Gemeinsames Singen vor dem Rathaus Lüneburg am 23. Dezember 2022. Foto: Lüne-Blog.

Lüne-Blog wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest!

Weihnachten 2022: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden.“ Das verkünden die Engel den Hirten auf dem Feld (Lukas 2,13). Frieden auf Erden – ja, das wünschen wir uns. In Lüneburg kann man sich den Weihnachtssegen zum Beispiel von 15:00-19:00 Uhr beim Paul-Gerhardt-Mobil abholen. Auch online und im Fernsehen gibt es viele Angebote.


Weihnachten 2022

Foto: Lüne-Blog. Gemeinsames Singen vor dem Rathaus in Lüneburg am 23. Dezember 2022. 


Vielleicht Timbuktu – eine Art Weihnachtsgeschichte

Hanna Edenhofer

Der Junge sagte: „Ich gehe nach Timbuktu.“
Die Mutter saß am Fenster in ihrem Lehnstuhl und strickte. Manchmal sah sie hinaus, manchmal sah sie auf das Strickzeug, jetzt schaute sie ihren Sohn an.

„Ich gehe zu Fuß nach Timbuktu“, sagte der noch einmal.
„So“, sagte sie, „und was brauchst du dafür?“
„Ich ziehe gute Sachen an, Stiefel und eine Mütze und nehme einen Rucksack voll Essen mit.“
„Mmh“, sagte sie, „ist das alles?“
„Ja, etwas Geld brauch ich auch noch für den Hinweg. Aber das habe ich in meiner Sparbüchse.“
Sie schaute wieder auf ihr Strickzeug und strickte weiter.

„Ich gehe wirklich zu Fuß nach Timbuktu, bald, heute oder morgen.“
Diesmal schaute sie ihn nicht an, sondern sagte zu ihrem Strickzeug gewandt: „Und, wie wird es dort sein?“
„Es gibt dort keine Schule“, sagte er, „und weil es keine Schule gibt, gibt es auch keine Lehrer.“
„Aha“, sagte sie, „man lernt also nichts in Timbuktu.“
„Doch“, sagte er, „man fragt. Man fragt den, der etwas weiß und was einen interessiert. So lernt man. In Timbuktu sucht man sich selber aus, was man lernen will.“

„Aha“, sagte sie noch einmal, „was du alles weißt.“
„Ja, ich weiß noch mehr. In Timbuktu gibt es keine Soldaten und darum gibt es auch keinen Krieg, ganz einfach, nicht?
Und keiner hat vor irgendwas Angst, weil alle Freunde sind. Und Essen ist genug da für alle und es ist gratis.
Und die Kinder sind sehr glücklich dort, weil sie wichtig sind. Es muss ihnen gut gehen, das ist ein Gesetz dort.
Ich gehe nach Timbuktu, du wirst schon sehen.“

Sie stand auf, schaute ein Weilchen aus dem Fenster, legte ihr Strickzeug sorgfältig aufgerollt auf den Sessel und schaute ihren Sohn an. Er konnte diesen Blick nicht lesen, diesen Blick gemischt aus Trauer, Hilflosigkeit, Verständnis und einem Funken Hoffnung.
Aber er verstand sie, als sie, ohne zu lächeln, aber mit Wärme sagte: „Ich würde mitgehen.“
Und ein zweites Mal: „Ich würde mitgehen.“


Sorgen kann man teilen

An solchen Feiertagen kann man sich auch traurig und einsam fühlen. Unter der bundesweiten Telefonnummer der Telefonseelsorge findest du rund um die Uhr und auch an den Feiertagen ein offenes Ohr.

Die Telefonseelsorge ist auch erreichbar per Chat, per App oder an 25 Standorten in Deutschland. Anonym, vertraulich, kostenfrei und kurzfristig.

Telefonseelsorge: 0800.1110111| 0800.1110222Per Chat, Telefon oder vor Ort. https://www.telefonseelsorge.de/

Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Per Chat, Telefon oder vor Ort – www.telefonseelsorge.de

Über 60 und niemand da zum Reden?

Silbernetz verbindet – hier finden Menschen ab 60 Jahren ein offenes Ohr und eine*n Gesprächspartner*in.

Am 24. Dezember startet Silbernetz wieder das Feiertagstelefon: Von Heiligabend um 8 Uhr bis Neujahr um 22 Uhr ist das Silbertelefon unter 0800 4 70 80 90 rund um die Uhr erreichbar – deutschlandweit.

Anonym, vertraulich und kostenfrei finden hier alle Menschen ab 60 Jahren ein offenes Ohr, die sich einsam fühlen und einfach mal reden möchten. Außerhalb der Feiertage ist Silbernetz täglich von 08:00 – 22:00 Uhr erreichbar.

Silbernetz – einfach mal reden.

Feiertagstelefon: Von Heiligabend um 8 Uhr bis Neujahr um 22 Uhr ist das Silbertelefon unter 0800 4 70 80 90 rund um die Uhr erreichbar. Grafik: Silbernetz e.V.

Feiertagstelefon: Von Heiligabend bis Neujahr ist das Silbertelefon unter 0800 4 70 80 90 rund um die Uhr erreichbar. Grafik: Silbernetz e.V.


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