Parents for Future: Zukunftsfähige Mobilität in Lüneburg und Region – statt A39!
Die Planungen für den Neubau der A39 sind mit den Klimazielen in Hansestadt und Landkreis unvereinbar. Klimaneutralität bis 2030 sei damit schlichtweg nicht zu schaffen, so Parents for Future Lüneburg. Sie fordern, dass sich Stadt und Landkreis klar gegen die A39 positionieren. Die dafür vorgesehenen Mittel sollen in den Umweltverbund – Bahn, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr – umgelenkt werden.
Mitteilung von: Parents for Future Lüneburg – Am: 19.10.2023
Online: https://wechange.de/project/parents-for-future-lueneburg/ – Foto: Parents for Future Lüneburg
Parents for Future Lüneburg begrüßen Konzept für zukunftsfähige Mobilitätsplanung
Ein Konzept für eine zukunftsfähige Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplanung haben Parents for Future Deutschland gemeinsam mit dem BUND kürzlich dem Verkehrsministerium übergeben.
Die vom BUND erstellte, 36-seitige Broschüre zeigt die Auswirkungen und Fehler des bisherigen Bundesverkehrswegeplans auf und stellt vor, wie mit Hilfe der für 2023 vorgesehenen Überprüfung der notwendige Wandel gelingen kann. Gefordert wird darin eine zielorientierte, strategisch ausgerichtete und effektive Mobilitätsplanung.
Parents for Future Lüneburg: Hansestadt auf gutem Weg
Parents for Future Lüneburg begrüßen und unterstützen diesen Vorschlag zur zukunftsfähigen Mobilitätsplanung. Angesichts des nachhaltigen urbanen Mobilitätsplans (NUMP), der aktuell für Lüneburg entwickelt wird, sei die Stadt in Sachen zukunftsfähiger Mobilitätsplanung schon auf einem guten Weg, erklärt Volker Constien von Parents for Future Lüneburg.
Aber: Neubau der A39 nicht mit Klimazielen vereinbar
Dies gelte jedoch nicht für die Planungen zum Neubau der Autobahn A39, die bis Wolfsburg verlängert werden soll.
„Diese Planungen sind mit den lokalen Klimazielen in keiner Weise vereinbar: Sowohl der Landkreis Lüneburg als auch die Stadt Lüneburg haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden“, stellt Constien fest.
Bau von weiteren Autobahnen erhöht Treibhausgas-Emissionen
Bereits ohne Autobahn-Neubau sei diese Aufgabe eine große Herausforderung für den Verkehrssektor. „Mit einem Autobahn-Neubau sind die Klimaziele, die auch durch das Klimaschutzgesetz vorgegeben sind, schlichtweg nicht zu schaffen“, so Constien. Denn Neubau und Betrieb weiterer Autobahnen würden die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen weiter erhöhen.
Stadt und Landkreis: Gegen A39-Neubau aussprechen und Mittel in Umweltverbund lenken
Parents for Future Lüneburg fordern deshalb von Stadt und Landkreis Lüneburg, sich deutlich gegen den A39-Neubau zu positionieren.
Die dafür vorgesehenen Mittel und Ressourcen sollten stattdessen in den Ausbau des klimafreundlichen Umweltverbunds – Bahn, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr – umgelenkt werden.
Problem Verkehrssektor: Gefährdung für die Zukunft von Kindern und Enkelkindern
Bei der Übergabe des Konzepts an das Verkehrsministerium betonte Malte Kleinwort, Sprecher von Parents For Future Deutschland, dass der Verkehrssektor das Problemkind des Klimaschutzes sei. Das Hinauszögern stehe nicht im Einklang mit dem Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts. Es gefährde die Freiheit zukünftiger Generationen, unserer Kinder und Enkelkinder.
Mehr Information und Kontakt
Parents for Future Lüneburg sind eine von über 300 Ortsgruppen der Parents for Future-Initiative in Deutschland.
- Parents for Future Lüneburg – https://wechange.de/project/parents-for-future-lueneburg/
- instagram.com/parents4futureluneburg/
Hintergrund: BUND und Parents fordern, Verkehrsplanung nach Zielen, nicht nach Trends auszurichten
BUND und Parents for Future Deutschland fordern: Statt einfach Trends hochzurechnen, sollen bei der Verkehrsplanung Ziele wie Klimaschutzbeitrag, gewünschter Erhaltungszustand der Infrastruktur oder Mindestanforderungen zur Erreichbarkeit von Regionen festgelegt werden. Dementsprechend sollte die Planung ausgerichtet werden.
Bei der für dies Jahr vorgesehenen Überprüfung des geltenden Bundesverkehrswegeplans sollen mit Hilfe dieser Kriterien Fehler korrigiert und die Pläne klima- und naturverträglich werden.
Das Konzept beruht auf vier vom BUND in Auftrag gegebenen Gutachten. Stellvertretend für alle Landesverkehrsminister:innen und Bundesverkehrsminister Volker Wissing wurde es an Oliver Krischer als Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz am 12. Oktober 2023 in Köln übergeben.
- BUND e.V.: Klima und naturverträgliche Infrastruktur für die Mobilitätswende. Wie eine zukunftsfähige Bundesverkehrswege- und -mobilitätsplanung gelingen kann – 20.09.2023
- Parents for Future Deutschland: Klimaverträgliche Umgestaltung des Bundesverkehrswegeplans – Übergabe des Vorschlags an die Verkehrsminister:innen in Land und Bund – 12.10.2023
Lünepedia: A39
Die Bundesautobahn 39 liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter. Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden.
Seit 01.01.2021 ist die Autobahn GmbH für Planung, Finanzierung, Bau und Instandhaltung der Autobahn verantwortlich. Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete “Lücke” geschlossen werden und damit über 100 km Autobahn neu gebaut werden. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39
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