Mobilitätswende in Niedersachsen und Landkreis: Deutschland-Ticket und besserer Nahverkehr
Die Mobilitätswende vorantreiben, das will Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies. Mit der Kombination aus Deutschland-Ticket – ab 1. Mai 2023 – und stetig verbesserter Qualität sollen die Menschen zum Umsteigen gewonnen werden. Im Landkreis Lüneburg werden eine ganze Reihe von Bushaltestellen erneuert, weist der Landtagsabgeordnete Philipp Meyn hin.
Mitteilung von: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
Am: 18.01.2023
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Foto: Landtagsabgeordneter Philipp Meyn (SPD) beim Fahrplanstudium.
ÖPNV-Programm 2023: Niedersachsen fördert den öffentlichen Nahverkehr mit hohen Zuschüssen
Knapp 80 Millionen Euro beträgt das Fördervolumen des ÖPNV-Förderprogramms 2023 für Niedersachsen. Damit werden Bushaltestellen, zentrale Omnibusbahnhöfe (ZOB), Stadtbahnprojekte in Braunschweig und Hannover, Echtzeitinformationssysteme und die Beschaffung von ÖPNV-Omnibussen unterstützt.
Lies: „Das Land Niedersachsen treibt damit die Mobilitätswende voran.“ Denn der ÖPNV sei dabei eine ganz entscheidende Säule. Mit dem Deutschland-Ticket habe der Flickenteppich der Tarife ein Ende.
Fahrgäste gewinnen durch attraktive Preise
„Das ist aber nur die eine Seite, denn gleichzeitig müssen wir auch die Qualität des Angebots insgesamt verbessern und dazu gehören eben Investitionen in neue Haltestellen und Busse und Bahnen.
Mit dieser Kombination aus attraktiven Preisen und stetig verbesserter Qualität wollen wir noch mehr Menschen für die Öffis gewinnen“, so Lies. Nach der Corona-Pandemie sollen im ÖPNV zunächst wieder die Fahrgastzahlen wie vor der Pandemie 2019 erreicht werden. Mittelfristig wird der weitere Anstieg der Fahrgastzahlen angestrebt.
… und verbesserte Angebote
Das soll erreicht werden durch ein größeres ÖPNV-Angebot mit zusätzlichen Linien und Taktverdichtungen auf vorhandenen Strecken und modernen Fahrzeugen.
Im ÖPNV-Förderprogramm 2023 wurden 233 Anträge aufgenommen, die 1.036 einzelne Projekte mit einem Fördervolumen von 79,0 Mio. Euro beinhalten und ein Investitionsvolumen von rd. 213 Mio. Euro auslösen.
Mitteilung von: Landtagsabgeordneter Philipp Meyn (SPD) – Am: 18.01.2023 – Online: https://philipp-meyn.de/
1,4 Millionen für einen modernen ÖPNV im Landkreis Lüneburg
Höhere Taktung, moderne Fahrzeuge, neue Haltestellen – das Land fördert den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Lüneburg weiter auf hohem Niveau. Über 1,9 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für den Ausbau vor Ort bereit. Das Land Niedersachsen übernimmt davon ca. 1,4 Millionen Euro. Damit werden über 70% der Kosten vom Land Niedersachsen gedeckt.
Neun Verkehrsvorhaben in Lüneburg und dem Landkreis umgesetzt
„Das ist eine tolle Nachricht für alle Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV – gerade im ländlichen Raum! Mit dem Geld werden insgesamt 9 Projekte in Dahlenburg, Bleckede, Adendorf, Gellersen, Lüneburg und in der Ostheide umgesetzt, um den Nahverkehr in unserer Region noch attraktiver zu machen“, sagt der Landtagsabgeordnete Philipp Meyn.
Beispiel: Die Samtgemeinde Gellersen, wo mit über 300.000 Euro die Grunderneuerung von acht Bushaltestellen durchgeführt wird.
„Zusammen mit der Einführung des bundesweit gültigen Deutschland-Tickets treiben wir entschlossen die Mobilitätswende in unserer Heimat voran“, so Meyn.
Folgende Projekte werden gefördert (Gesamtkosten / Zuschuss des Landes):
- Lüneburg: Grunderneuerung von vier Bushaltestellen: 426.800 € / 291.900 €
- Adendorf: Grunderneuerung und Neubau von acht Bushaltestellen: 194.543 € / 145.907 €
- Kirchgellersen: Grunderneuerung von zwei Bushaltestellen: 58.905 € / 44.170 €
- Südergellersen: Grunderneuerung von zwei Bushaltestellen: 89.064 € / 58.316 €
- Westergellersen: Grunderneuerung von vier Bushaltestellen: 160.995 € / 120.746 €
- Dahlenburg: Ausbau des Busbahnhofs am Schulzentrum am Dornweg: 225.500 € / 158.181 €
- Dahlenburg: Grunderneuerung und Neubau von fünf Bushaltestellen: 272.580 € / 204.435 €
- Samtgemeinde Ostheide: Grunderneuerung von acht Bushaltestellen: 180.432 € / 135.323 €
- Bleckede: Grunderneuerung von acht Bushaltestellen: 354.500 € / 265.875 €
Mitteilung von: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung – Am: 18.01.2023
Verkehrsminister Olaf Lies: Deutschland-Ticket kommt zum 1. Mai 2023, wird unkompliziert und voll digital
An der Einführung des Deutschland-Tickets wird mit Hochdruck gearbeitet. Dazu sind am 18. Januar 2023 im Niedersächsischen Verkehrsministerium Vertreterinnen und Vertreter der Nahverkehrsgesellschaften, der kommunalen Aufgabenträger und der Landesnahverkehrsgesellschaft mit Verkehrsminister Olaf Lies zusammengekommen, um über Fragen zur Umsetzung in Niedersachsen zu beraten.
