Hansestadt Lüneburg: Solidaritätsbonus für private Vermietung ab 1. Oktober 2022
Einlieger-Wohnung oder WG-Zimmer frei? Die vom Rat beschlossene Wohnraum-Offensive sieht vor, dass Vermieter:innen zusätzlich zur Miete eine einmalige Prämie zwischen 1.500 und 7.500 Euro erhalten, wenn sie Geflüchtete aufnehmen. So will die Stadt Notunterkünfte vermeiden – und sparen. Denn letztlich kommt private Unterbringung deutlich günstiger als Plätze in Notunterkünften.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 30.09.2022
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Foto: Notunterkunft in Turnhalle. Beispielfoto, Pixabay.
Solidaritätsbonus ab 1. Oktober 2022: Private Vermieter:innen können sich mit Angeboten an die Hansestadt wenden
Um auf dem angespannten Lüneburg Wohnungsmarkt geeigneten Wohnraum für Geflüchtete zu finden, hat der Rat der Hansestadt Lüneburg in seiner jüngsten Sitzung eine sogenannte Wohnraum-Offensive beschlossen. Diese sieht vor, dass private Vermieter:innen einen Bonus bekommen, wenn sie Wohnraum für eine Mindestlaufzeit von neun Monaten an Geflüchtete vermieten.
Angebote können bereits jetzt gemeldet werden
Eine entsprechende Richtlinie dafür wird aktuell noch in der Stadtverwaltung erarbeitet. Dennoch können sich Lüneburger:innen schon jetzt mit ihren Angeboten bei der Stadt melden.
„Wenn es ab dem 1. Oktober 2022 zu einem Mietverhältnis kommt, zahlt die Hansestadt in jedem Fall rückwirkend den Bonus – und zwar sobald die Richtlinie erstellt wurde und das Antragsprozedere feststeht“, betont Rainer Müller, Fachbereichsleiter Finanzen bei der Hansestadt.
Wohnraumoffensive gilt für alle Geflüchteten in Lüneburg
Potentielle Vermieter:innen können sich mit ihren Angeboten wie Einlieger-Wohnungen, Untervermietungen oder WG-Zimmern vorerst an die städtische Ukraine-Hilfe wenden unter der Telefonnummer 04131-309-4567 oder per E-Mail an ukraine-engagement@stadt.lueneburg.de.
„Die Wohnraumoffensive gilt allerdings nicht nur für Geflüchtete aus der Ukraine, sondern für alle anerkannten Flüchtlinge in Lüneburg“, betont Müller.
Bonus gestaffelt nach Mietdauer und Anzahl der Bewohner:innen
Angeboten werden kann ausschließlich Wohnraum in der Hansestadt Lüneburg. Privatleute, die diesen Wohnraum für eine Mindestlaufzeit an Geflüchtete vermieten, bekommen zusätzlich zur Miete, welche vom Jobcenter übernommen wird, von der Stadt einen Bonus.
Dieser beträgt einmalig je nach Dauer und Anzahl der Bewohner:innen zwischen 1.500 und 7.500 Euro. Die Bereitstellung des Wohnraums erfolgt auf privatrechtlicher Basis durch einen Mietvertrag zwischen Vermieter:in und Mieter:in.
Die Prämie kann ab Oktober 2022 und vorerst bis zum 31. März 2023 beantragt werden.
Hintergrund: Wohnraum-Offensive
Bei der Ratssitzung am 15. September 2022 ging es darum, wie es dennoch gelingen kann, die Geflüchteten auch in den kommenden Monaten angemessen unterzubringen. Beschlossen wurde eine Wohnraum-Offensive.
Das Modell sieht vor, dass Privatleute, die Wohnraum – Einlieger-Wohnungen, Untervermietung, WG-Zimmer – für eine Mindestlaufzeit von neun Monaten für Geflüchtete zur Verfügung stellen, zusätzlich zu ihrer Miete, welche vom Jobcenter übernommen wird, von der Stadt einen finanziellen Bonus erhalten.
Erfolgreiches Vorbild: Stadt Hannover – günstiger als Notunterkünfte
„Wir erhöhen damit den Anreiz für Privatleute, ungenutzten Wohnraum vorübergehend zur Verfügung zu stellen und schaffen zugleich für die Schutzsuchenden gute Wohnbedingungen und gute Voraussetzung für eine schnelle Integration“, nennt Kalisch die Vorteile des Modells. Die Stadt Hannover hat dies bereits sehr erfolgreich eingeführt und will es sogar ausweiten.
„Die Wohnraum-Offensive ist einer von mehreren Bausteinen, um Notunterkünfte, wo es geht, zu vermeiden“, macht Kalisch deutlich. Noch dazu lägen die Kosten für die Hansestadt bei der Wohnraum-Offensive deutlich unter dem, was an finanziellen Mitteln für die Schaffung von Plätzen in Notunterkünften aufgebracht werden muss.
Lüne-Blog: Turnhalle Im Grimm als Notunterkunft – Prämie für private Vermietung (17.09.2022)
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