Ostniedersachsen-Leitung geprüft: Trassenverlauf weitgehend bestätigt – Melbeck für Umspannwerk besser geeignet

Veröffentlicht am 3. Oktober 2024

Für die Energiewende soll die Ostniedersachsen-Leitung im Norden erzeugten Strom nach Süden bringen. Beim Trassenverlauf sieht das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg kleine Korrekturen vor. Für das benötigte Umspannwerk sieht man Melbeck besser geeignet als Rettmer, da die Wohngebäude dort deutlich weiter entfernt sind. In Melbeck will man die Entscheidung überprüfen.

Mitteilung von: Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg – Am: 02.10.2024
Online: https://www.arl-lg.niedersachsen.de/ – Foto: Pixabay, Beispielfoto

Ostniedersachsen-Leitung erreicht nächsten Meilenstein: ArL Lüneburg schließt Raumverträglichkeitsprüfung ab

Am 1.10.2024 hat das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg die Raumverträglichkeitsprüfung für einen rund 40 km langen Abschnitt der Ostniedersachsen-Leitung abgeschlossen. Dabei ging es um den Abschnitt zwischen Tespe (Landkreis Harburg) und Kolkhagen (Gemeinde Barnstedt, Landkreis Lüneburg). Das ArL Lüneburg untersuchte hier, wie weit verschiedene Trassenalternativen geeignet waren.

Geplanter Trassenverlauf mit kleinen Korrekturen bestätigt

„Der von der TenneT TSO GmbH in das Verfahren eingebrachte Trassenverlauf konnte von uns im Wesentlichen bestätigt werden“, fasst Dr. Stefano Panebianco, Leiter der Raumordnung beim ArL Lüneburg, das Ergebnis des Verfahrens zusammen.

„Zu einzelnen Trassenabschnitte haben wir jedoch noch Abstimmungserfordernisse festgestellt und zum Teil auch kleinere Trassenkorrekturen zur Prüfung vorgegeben“, so Panebianco weiter. So soll etwa westlich von Handorf untersucht werden, ob die randliche Querung eines Waldgebiets vermieden werden kann.

Alternative Standorte für das Umspannwerk untersucht – Melbeck besser geeignet

Die Lüneburger Behörde prüfte auch verschiedene Standortalternativen für ein neues Umspannwerk. Das muss neu errichtet werden, um Leitungen der 380-kV- und 110-kV-Spannungsebene zu verknüpfen. Analysiert wurden ein Standort westlich von Lüneburg-Rettmer und ein weiterer nördlich von Melbeck.

In die Standortuntersuchung wurden auch die Hinweise aus dem Beteiligungsverfahren einbezogen. Als Ergebnis stellt das ArL Lüneburg fest, dass der Umspannwerk-Standort bei Melbeck besser geeignet ist: „Der Standort nördlich Melbeck liegt zwischen Bundesstraße und Windpark und weist deutlich größere Entfernungen zu den nächstgelegenen Wohngebäuden auf. Er ist deshalb trotz längerer Anbindungsleitungen besser geeignet“, fasst Panebianco die Erkenntnisse des Standortvergleichs zusammen.

Ergebnis der Prüfung online einsehbar

Das Ergebnis der Raumverträglichkeitsprüfung – die so genannte „Landesplanerische Feststellung“, bestehend aus einem Textteil und einer Karte mit zwei Blättern – ist online einsehbar:

ArL Lüneburg: Raumverträglichkeitsprüfung Ostniedersachsenleitung, Abschnitt Nord und Umspannwerk
TenneT: Ostniedersachsen-Leitung
Im Rahmen der Energiewende hat der Gesetzgeber TenneT damit beauftragt, parallel zur bestehenden Leitung eine 380-kV-Freileitung zwischen der Elbe (Landesgrenze Schleswig-Holstein/Niedersachsen) und Wahle bei Braunschweig neu zu planen und zu bauen: die Ostniedersachsen-Leitung. Hier die detaillierte Projektbeschreibung und Karte mit Verlauf.

Nächster Schritt: Planfeststellungsverfahren bei der Landesbehörde

Für die einzelnen Abschnitte der neuen Stromleitung wird die TenneT TSO GmbH nun ein Planfeststellungsverfahren bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) beantragen. Diese ist in Niedersachsen für die Genehmigung neuer Höchstspannungs-Freileitungen zuständig.

Hintergrund: Ostniedersachsen-Leitung als wichtiger Strom-Transportweg in Nord-Süd-Richtung

Die Ostniedersachsen-Leitung ist ein wichtiger Strom-Transportweg in Nord-Süd-Richtung. Sie soll auch den Abtransport des in der Region erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien ermöglichen. Die Leitung verläuft von der Elbe (Landkreis Harburg) über das Umspannwerk Stadorf (Landkreis Uelzen) bis nach Wahle im Landkreis Peine. Dazu gehört auch der Neubau eines Umspannwerks. Den Auftrag für diese Netzverstärkung hat der Bundestag mit dem Bundesbedarfsplangesetz erteilt.

Information: Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg

Das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg kümmert sich gemeinsam mit Kommunen und anderen Aktiven in der Region um die langfristige Lebens- und Standortqualität in den 11 Landkreisen zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. Es ist zentraler Ansprechpartner für öffentliche Fördermittel. Jährlich werden eine Vielzahl von Veranstaltungen zu aktuellen Themen der Landesregierung organisiert und durchschnittlich 40 Millionen Euro Fördergelder in der EU-Strukturförderung für die ländlichen Räume bewilligt.

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg: https://www.arl-lg.niedersachsen.de/startseite/

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Lünepedia: Energiewende

Bei der Energiewende handelt es sich um eine sozial-ökologische Transformation der Strom- und Wärmeproduktion. Dies ist ein globaler Prozess, der sich jedoch auch auf der Ebene der Kommune abspielt. In Lüneburg gibt es einige Akteur*innen, die sich für einer Energiewende einsetzen.
Die aktuelle Energieproduktion und Konsumption lässt sich im Energiemonitor des Landkreis Lüneburgs einsehen. Dabei wird bei der Erzeugung nach Energieträger unterschieden, zudem die Menge des ergänzenden Netzbezugs angegeben und auch der Verbrauch nach Sektoren gegliedert.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Energiewende

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