LiteraTour Nord: Lesetermine 2022/23 in Lüneburg
Von Oktober 2022 bis Februar 2023 sind fünf deutschsprachige Autor:innen und Autoren auf Lesereise und stellen in Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück ihre neuesten Bücher vor. Hier eine Übersicht über die Lesetermine in Lüneburg.
Mitteilung von: Literaturbüro Lüneburg e.V.
Am: 01.11.2022
Online: https://www.literaturbuero-lueneburg.de/
Foto: Lüne-Blog.
LiteraTour Nord 2022/23 startet mit Helene Bukowski
Von Oktober 2022 bis Februar 2023 sind fünf Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur auf Lesereise und stellen in Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück ihre neuesten Bücher vor. Am Ende der Lesereise wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis der LiteraTour Nord für das beste Buch vergeben. Dabei hat auch das Publikum eine Stimme.
Information:
- Die Lesungen finden jeweils statt im Heinrich-Heine-Haus, Am Ochsenmarkt 1a, in Lüneburg, um 19:30 Uhr.
- Der Eintritt kostet 10 Euro bzw. 8 Euro ermäßigt. Karten können beim Literaturbüro unter 04131-3093 687 oder per E-Mail: literaturbuero@stadt.lueneburg.de vorbestellt werden.
Mittwoch, 02.11.2022: Helene Bukowski liest aus „Die Kriegerin“
Helene Bukowski, geboren 1993 in Berlin, studierte am Literaturinstitut Hildesheim. 2019 erschien ihr Debütroman „Milchzähne“, für den sie u.a. für den Mara-Cassens-Preis, den Rauriser Literaturpreis und den Kranichsteiner Literaturförderpreis nominiert war.
Ihr neuer Roman „Die Kriegerin“ handelt von zwei Frauen, deren oberstes Gebot lautet, sich nicht verletzlich zu machen: Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie Körper wollen, die nicht verwundbar sind, um der Welt mit einem zur Faust geballten Herzen begegnen zu können. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam und schützt sich, indem sie Distanz wahrt. Doch durch den brutalen Übergriff eines Feldwebels schwindet auch diese Sicherheit. Ein Roman über Wunden, Gewalt und Traumata – den erlebten und vererbten.
Mittwoch, 23.11.2022: Andreas Schäfer liest aus „Die Schuhe meines Vaters“
Zur anstehenden Biopsie geht der Vater allein, als wollte er sein Einzelkämpferleben erst im letztmöglichen Moment aufgeben. Doch er fällt ins Koma und sein Sohn und die vom Vater getrenntlebende Mutter müssen entscheiden, wann die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt werden.
Ein erschütterndes und berührendes Buch über Väter und Söhne und die unerwarteten Wege der Trauer. Aufrichtig, poetisch und einfühlsam erzählt Andreas Schäfer vom eigenen Schockzustand – vor allem aber nähert er sich dem Vater an und ihrem besonderen, nicht immer einfachen Verhältnis. Andreas Schäfer, 1969 in Hamburg geboren, wuchs bei Frankfurt/Main auf und lebt heute in Berlin. Sein Romandebüt „Auf dem Weg nach Messara“ erschien 2002, „Wir vier“ (2010) wurde mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2020 „Das Gartenzimmer“.
Mittwoch, 07.12.2022: Senthuran Varatharajah liest aus „Rot (Hunger)“
Senthuran Varatharajah, geboren 1984 in Jaffna, Sri Lanka, studierte Philosophie, evangelische Theologie und vergleichende Religions- und Kulturwissenschaft in Marburg, Berlin und London. 2016 erschien sein Debütroman „Vor der Zunahme der Zeichen“, der mehrfach ausgezeichnet wurde.
Unsere Sprache der Liebe ist eine kannibalische Sprache. Davon erzählt Senthuran Varatharajah zwei Geschichten, die zu einer werden. Die Geschichte eines Jahres nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages: vom 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg B, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile von ihm isst. „Rot (Hunger)“ erzählt davon, dass der Mensch, den wir lieben, immer zu weit entfernt ist. Und davon, dass er immer fehlt, auch wenn er vor uns steht.
Mittwoch, 18.01.2023: Steffen Mensching liest aus „Hausers Ausflug“
David Hausers Firma AIRDROP stellt sogenannte Rückführungsboxen her: Asylbewerber, deren Antrag abgelehnt worden ist, werden darin in ihre Herkunftsregionen zurückbefördert und aus Flugzeugen einfach abgeworfen. Eines Tages kommt er selbst in einer dieser Boxen zu Bewusstsein und findet sich in einer kargen, wüstenähnlichen Landschaft wieder – in fremder Kleidung, mit gefälschten Papieren und einer Nahrungsration, die nicht lange vorhalten wird.
Wie konnte er, ohne es bemerkt zu haben, in die Box gesteckt worden sein? Er weiß, dass nicht alle hinter seinen Unternehmungen stehen – ganz vorn dabei sein sich linken Idealen verschriebener Vater, aber wer würde so weit gehen, ihn auf diese Weise auslöschen zu wollen? Steffen Mensching, geboren 1958 in Berlin, studierte Kulturwissenschaft und arbeitete viele Jahre als freiberuflicher Autor, Schauspieler und Regisseur. Seit 2008 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen“ (2018) erhielt er u.a. den Erich-Fried-Preis.
Mittwoch, 01.02.2023: Fatma Aydemir liest aus „Dschinns“
Fatma Aydemir, geboren 1986 in Karlsruhe, lebt in Berlin und ist Redakteurin bei der taz. Für ihren Debütroman „Ellbogen“ erhielt sie u.a. den Klaus-Michael-Kühne-Preis. 2019 war sie Mitherausgeberin der Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum“. „Dschinns“ ist ihr zweiter Roman. Er wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.
Nach dreißig Jahren Arbeit in Deutschland erfüllt Hüseyin sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. „Dschinns“ erzählt von sechs grundverschiedene Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind, von ihren Geheimnissen, Wünschen und Wunden. Und von der unstillbaren Sehnsucht, verstanden zu werden.
Veranstalter sind Literaturbüro Lüneburg, Leuphana Universität und Literarische Gesellschaft. Der Preis der LiteraTour Nord für das beste Buch wird von der VGH-Stiftung ausgelobt, die das gesamte Projekt fördert. Die Lesungen in Lüneburg werden durch die Sparkassenstiftung Lüneburg gefördert.
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