Oldtimer-Rallye: Lüneburger Initiativen fordern Klimaschutz bei Events ein
Lüneburg hat sich Klimaneutralität bis 2030 auf die Fahne geschrieben. Die Hansestadt sollte auch bei Veranstaltungen darauf hinwirken, dass sie klimafreundlich gestaltet werden. Örtliche Vereine sollten sich aus eigener Initiative darum bemühen. Eine Rallye, bei der 100 Oldtimer in der Innenstadt starten, rund 150 Kilometer spazieren fahren, um dann auf den Marktplatz zurückzukehren, wirke in diesem Zusammenhang „völlig aus der Zeit gefallen“, stellen drei Lüneburger Initiativen fest.
Mitteilung von: FUSS e:V. Lüneburg – Am: 31.08.2023
Online: https://www.lüneburg-zu-fuss.de/ – Foto: Lüne-Blog.
Oldtimer-Rallye: Lüneburger Initiativen fordern Klimaschutz bei Events ein
Foto: Lüne-Blog. Am Sande starten die rund 100 Oldtimer am 2. September 2023. Die Bushaltestellen werden dafür verlegt. Das Event wird organisiert vom Verein Ortsclub Lüneburg e.V. im ADAC.
Am Samstag, 2. September 2023, findet auf dem Platz Am Sande in Lüneburg die „ADAC Hansa Veteran Rallye“ statt. 100 Oldtimer starten dort am Vormittag und fahren rund 150 Kilometer durch die Region. Am Nachmittag kommen sie dann wieder am Ziel, dem Marktplatz Lüneburg, an.
Folgen des Klimawandels sind deutlich spürbar
Wir haben das Jahr 2023. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich deutlich: Hitze und Brände, Dürre und Starkregenereignisse, Rückgang der Artenvielfalt, Rückgang des Grundwassers. Die Ursache: Das Übermaß an CO2, das wir in den letzten Jahrzehnten ausgestoßen haben.
Und zu dieser Zeit fahren bei einem Großevent 100 Spritschlucker stundenlang durch die Region und produzieren damit rund 7,5 Tonnen, also 7500 kg, CO2 (1).
Klimagase, Stickoxide und andere Schadstoffe – mitten in der Lüneburger Innenstadt
Zur Einordnung: Ein Baum bindet pro Jahr geschätzt 10-15 kg CO2 (2). Wir bräuchten also rund 600 Bäume, um diese an einem Tag ausgestoßene Menge an CO2 innerhalb eines Jahres wieder auszugleichen.
„Ganz zu schweigen von den Mengen an Stickoxiden und anderen Schadstoffen, die die alten Motoren freisetzen und damit Menschen und Umwelt belasten“, stellt Theresa Berghof vom KlimaKollektiv Lüneburg fest.
„Zur Durchführung der Oldtimer-Rallye wird der Platz Am Sande für den Busverkehr gesperrt, ein zentrales Ziel für den ÖPNV in Lüneburg. Gerade für körperlich eingeschränkte Menschen wird die Erreichbarkeit der Innenstadt an diesem Tag erschwert, um eine Autoschau zu ermöglichen“, macht die Initative Lüneburg Barrierefrei aufmerksam.
Aus der Zeit gefallene Veranstaltung
„Wir sind über die Veranstaltung verwundert und betroffen. Das Ziel einer attraktiven, einladenden Innenstadt unterstützen wir voll und ganz. Doch ein Event wie eine Oldtimer-Rallye mitten in der Altstadt wirkt in diesem Zusammenhang völlig aus der Zeit gefallen“, erklärt Julia Born von FUSS e.V. Lüneburg.
Hansestadt und Vereine: Auf Klimafreundlichkeit bei Events achten
Die drei Initiativen richten den ausdrücklichen Wunsch an den Ortsclub Lüneburg e.V. im ADAC und die Hansestadt, die Organisation dieses und vergleichbarer Events kritisch zu überdenken.
Eine Stadt, die sich Klimaneutralität bis 2030 auf die Fahne geschrieben hat, sollte bei Veranstaltungen darauf hinwirken, dass sie klimafreundlich gestaltet werden. Örtliche Vereine sollten sich auch aus eigener Initiative darum bemühen.
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Mehr Information und Kontakt
- FUSS e.V. Lüneburg: https://www.lüneburg-zu-fuss.de/
- KlimaKollektiv Lüneburg: https://wechange.de/project/klimakollektiv-lueneburg/
- Lüneburg Barrierefrei: https://www.luenepedia.de/wiki/Lüneburg_Barrierefrei
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen
Der „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“ (August 2020) enthält Empfehlungen und praktische Hinweise zu den wichtigsten Handlungsfeldern bei der Vorbereitung von Veranstaltungen auf verschiedensten Gebieten wie Politik, Kultur, Sport.
- Checklisten für die Praxis: PDF-Datei zum Herunterladen
Die ausführliche Checkliste aus dem Anhang des Leitfadens stellt alle relevanten Handlungsfelder zusammen und hilft beim Überprüfen: Mobilität, Veranstaltungsort und Unterbringung, Energie und Klima, temporäre Bauten und Messestände, Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen, Catering, Abfallmanagement, Umgang mit Wasser, Gastgeschenke und Giveaways, Organisation und Kommunikation, Barrierefreiheit, Gender-Mainstreaming.
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