Einbrecher mit Stemmeisen an der Wohnungstür. Beispielfoto: Steffen Salow, Pixabay.

Die Polizei rät: Machen Sie es Einbrechern schwer! Einbruchschutz lohnt sich

Nach einem historischen Tiefstand steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche in den letzten beiden Jahren wieder an. Die Polizei mahnt zu Vorsicht und aktivem Einbruchschutz. Das lohnt sich, denn erfahrungsgemäß geben die Täter bei fast jedem zweiten Versuch auf. Wenn es zu langwierig wird, ist das Entdeckungsrisiko für sie zu hoch.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 21./28./29./30.10.2025
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/6146866 – Foto: Steffen Salow, Pixabay.


Aktuelle Polizeimeldungen aus Lüneburg: Einbrüche in Einfamilienhäusern

Beispielfoto: Einbrecher mit Stemmeisen an der Wohnungstür. Steffen Salow, Pixabay.

  • Zwei Wohnhaus-Einbrecher bemerkte und vertrieb ein aufmerksamer Nachbar gegen 18 Uhr am 29. Oktober 2025. Die Täter hatten vergeblich versucht, bei einem Einfamilienhaus in der Jens-Schreiber-Straße eine Terrassentür aufzubrechen. Danach zerstörten sie ein Fensterglas. Als sie bemerkten, dass sie entdeckt waren, ergriffen die erfolglosen Einbrecher die Flucht. Es entstand ein Sachschaden von gut 1.500 Euro. 
  • In zwei Wohnungen wurde am 27. Oktober 2025 im Lüneburger Stadtgebiet eingebrochen, während die Bewohner abwesend waren. Im Dorf konnten Unbekannte in den späten Vormittagsstunden eine rückwärtige Terrassentür gewaltsam (durch Entglasen) öffnen, durchsuchten das Gebäude und erbeuteten Schmuck.
  • Ebenfalls am 27. Oktober 2025 stiegen Einbrecher zwischen 17:15 und 20:45 Uhr durch ein Dachfenster in eine Doppelhaushälfte in der Stellmacherstraße ein. Sie stahlen Schmuck, eine Kreditkarte und Bargeld. Es entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. 
  • Zwischen dem 19. und 28. Oktober 2025 brachen vermutlich professionelle Täter in ein Einfamilienhaus in der Sattlerstraße ein. Sie schoben die Rollläden hoch, öffneten gewaltsam eine rückwärtige Terrassentür, gelangten ins Gebäude und erbeuteten Schmuck. Es entstand ein Sachschaden von mehreren hundert Euro. 

Tag des Einbruchschutzes am 26. Oktober 2025

„Tag des Einbruchschutzes“ – Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ ist der Tag der Zeitumstellung alljährlich der bundesweit offizielle Tag des Einbruchschutzes. „Helfen Sie aktiv mit! – Einbruchschutz betrifft jeden!“, appelliert Polizeihauptkommissarin Kathrin Richter, Beauftragte für Kriminalprävention vom Lüneburger Präventionsteam.

Auf historischem niedrigem Niveau – in den letzten beiden Jahren aber Anstieg

Neben den Schwerpunkt- und Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre hat auch die Anwesenheit durch Homeoffice zu einem historischen Tiefstwert bei den Haus- und Wohnungseinbrüchen in der Region beigetragen. 2024 stiegen jedoch die Einbruchzahlen um 13,25 Prozent auf 342 Taten an. Im Jahr 2025 liegen die Zahl aktuell auf Vorjahresniveau. Die Zahlen befinden sich dennoch weiter auf niedrigem Niveau. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 gab es 603 Einbrüche in der Region, im Jahr 1993 waren es sogar 1265.

Die Aufklärungsquote liegt auch im Hinblick auf die vielen Versuchstaten bei einem guten Wert von 26,02 Prozent und befindet sich deutlich über dem Landesniveau.

Aufmerksam sein in der Nachbarschaft – Häuser und Wohnungen sichern

Neben der polizeiinspektionsübergreifenden Fahndungs- und Ermittlungsarbeit setzt die Polizei vor allem auch auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger. Sie haben in der Vergangenheit mit Hinweisen auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge die Arbeit der Polizei unterstützt.

Parallel wirbt die Polizei dafür, Häuser und Wohnungen gezielt zu sichern. So blieb im vergangenen Jahr von den 342 Taten fast jede zweite beim Versuch stecken (41,81 Prozent = 143 versuchte Einbrüche). 

Beobachtungen melden: Eigenes Meldetelefon für Hinweise 

Um Hinweise der Bevölkerung jederzeit entgegenzunehmen, hat der Ermittlungsbereich Wohnungseinbruchdiebstahl ein Hinweistelefon eingerichtet und ist auch per E-Mail erreichbar. Sie können auch einen Termin für eine persönliche Einbruchschutzberatung vereinbaren.

