Literaturbüro Lüneburg, Ochsenmarkt, Lüneburg. Foto: Lüne-Blog, J. Korn.

Literaturbüro Lüneburg: Was uns bewegt – Lesungen im März 2023

Mit welchen Herausforderungen kämpfen Menschen – und wie kommen sie angesichts dessen mit ihrem Leben zurecht? Welche Bewältigungsstrategien sind hilfreich, welche sind eher kritisch zu sehen? Dies Thema kehrt immer wieder in den Lesungen des Literaturbüros Lüneburg im März 2023.


Mitteilung von: Literaturbüro Lüneburg e.V.
Online: literaturbuero-lueneburg.de
Foto: Lüne-Blog. Literaturbüro Lüneburg, Ochsenmarkt 1a, Lüneburg


Was uns bewegt – Lesungen im März 2023

Ulrike Draesner: „Die Verwandelten“

Dienstag, 07.03.2023, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus – 12 € / 8 € erm.

Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Ein Mädchen in München Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt.

Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung, von Gewalt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen? Ein erschütternder Roman, bewegend, aufwühlend, zärtlich, klug.

Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie u.a. den Preis der LiteraTour Nord, den Bayerischen Buchpreis sowie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds (2021). Seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Draesner lebt in Berlin und Leipzig.
Moderation: Jan Ehlert, Kulturjournalist

Julia Ebner: „Massenradikalisierung. Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt“

Montag, 13.03.2023, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus – 10 € / 7 € erm.

Seit Corona, dem Sturm aufs Kapitol, dem Ukraine-Krieg ist Radikalisierung zum Massenphänomen geworden. Als Extremismusforscherin will Julia Ebner verstehen, warum so viele anfällig sind für radikale Ideen, welche Strukturen und Mechanismen dahinterstehen und was unternommen werden muss im Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie.

Mit der Pandemie entstehen Massenbewegungen, rekrutiert aus der Mitte der Gesellschaft: Querdenker, QAnon, Impfgegner, radikal und brandgefährlich. Für Julia Ebner folgen intensive Beobachtung, online wie offline, wissenschaftliche Auswertung, riskante Undercover-Missionen, um den Bauplan der Massenradikalisierung freizulegen und laut Alarm zu schlagen.

Julia Ebner, geboren 1991 in Wien, forscht am Institute for Strategic Dialogue in London sowie am Centre for the Study of Social Cohesion an der Universität von Oxford zu Extremismus. Als Expertin arbeitet sie mit Regierungsorganisationen und Polizeiorganen zusammen, berät UN, NATO und die Weltbank in Fragen des Extremismus. Ihr Buch „Radikalisierungsmaschinen“ war ein SPIEGEL-Bestseller und wurde 2020 als Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.
Moderation: Martina Sulner

Florence Brokowski-Shekete: „Raus aus den Schubladen! – Meine Gespräche mit Schwarzen Deutschen“

Sonntag, 19.03.2023, 18:00 Uhr – Marcus-Heinemann-Saal, Museum Lüneburg – Eintritt frei

Florence Brokowski-Shekete hat für ihr neues Buch mit 12 Schwarzen Deutschen aus verschiedensten Berufen über ihr Leben gesprochen – vom Metzgermeister in Speyer über den ostfriesischen Kfz-Mechaniker bis zur Gynäkologin in Saarbrücken. Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Erfahrungen machen sie als Schwarze Menschen in Deutschland?

Florence Brokowski-Shekete lädt ein, verschiedene Lebenswege kennenzulernen, etwas über Alltagsrassismus zu erfahren und den eigenen Horizont zu erweitern. Ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarmachung und zum Empowerment von Schwarzen in Deutschland, aber auch zur Verständigung.

Florence Brokowski-Shekete ist Autorin und Schulamtsdirektorin in Baden-Württemberg. Sie ist Gründerin und Coach der Agentur FBS intercultural communication, die Unternehmen und Institutionen berät. Ihre Autobiografie „Mist, die versteht mich ja! Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen“ war ein SPIEGEL-Bestseller. Gemeinsam mit Marion Kuchenny verantwortet sie den Podcast „Schwarzweiss“, in dem sie über den Umgang mit Alltagsrassismus sprechen.

Moderation: Steffi Hobuß. Eine Veranstaltung im Rahmen der Lüneburger Wochen gegen Rassismus – Für eine offene Gesellschaft.

Adriana Altaras: „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“

Donnerstag, 13.04.2023, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus – 12 € / 8 € erm.

Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin kehrt sie während ihres Lebens regelmäßig zurück. Auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre Tante, die ihr mit jeder Menge Pasta und pragmatischen Ratschlägen zur Seite steht.

Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Wegen der Pandemie darf sie im Pflegeheim keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Adriana Altaras erzählt von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.

Adriana Altaras, 1960 in Zagreb geboren, studierte Schauspiel, spielt in Film- und Fernsehproduktionen und inszeniert an Schauspiel- und Opernhäusern. Sie erhielt u.a. den Bundesfilmpreis und den Silbernen Bären für schauspielerische Leistungen. 2012 erschien ihr Bestseller „Titos Brille“.
Moderation: Petra Rieß

Weitere Informationen

Literaturbüro Lüneburg e.V. – Heinrich-Heine-Haus
Am Ochsenmarkt 1a, 21335 Lüneburg
Tel.: 04131-3093687 // Fax: 04131-3093688
E-Mail: literaturbuero@stadt.lueneburg.de
Online: literaturbuero-lueneburg.de

Das Literaturbüro Lüneburg im Heinrich-Heine-Haus

Mit der Eröffnung des restaurierten Heinrich-Heine-Hauses am Ochsenmarkt in Lüneburg am 15. Januar 1993 nahm auch das Literaturbüro Lüneburg seine Tätigkeit auf. Heinrich Heines Besuche bei seinen Eltern, die von 1822 bis 1826 im zweiten Obergeschoss des Hauses wohnten, führten zur Namensgebung und dazu, hier einen Ort für Literatur und Literaturvermittlung zu schaffen.


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