Möglicher Baukörper der Feuerwache. Aus: Begründung zum Bebauungsplan Nr. 177, S. 9.

Öffentlichkeitsbeteiligung Bauvorhaben Feuerwache Ost: BI ruft zu Einwendungen auf

Bei der Information der BI Haferkamp/Feuerwache Ost über das Bauvorhaben Feuerwache am 3. April 2022 ging es um die Auswirkungen auf Stadtteil und Gesamtstadt. Die Bürgerinitiative ruft auf, bis zum 24. April Einwendungen an die Stadt zu senden. Außerdem wurde eine Online-Petition gestartet.


Mitteilung von: Bürgerinitiative Haferkamp/Feuerwache Ost
Am: 9.04.2022 / Aktualisierung am 11.04.2022
Foto: Hansestadt Lüneburg. Geplante Baumaßnahme Feuerwache Ost. Aus: Begründung zum Bebauungsplan Nr. 177 „Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“. Vorentwurf zur frühzeitigen Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung. 22.03.2022. S. 19. – mehr


Feuerwache Ost: Informationsveranstaltung am 3. April 2022

Foto: Hansestadt Lüneburg. Geplante Baumaßnahme Feuerwache Ost. Aus: Begründung zum Bebauungsplan Nr. 177 „Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“. Vorentwurf zur frühzeitigen Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung. 22.03.2022. S. 1. – mehr

Knapp dreißig Personen informierten sich am Sonntag, 3. April 2022, bei der Veranstaltung der  Bürgerinitiative Haferkamp/Feuerwache Ost über das geplante Bauvorhaben Feuerwache Ost.
Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Welche Auswirkungen hat der Bau auf den Stadtteil und das Stadtklima? Wie wirkt sich die Grundwasserabsenkung aus? Was ist mit dem Verkehr im Schulumfeld? Darüber wurde mit fachlichem Beistand des BUND Lüneburg diskutiert. Die Bürgerinitiative hat dazu den folgenden Bericht zusammengestellt.

Auswirkungen der Baumaßnahme – Einwendungen und Online-Petition

Eine solche Baumaßnahme hat umfangreiche Auswirkungen: Zunahme des Verkehrs, Verlust von Natur- und Lebensraum, Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Nun kann man argumentieren, dass eine Feuerwache große Bedeutung hat für eine Stadtgemeinschaft und diese Auswirkungen eben hingenommen werden müssen.

Bei der Wahl des Ortes spielen allerdings Faktoren eine Rolle, die den Stadtteil und die Stadtgemeinschaft als Ganzes betreffen. Daher ruft die Bürgerinitiative auf, der Stadt Lüneburg bis zum 24. April Einwendungen mitzuteilen an stellungnahmen61@stadt.lueneburg.de. Außerdem wurde eine Online-Petition gestartet.

  • Online-Unterschriftensammlung bei change.org:
    Ja! zur Feuerwache Ost – aber nicht um jeden Preis – mehr

Bedeutung als Naherholungsgebiet und Verbindungsachse

Besonders bedeutsam wurde bei dem Treffen der Verlust eines sehr wichtigen Naherholungsgebietes und der Verlust der für Fußgänger und Radfahrer sehr wichtigen Verbindungsachse zwischen Kaltenmoor und Innenstadt erachtet. Wer schon einmal zu Fuß über die Friedrich Ebert Brücke gegangen ist, weiß, dass diese Brücke für Fußgänger und Radfahrer eine eher trennende Wirkung hat.

Der an Grünflächen ohnehin schon sehr arme Stadtteil Kaltenmoor soll nun auch noch zusätzlich Freiraum und Naturerlebnisfläche verlieren.

Bedeutung für das Grundwasser: Weniger Grundwasser

Das ganze Plangebiet ist laut „Begründung zum Bebauungsplan Nr. 177. Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“ (S.6. PDF-Datei – mehr) „eine Fläche mit hoher Grundwasserneubildungsrate“. Durch die Überbauung auf der großen Fläche kann das Wasser nicht mehr versickern. Die Grundwasserneubildung wird verringert. Zudem besteht die Gefahr, dass Schadstoffe in den Wasserkreislauf eingetragen werden.

In den Vorgaben zu „Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung“ (S.5. PDF-Datei – mehr) wird auch gesprochen von einer „Verschlechterung der Schutzfunktionen der Grundwasserdeckschichten“ und der „Überbauung von Oberflächengewässern“.

Bedeutung für das Stadtklima: Weniger Abkühlung z.B. in Hitzeperioden

Die bisherige Freifläche ist ein Kaltluftentstehungsgebiet und Teil einer wichtigen Kaltluftleitbahn für den Stadtraum Lüneburg (S.5. PDF-Datei – mehr). Das heißt: Über der Freifläche kühlt die Luft ab und strömt Richtung Stadtgebiet. Solche Flächen sind wichtig angesichts der anstehenden Klimaerhöhung und zu erwartenden Hitzeperioden.