Das Deutschland-Ticket sei ein wesentlicher Baustein der Mobilitätswende und werde den Tarifdschungel lichten, so Lies.
Umsetzung ab 1. Mai 2023 vorgesehen wegen der Verspätung des Bundesgesetzes
„Wir bereiten uns auf eine Einführung zum 1. Mai vor“, so Lies. Gründe: Die Änderung des Regionalisierungsgesetzes durch den Bund zur Finanzierung des D-Tickets ist voraussichtlich erst am 31.03.2023 abgeschlossen (ursprünglich: 03.03.2023).
Daran muss sich die Weiterleitung der Bundes- und Landesmittel an die kommunalen Aufgabenträger anschließen. Angesichts der damit verbundenen Prozesse kann die finanzielle Absicherung dieses bundesweiten Projektes durch die Länder erst einen Monat später erfolgen.
Runder Tisch zur Einbindung von Kommunen, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen
Das Deutschland-Ticket funktioniert nur mit der frühzeitigen Einbindung der Kommunen und der Unternehmen, die am öffentlichen Verkehr beteiligt sind. Daher hat Verkehrsminister Olaf Lies Ende letzten Jahres den runden Tisch mit Kommunen, Verkehrsverbünden und -unternehmen einberufen. Am 18. Januar 2023 fand das zweite Treffen statt.
Lies: Ticket so schnell wie möglich anbieten
„Wir stehen hier in Niedersachsen in den Startlöchern, damit das Ticket ein Erfolg wird. Es wird pünktlich verfügbar sein, einfach und unkompliziert für die Neukunden und genauso die Bestandskunden und es wird voll digital sein. Wir wollen das Ticket so schnell wie möglich den Niedersächsinnen und Niedersachsen anbieten können.“
Kommunen: Verluste ausgleichen – Regelungen auf Bundesebene fehlen noch
„Für das Deutschland-Ticket müssen verlässliche Bedingungen geschaffen werden – attraktiv für Bürgerinnen und Bürger und leistbar für Träger und Verkehrsunternehmen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer, für die kommunalen Träger.
„Dazu gehört eine leistungsgerechte Einnahmeverteilung unter den Verkehrsträgern und ein entsprechender Verlustausgleich für die kommunalen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen. Dazu fehlen aber noch die Regelungen auf Bundesebene.“
Appell: Deutschland-Ticket vor Ort bei regionalen Anbietern kaufen
Die Neugier auf das Deutschland-Ticket ist riesengroß, stellen Rainer Levelink, Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), und Rainer Counen, Mitglied des Vorstandes des VDV Niedersachsen/Bremen, fest.
Aber: „Wer den ÖPNV vor Ort stärken will, muss auch dafür sorgen, dass das Geld möglichst in der Region bleibt. Wir appellieren daher, beim Kauf nicht nur über die großen Plattformen zu gehen, sondern über die hervorragend aufgestellten, regionalen Angebote.“
Als App und barrierefreie Ausgabe auf Papier – Verkaufsstart wird demnächst bekannt gegeben
Das Deutschland-Ticket soll langfristig ein rein digitales Ticket sein, eine appbasierte Lösung auf dem Smartphone. Auch eine barrierefreie Ausgabe auf Papier wird zwischen Bund und Ländern diskutiert.
Das Ticket wird in Niedersachsen bei den regionalen Verkehrsunternehmen vor Ort oder online erhältlich sein. Aus rechtlichen Gründen sind derzeit noch keine Vorbestellungen möglich. Der genaue Verkaufsstart wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Vielerorts ist auch eine entsprechende Vorregistrierung möglich.
Fahrgäste mit Fahrschein-Abo wie Monatsticket werden rechtzeitig informiert
„Für den Kauf des Tickets gibt es in Niedersachsen bereits gute, digitale Lösungen, wie unsere FahrPlaner-App oder die Apps der regionalen Verkehrsverbünde. Hier wird der Kauf des Tickets ab Start am 01. Mai 2023 möglich sein.“
Wer bereits ein Abonnement beim Verkehrsbetrieb vor Ort hat, braucht nichts zu unternehmen. „Die Verkehrsunternehmen melden sich rechtzeitig bei ihren Kund:innen, wie es mit dem Abonnement weitergeht und wie sie bei Interesse in das Deutschlandticket-Abonnement wechseln können“, betonte Lies.
Hintergrund: Deutschland-Ticket
Das Deutschland-Ticket resultiert aus dem Neun-Euro-Ticket, das in den Sommermonaten 2022 angeboten und bundesweit rund 52 Millionen Mal verkauft wurde. An den Erfolg dieser zeitlich befristeten Aktion soll das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot nun anknüpfen.
Das Deutschland-Ticket soll zur Einführung monatlich 49 Euro kosten und die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es die Attraktivität des ÖPNV deutlich erhöhen, einen stärkeren Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen – und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.
Bis zur Einführung des neuen Tickets im Frühjahr müssen Bund, Länder, Kommunen, ÖPNV-Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen noch viele Umsetzungsprozesse und Fachfragen klären, um einen reibungslosen Start des Projektes zu gewährleisten. Niedersachsen hat deshalb frühzeitig alle Beteiligte an einen Tisch gerufen und ist bei der Lösung der noch offenen Punkte bereits weit vorangeschritten.
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