Lüneburg: Bäume im Stadtgebiet – jetzt digital dokumentiert
Digitalisierung hilft: Bäume, Spielplätze, Schilder, Kanal- und Gewässerkontrolle werden künftig mit moderner Technik dokumentiert. Jeder grüne Punkt auf dem Gerät (Foto) steht für einen Baum im Lüneburger Stadtgebiet, der bereits durch die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) erfasst ist.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 10.02.2022
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Digitale „Patientenakten“: AGL nutzt moderne Technik für Baum- und Kanalkontrollen
HANSESTADT LÜNEBURG. – Alexander Schepe steht vor einer hohen Stieleiche an der Bockelmannstraße. Der studierte Arborist ist bei der Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) mitverantwortlich für die Baumpflege und -kontrolle. Über sein Tablet, das an eine GNSS-Antenne angeschlossen ist, kann er auf einer Karte digital den genauen Standort des Baumes erfassen. Höhe des Baums, Umfang des Stammes und Breite der Baumkrone sind ebenso schnell eingetragen wie Schäden und erforderliche Maßnahmen. „Wir erstellen sozusagen eine digitale Patientenakte für jeden Baum“, beschreibt Alexander Schepe.
Rund 40.000 Bäume sind zu erfassen
Rund 40.000 Bäume im Lüneburger Stadtgebiet erfassen die Mitarbeitenden der AGL derzeit digital, um ein Baumkataster zu erstellen. „Mitte Dezember haben wir begonnen, aktuell haben wir gut 5.000 Bäume in der digitalen Datenbank“, sagt Schepe und zeigt auf seinem Tablet eine Stadtkarte mit tausenden grünen Punkten. Jeder einzelne steht für einen Baum.
Der große Vorteil im Vergleich zur bisherigen Arbeitsweise: Wenn Alexander Schepe später ins Büro kommt, sind die Daten auch auf seinem Computer verfügbar. Zuvor war er mit Zettel und Stift unterwegs und musste die notierten Daten im Büro am PC händisch in Tabellen eingeben. „Jetzt im Moment ist es natürlich zunächst ein Mehraufwand, weil wir erst einmal alle Bäume digital erfassen müssen“, erklärt Schepe und fügt an: „Wenn wir damit fertig sind, wird es unsere Arbeit enorm erleichtern.“
Künftig digital dokumentiert: Bäume, Spielplätze, Schilder, Kanal- und Gewässerkontrolle
Das Baumkataster ist in Sachen Digitalisierung bei der AGL bei Weitem nicht das einzige aktuelle Projekt, wie Geschäftsführer Lars Strehse betont: „Es geht allgemein um die digitale Erfassung von Objekten im öffentlichen Raum. Das ist für uns ein Quantensprung.“ Die AGL erfasst zukünftig folgende Dienstleistungen ausschließlich digital: Baumkontrolle, Spielplatzkontrolle, Schilderkontrolle sowie Kanal- und Gewässerkontrolle.
„Wir messen heute einen neuen Schacht ein“, kündigt AGL-Mitarbeiter Urs-André Wedler an. Auch er hält ein Tablet in den Händen, geöffnet ist eine App mit einer Karte. Sein Kollege Bernd Deetz steht an einem Schachtdeckel, hält eine Fluchtstange senkrecht über die Mitte des Deckels. Am oberen Ende der Stange befindet sich ein GNSS-Gerät. Auf dem Tablet erscheint ein grüner Punkt, der Standort des Schachts wird erkannt und erfasst. „Wir sind hier bei einer Genauigkeit von plus/minus 3 Zentimetern“, betont Wedler. Tiefe, Breite, Deckelform, Art des Schachts kann Wedler in die App eintragen – anders ausgedrückt: „Alles, was wir über den jeweiligen Schacht wissen, können wir hier bündeln.“
Hilfreich bei Bauprojekten
Das ganze Gewässer- und Kanalsystem der Hansestadt erfasst die AGL nun digital. „Das Entscheidende für uns ist die Genauigkeit der Daten“, erklärt Lars Strehse. Denn die AGL gibt Daten zum Kanalsystem auch in Vorbereitung von Bauprojekten weiter. „Das Wissen digital parat zu haben, wo genau und in welcher Tiefe Schächte und Leitungen verlaufen, ist ein Riesen-Vorteil.“ Für größere Vermessungsaufträge musste die AGL früher Vermessungsbüros beauftragen, heute können die Mitarbeitenden diese Aufgaben selbst übernehmen.
Hintergrund: Was ist GNSS?
GNSS steht für „Globales Navigationssatellitensystem“. Es dient der Positionierung und Navigation auf der Erde. Weil das System auf viele verschiedene Satelliten zugreift, können die Standorte noch präziser bestimmt werden.
Foto: Hansestadt Lüneburg.
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