In der „Begründung zum Bebauungsplan Nr. 177. Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“ ist festgehalten: „Das Plangebiet liegt in einem Ausgleichraum mit einer sehr hohen bioklimatischen Bedeutung“ (S.6. PDF-Datei – mehr). Der geplante dreistöckige Bau soll so eingebettet werden, dass „die Kaltluftdynamik möglichst wenig beeinträchtigt wird“ und das Gebäude von der Theodor-Heuss-Straße aus wie ein zweigeschossiges Gebäude wirkt (S. 8/9. PDF-Datei – mehr).

Es ist aber fraglich, ob die Überbauung auf dem Plangebiet von 2 Hektar tatsächlich ohne größere Auswirkungen bleibt. Ein großer Baukörper dürfte deutlich weniger Abkühlung ermöglichen als eine Wiese. Genauere Angaben dazu (Umweltbericht) liegen noch nicht vor. (Siehe dazu auch: Stadtklimaanalyse Lüneburg. Präsentation, S.10-14. PDF-Datei – mehr).

Bedeutung für den Verkehr im Schulbereich

„Was ist mit dem Verkehr?“ brachte ein weiterer Teilnehmer ein. „Es gibt zu Recht eine 30-er Zone auf der Theodor-Heuss-Straße, weil ja viele Eltern, Kinder und Lehrkräfte dort ankommen. Wie passt der Schulbetrieb mit mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern und etwa 100 Lehrkräften zum künftigen Feuerwehrverkehr?“

Aufruf der Bürgerinitiative: Stellungnahme schreiben und bis zum 24. April an die Stadt schicken

„Wir sind ganz und gar nicht gegen eine Feuerwache. Wir wollen jedoch, dass sie an einem sinnvolleren Ort gebaut wird“, so eine Diskussionsteilnehmerin. „Was können wir tun?“

„Es ist wichtig, dass jetzt möglichst viele Menschen eine Stellungnahme schreiben und bis zum 24. April 2022 an stellungnahmen61@stadt.lueneburg.de schicken“, erklärte Birgit Rahlfs als Leiterin der Veranstaltung. „Die Stellungnahme kann ganz einfach und formlos sein. Auch Kinder und Jugendliche können etwas schreiben.“
Die Stadt müsse erfahren, dass ein anderer, sinnvollerer Ort für die Feuerwache gebraucht würde.

  • Online-Unterschriftensammlung bei change.org:
    Ja! zur Feuerwache Ost – aber nicht um jeden Preis – mehr

Mehr Information und Kontakt

  • Bürgerinitiative Haferkamp/Feuerwache Ost: bi.haferkamp.feuerwache-ost@gmx.de
  • BUND Lüneburg: Beteiligungsverfahren Neubau „Feuerwache Ost“ gestartet. Der BUND Regionalverband Elbe-Heide wird dazu eine Stellungnahme abgeben. Mit Fotoserie – mehr

Hintergrund

Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan Nr. 177 „Theodor-Heuss-Straße/Haferkamp“ (Feuerwache Ost) – 25. März bis 24. April 2022

Stadt Lüneburg: Information zu Bebauungsplan und zur Eingabe von Stellungnahmen

  • Stellungnahmen zum Bebauungsplan können bis zum 24. April 2022 schriftlich abgegeben werden, gerne auch per E-Mail an stellungnahmen61@stadt.lueneburg.de. Auch interessierte Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, sich zu der Planung zu äußern.
  • Online-Information zum Bebauungsplan: siehe rechts unter „Downloads“ – mehr
  • Information zum Bebauungsplan bei der Hansestadt Lüneburg: Neue Sülze 35, 1. Stock, an der Aushangtafel neben Zimmer 29. Bei Fragen helfen fachkundige Mitarbeiter vor Ort oder telefonisch unter 04131 309-3429.
    Zugänglich: Montag bis Mittwoch 9:00-12:00 Uhr und 13:30 -15:30 Uhr.
    Donnerstag 9.00-12:00 Uhr, 13:30-17:00 Uhr. Freitag nur 9:00-12:00 Uhr.

Lüne-Blog: Rückblick zum Entscheidungsprozess – Stadt Lüneburg

  • Bauvorhaben “Feuerwache Ost”: Info-Rundgang am 20. Februar 2022 – mehr

Fotos

Haferkamp, 3. April 2022.  Rechts die zu bebauende Fläche, links das direkt daneben befindliche Au- und Bruchwaldgebiet, Foto: T. Hapke.

Haferkamp, 3. April 2022 Rechts die zu bebauende Fläche, links das direkt daneben befindliche Au- und Bruchwaldgebiet, Foto: T. Hapke. Weitere Fotos bei BUND Lüneburg – mehr 

Feld Haferkamp. Foto: A. Denecke.

Feld Haferkamp. Foto: A. Denecke.


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