Klimaentscheid Lüneburg: Online-Petition gegen Bau der A39. Bildmontage.

Online-Petition für Stopp der A39 gestartet: „Unwirtschaftlich, umweltschädlich, klimapolitisch nicht verantwortbar“

Planung und Neubau der Autobahn A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sofort stoppen – das fordert das Verkehrswende-Bündnis Lüneburg in einer soeben gestarteten Online-Petition. Eine Vielzahl von Vereinen rund um Verkehr, Klima- und Naturschutz ruft auf zur Unterschrift gegen das milliardenschwere Bauprojekt.


Mitteilung von: Verkehrswende-Bündnis Lüneburg – Am: 08.12.2025
Online: https://www.openpetition.de/a39-stoppen – Fotomontage: Klimaentscheid Lüneburg


Breites Bündnis startet Online-Petition für Stopp der A39: „Unwirtschaftlich, umweltschädlich und klimapolitisch nicht verantwortbar“

Fotomontage: Klimaentscheid Lüneburg. Verkehrsführung der geplanten A39 im Stadtgebiet Lüneburg.

Mit einer Online-Petition fordern das Verkehrswende-Bündnis Lüneburg und namhafte regionale Erstunterzeichner Planungen und Neubau der Autobahn A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sofort zu stoppen. Das Bündnis warnt vor gravierenden wirtschaftlichen, ökologischen und klimaschädlichen Folgen des Autobahn-Neubaus. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich mit ihrer Unterschrift gegen das milliardenschwere Projekt auszusprechen. Als Erstunterzeichner unterstützen die Petition unter anderem: Apl. Prof. Dr. Peter Pez (Verkehrsgeograph aus Lüneburg), Martin Blankenburg (Diakon der Pfarrgemeinde St. Marien) und Matthias Skorning (Leiter Ev. Familien-Bildungsstätte in Lüneburg).

Ein Projekt ohne erkennbaren Nutzen – mit erheblichen Nachteilen

„Die A39 ist ein Musterbeispiel dafür, wie Politik an Klimarealitäten und regionalen Bedürfnissen vorbei geplant wird“, betont das Bündnis. Der geplante Autobahnneubau sei weder wirtschaftlich sinnvoll noch verkehrlich notwendig und gefährde einzigartige Natur- und Kulturlandschaften.

Für die Stadt Lüneburg sieht das Bündnis erhebliche Nachteile: Durch den Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn würde zusätzlicher überregionaler Verkehr durch das Stadtgebiet geleitet – mit steigender Lärm-, Abgas- und Feinstaubbelastung für tausende Anwohnende. „Vier zusätzliche Spuren, eine Verbreiterung auf rund 33 Meter sowie großflächig ausgebaute Auf- und Abfahrten würden zu weiterer Flächenversiegelung führen. Zudem müssten wertvolle Waldflächen wie das Lüner Holz und der Neue Forst großflächig gerodet werden“, kritisieren die Initiatorinnen und Initiatoren.

Nachfolgende Bauabschnitte nicht genehmigt – Finanzierung offen

Hinzu kommt: Die geplante Stadtautobahn drohr ohne Anschluss zu bleiben, da nachfolgende Bauabschnitte weder planerisch genehmigt noch finanziell abgesichert sind. Angesichts der bundesweit rund 4.700 sanierungsbedürftigen Autobahnbrücken würden bestehende Mittel dringend für Erhalt und Modernisierung der bestehenden Infrastruktur benötigt.

Klimaschutzziele in Gefahr

Deutschland verfehlt seine Klimaziele im Verkehrssektor bereits deutlich. Der Bau neuer Autobahnen verschärfe diese Entwicklung weiter. Auch widerspreche der hohe Flächenverbrauch neuer Verkehrsprojekte der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und dem „Niedersächsischen Weg“ der Landesregierung. Hier ist eine drastische Reduktion der Neuversiegelung vorgesehen.

Ausbau der Bundesstraße B4 mit Ortsumgehungen ausreichend und deutlich günstiger

Das Bündnis betrachtet den Bau einer dritten Nord-Süd-Verbindung zwischen der vorhandenen Autobahn A7 und der im Bau befindlichen A14 als überflüssig. Ein Ausbau der Bundesstraße B4 mit Ortsumgehungen sei ausreichend und deutlich günstiger und umweltverträglicher. Auch die Reaktivierung der Bahnstrecke Lüneburg–Wolfsburg stelle eine sinnvolle und klimafreundliche Alternative dar. Dass der Neubau weiterer Autobahnen im bereits sehr dichten Autobahnnetz die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort fördere, sei spätestens seit den 1980er Jahren nicht mehr belegbar.

Bündnis ruft zur Unterstützung auf: Online unterzeichnen

„Die A39 ist ein überholtes Projekt aus dem letzten Jahrhundert. Wenn wir Klimaschutz ernst nehmen und unsere Naturräume bewahren wollen, müssen wir uns jetzt gegen diesen unnötigen und unverantwortlichen Autobahnbau einsetzen“, erklärt das Verkehrswende-Bündnis.

Der Verlauf der geplanten Autobahn im Nordosten der Hansestadt Lüneburg. Quelle: Screenshot: YUNO Project-Atlas der Autobahn GmbH.

Der Verlauf der geplanten Autobahn im Nordosten der Hansestadt Lüneburg. Quelle: Screenshot: YUNO Project-Atlas der Autobahn GmbH.

Lünepedia: A39

Die A39, eigentlich Bundesautobahn 39, liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg (31 km) sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter (68 km). Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden. Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete „Lücke“ geschlossen werden und damit 105 km Autobahn neu gebaut werden – mehr als bisher insgesamt vorhanden ist. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39

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