  • Im Notfall 110 wählen!WED-Hinweis-Telefon: 04131 607 1991 – E-Mail: wed@pi-lg.polizei.niedersachsen.de
  • Präventionsteam der Polizei Lüneburg: praevention@pi-lg.polizei.niedersachsen.de – Telefon 04131 607 2107
    Hier können Sie einen Termin für eine persönliche Einbruchschutzberatung vereinbaren.
  • Wichtig: Bei aktuellen Hinweisen oder Einsatzlagen 110 wählen, damit entsprechende Einsatz- und Fahndungsmaßnahmen sofort erfolgen können.

Richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik können Einbrüche verhindern

„Der Anteil von Tätern, die eine günstige Gelegenheit zum Einbruch suchen, ist sehr hoch. In den wenigsten Fällen brechen organisierte Banden in Wohnungen oder Häuser ein“, so Präventionsexpertin Kathrin Richter. „Täter finden und erkennen Schwachstellen, durch die leicht in Räumlichkeiten eingedrungen werden kann. Dazu zählen insbesondere offene oder auf Kipp gestellte Fenster und Balkontüren.“

  • Verschließen Sie Türen und Fenster bei Abwesenheit!
    Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit. – Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen. Auch eine Keller- oder Nebeneingangstür sollte grundsätzlich verschlossen sein und nur für eine unmittelbare Nutzung geöffnet werden. Deponieren Sie Ihren Haus- der Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher erahnen die Verstecke!
    Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken. Sorgen Sie dafür, dass in Mehrfamilienhäusern Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
  • Zeigen Sie nicht, wenn Sie abwesend sind!
    Sorgen Sie bei Abwesenheit dafür, dass Ihre Wohnung oder das Haus einen bewohnten Eindruck macht. Rollläden sollten nach Möglichkeit nicht tagsüber geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren. Kümmern Sie sich darum, dass z. B. die Mülltonne am Entleerungsdatum an die Straße gestellt wird und Ihr Briefkasten regelmäßig geleert wird. Beleuchten Sie Ihre Räumlichkeiten am Abend. Nutzen Sie dafür einfach Zeitschaltuhren oder Smart-Home Produkte.
  • Seien Sie wachsam!
    „Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance“, weiß Präventionsexpertin Kathrin Richter. „Sind Sie im Urlaub oder länger abwesend, informieren Sie Ihre Nachbarn darüber. Das sensibilisiert und man schaut einfach genauer hin. Vielleicht mäht ja auch Ihr Nachbar mal den Rasen für Sie oder stellt Ihre Mülltonne raus!“
    Achten Sie bewusst auf verdächtige Situationen, Personen oder Fahrzeuge. Sprechen Sie Fremde am Haus oder auf dem Nachbargrundstück ggf. an. Prägen Sie sich das Aussehen von unbekannten Personen ein. Notieren Sie Kennzeichen, Fahrzeugtyp und -farbe von auffälligen Fahrzeugen in Ihrer Umgebung.
  • Verständigen Sie die Polizei!
    Teilen Sie ihre Beobachtung umgehend der Polizei mit, in Notfällen und dringenden Verdachtsfällen wählen Sie 110.

„Stehlen wir den Tätern auch etwas, nämlich Zeit!“ – Mechanischer Einbruchschutz wirkt

Sicherungstechnik schreckt Einbrecher ab. Sie bedeutet längere Arbeitszeit und damit ein größeres Entdeckungsrisiko, so dass Einbrecher bei gut gesicherten Fenstern und Türen ihren Einbruchsversuch bereits nach wenigen Minuten abbrechen. Dass dieser Einbruchschutz wirkt, lässt sich sogar mit Zahlen belegen. So blieb in den letzten Jahren fast die Hälfte aller Wohnungseinbrüche im Versuch stecken – Tendenz steigend.

Größte Priorität für mechanischen Einbruchschutz

„Wir wissen, dass es für die Täter schnell und einfach gehen soll. Spüren die Täter den Widerstand von installierten Fenstersicherungen wie z. B. Pilzkopfverriegelungen oder Zusatzschlössern, so lassen sie in fast allen Fällen von der Tat ab“, so Präventionsexpertin Kathrin Richter. „Der mechanische Einbruchschutz an Fenstern und Türen genießt aus polizeilicher Sicht weiterhin allergrößte Priorität. Mit jeder Sekunde, die der Einbruchsversuch länger dauert, steigt das Entdeckungsrisiko der Täter. Diese wägen dann ab und lassen von der Tat ab.“

  • Nutzen Sie bei Türen und Fenstern mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Wichtig ist, dass nur eine fachgerechte Montage der Sicherungen und Beschläge den Einbruchschutz erhöht. Die Polizei empfiehlt geprüfte und zertifizierte Produkte des K-EINBRUCH-Level B für Ihre mechanische Absicherung. Einen Premium-Einbruchschutz erreichen Sie mit Produkten, die den K-EINBRUCH-Level A erfüllen.
  • Zusätzlich eingebaute Alarmanlagen bieten darüber hinaus besonderen Schutz. Denn durch ihre Meldewirkung wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Am besten ist es, wenn Sie mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung sinnvoll kombinieren.

Mehr Information und Kontakt

Beratungsgespräch zu Einbruchschutz und Sicherungstechnik. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Beratungsgespräch zu Einbruchschutz und Sicherungstechnik. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

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