte und Flaschenwurf

Einzelne der vor Ort befindlichen Personen waren mit den Maßnahmen nicht einverstanden, so dass es zu Wortgefechten sowie einem Flaschenwurf auf die Polizeikräfte kam. Parallel wirkte eine Teilnehmerin auf die Reifen eines angestellten Funkstreifenwagens ein, so dass dieser Luft verlor. Die Einsatzkräfte mussten in mehreren Fällen einzelne Personen zurückschieben, stellten die Personalien der betroffenen Personen fest und ermitteln wegen Landfriedensbruchs und Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Bezüglich der noch im Lüner Forst installierten zwei Plattformen und Bauten stehen die verantwortlichen Behörden in engem Austausch.

Die Linke – AK Umwelt- und Klimagerechtigkeit: Aufruf zur Unterstützung der Aktivist*innen im Lüner Holz


Mitteilung von: Die Linke Lüneburg – Am: 21.12.2025
Online: https://www.dielinke-lueneburg.de/


Während die Klimakrise eskaliert und der Schutz von Natur- und Lebensräumen immer dringlicher wird, halten die Bundesregierung und Verkehrsminister Schnieder an überholten Autobahnprojekten fest, so der Arbeitskreis Umwelt- und Klimagerechtigkeit der Linken in Lüneburg. Der Ausbau der A39 bedeutet die Zerstörung wertvoller Waldflächen, zusätzliche Versiegelung und langfristig mehr klimaschädlichen Verkehr – ein klarer Widerspruch zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

„Statt Milliarden in neue Autobahnen zu stecken, brauchen wir eine konsequente Mobilitätswende: Ausbau von Bus und Bahn, Verlagerung des Transports von der Straße auf Wasserwege und Schienen, sichere Rad- und Fußwege sowie den Schutz bestehender Naturflächen. Das Lüner Holz darf nicht für ein klimapolitisch rückwärtsgewandtes Infrastrukturprojekt geopfert werden.“

Aufruf zur Solidarität mit den Aktivist*innen

Der Arbeitskreis Umwelt- und Klimagerechtigkeit in der Linken Lüneburg ruft alle Menschen auf, den Widerstand vor Ort zu unterstützen: „Besucht die Aktivist*innen, bringt warme Getränke, Kekse, kleine Aufmerksamkeiten und Powerbanks mit, damit die Menschen auf den Baumplattformen organisiert bleiben können. Gerade in der kalten Jahreszeit zählt jede Geste der Solidarität!“

„Jede Aktion zählt“: Online-Petition unterzeichnen

„Wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann mit der Unterzeichnung der Online-Petition des Verkehrswende-Bündnis Lüneburg gegen den Bau der A39 dennoch einen Beitrag leisten. Die Rodung des Lüner Holzes darf nicht geschehen. Klimaschutz ist Handarbeit und insbesondere beim derzeitigen Kurs der Bundesregierung einmal mehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Jede Aktion zählt!“, ruft die Gruppe auf.

Mehr zum Thema

  • Lüne-Blog:  Protest gegen A39: „Lüni bleibt“ – Aktionsgruppe besetzt Bäume im Lüner Holz  – 17.12.2025
    Für den Bau der A39 sollen im Lüner Holz bei Lüneburg Rodungsarbeiten vorgenommen werden. Zur Vorbereitung der Maßnahmen wurde Anfang Dezember 2025 die B4 in A39 umbenannt. Eine „Aktionsgruppe Flederhörnchen“ hat am 13. Dezember 2025 einige Bäume im Waldstück besetzt und lädt ein zum Besuch und zur Teilnahme an der Mahnwache. Vor dem Bundesverwaltungsgericht wird derzeit eine Klage des BUND Niedersachsen gegen diesen ersten Bauabschnitt verhandelt.
  • NDR: „Lüni bleibt“: Aktivisten besetzen Bäume als Protest gegen A39 – 17.12.2025
    Aktivisten haben mehrere Bäume in einem Waldstück bei Lüneburg besetzt. Unter dem Motto „Lüni bleibt“ protestiert die Gruppe „Lüner Holz“ gegen den Bau der A39. Polizei: „Wir sind entspannt.“
Aktion "Lüni bleibt" der Aktionsgruppe Flederhörnchen. Die Gruppe lädt ein, das Gelände zu besuchen. Es ist zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.

Aktion „Lüni bleibt“ der Aktionsgruppe Flederhörnchen. Die Gruppe lädt ein, das Gelände zu besuchen. Es ist zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.

Lünepedia: A39

Die A39, eigentlich Bundesautobahn 39, liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg (31 km) sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter (68 km). Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden. Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete „Lücke“ geschlossen werden und damit 105 km Autobahn neu gebaut werden – mehr als bisher insgesamt vorhanden ist. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39

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