Offener Brief an OB Kalisch: Behinderten-Initiative fordert Möglichkeit zum Schwimmtraining
Das Sportbad im SaLü Lüneburg ist nicht barrierefrei zugänglich. Während der Freibadsaison gibt es eine Alternative im Freibad Hagen. Bis im SaLü eine Lösung gefunden ist, soll die Hansestadt daher außerhalb der Freibad-Saison gehbehinderten Sportler*innen die Taxikosten in das Sportbad in Uelzen erstatten. So das Anliegen der Anti-ableistischen Aktion Lüneburg.
Mitteilung von: Anti-ableistische Aktion Lüneburg – Am: 20.11.2025
Online: https://fightableism.noblogs.org/ – Foto: Lüne-Blog.
Offener Brief: Barrierefreier Zugang zum Sportbad gefordert – alternativ Ersatz der Taxikosten nach Uelzen
Wie berichtet, ist das Sportbad im SaLü Lüneburg nicht barrierefrei zugänglich und damit für Gehbehinderte nicht erreichbar. Lösungsvorschläge dazu liegen vor. Bis auch gehbehinderte Menschen einen Zugang zum Lüneburger Sportbad erhalten, fordert die Anti-ableistische* Aktion Lüneburg eine Übergangslösung für Betroffene. Denn alle Bürgerinnen und Bürger sollten frei entscheiden können, welchen Sport sie treiben – ob sie behindert sind oder nicht. Zudem ist Schwimmen vergleichsweise ungefährlich und belastet den Bewegungsapparat weniger als andere Sportarten.
Übergangslösung während der Winterzeit gefordert
In den Monaten, in denen das Freibad geschlossen ist, soll die Hansestadt daher gehbehinderten Sportler*innen die (Rollstuhl-)Taxikosten zum nächstgelegenen Sportbad in Uelzen erstatten Die Übernahme der Kosten soll einfach und unbürokratisch erfolgen: Gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises (oder anderer geeigneter Nachweise, z. B. Arztattest zur Einschränkung der Gehfähigkeit) und des Taxi-Zahlungsbelegs.
OB Claudia Kalisch: „Diskriminierung entgegenwirken“
Die Initiative zitiert die Aussage von OB Claudia Kalisch auf ihrer Internetseite: „Kernpunkt grüner Politik ist seit jeher die Gleichberechtigung aller Menschen und die Arbeit gegen jegliche Form von Diskriminierung. Alltagsdiskriminierung begegnet vielen Menschen auch in Lüneburg: Frauen, Menschen mit Behinderung, LGBTQ*-Personen, People of Colour und weiteren. Ich werde für eine offene, tolerante und vielfältige Kommune eintreten und jeder Art von Diskriminierung entgegenwirken. […] Bei allen oben genannten Aspekten kann der Sport eine wesentliche Rolle spielen. Die Förderung des Sports ist ein zentraler Punkt meiner Politik.“
- Claudia Kalisch: Echt. Bunte und Soziale Stadt.
Offener Brief: Hoffnung auf Unterstützung und Lösung
Aufgrund dieser Aussagen bittet die Initiative die Oberbürgermeisterin um eine Stellungnahme und hofft, „dass Paraschwimmen gefördert wird und es für den benachteiligenden Missstand endlich eine Übergangslösung gibt, bis das SaLü gleichberechtigt barrierefrei nutzbar ist.“
- Antiableistische Aktion Lüneburg: ableismus@nirgendwo.info
- Rollfender Widerstand: Offener Brief der Antiableistischen Aktion Lüneburg an Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch
Der offene Brief im Wortlaut.
Hintergrund: Fehlende Barrierefreiheit im SaLü
Wie berichtet, ist das Sportbad im SaLü Lüneburg nur über eine Treppe erreichbar. Menschen mit Gehbehinderungen können diese nicht ohne fremde Hilfe überwinden. Für viele von ihnen wäre die Möglichkeit, Sport im Wasser zu betreiben, aber besonders wichtig. Denn Schwimmen ist vergleichsweise ungefährlich und belastet den Bewegungsapparat weniger als andere Sportarten.
Ein Lösungsvorschlag vom Behindertenbeirat Lüneburg sieht vor, Gehbehinderten den Zugang zum Sportbad direkt durch die Tiefgarage zu ermöglichen. Abgeteilte Bereiche hier könnten zu Dusche, Toilette und Umkleideraum umgestaltet werden.
- Lüne-Blog: Barrierefreiheit im SaLü: Schwimmsport auch für behinderte Menschen ermöglichen – 28.10.2025
Die Salztherme Lüneburg gilt als eines der größten und meistbesuchten Erlebnisbäder in Norddeutschland. Doch bei der Barrierefreiheit bestehe Nachbesserungsbedarf, so der Bericht von Rollstuhlfahrerin und Journalistin Cécile Lecomte. Man wünsche sich hier verstärkte Anstrengungen, erklärt Miriam Ihnen vom Behindertenbeirat Lüneburg, um Menschen mit Behinderung Teilhabe zu ermöglichen.
*Der Ausdruck Ableismus (abgeleitet vom englischen able – fähig) bezeichnet unterschiedliche Diskriminierungsformen gegenüber Menschen mit Behinderung.

Foto: Cécile Lecomte. Blick in das Sportbad im SaLü, hinten links der Zugang mit Treppe.
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