
Sanierung Deutsches Salzmuseum: Finanzierung noch nicht gesichert – Alternativen vorgestellt
Die Pläne sind fertig und die Fördermittel beantragt. Aber was, wenn sie teilweise nicht bewilligt werden? In der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Kulturausschuss am 4. März 2025 stellte die Stadtverwaltung Alternativen vor. Die Fraktionen beraten derzeit darüber. Zum Austausch über ein neues Museumskonzept lädt ab Mai die Sonderausstellung „Das Salzmuseum der Zukunft. Mitmachen – Mitdenken – Mitreden“ ein.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 06.03.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Deutsches Salzmuseum: Stadtverwaltung stellt Optionen zur Sicherung der Zukunft des Industriedenkmals vor
Foto: Deutsches Salzmuseum. Mit der für Mai 2025 geplanten Sonderausstellung „Das Salzmuseum der Zukunft. Mitmachen – Mitdenken – Mitreden“ lädt das Museumsteam ein, sich an der Neukonzeption zu beteiligen. Dafür werden noch Menschen mit Freude am Austausch gesucht, die Gäste und Interessierte aktiv begleiten.
Gut 15 Millionen Euro soll das Projekt „Deutsches Salzmuseum – Sanierung und Entwicklung des Industriedenkmals“ voraussichtlich kosten. Da aktuell noch nicht alle beantragten Fördermittel bewilligt sind, hat die Stadtverwaltung den Mitgliedern des Kulturausschusses und des Bauausschusses am 4. März 2025 eine Alternative vorgestellt, wie die Zukunft des Salzmuseums gesichert werden kann.
Erster Bauabschnitt: Mittel zum größten Teil bewilligt
Im ersten Bauabschnitt mit einem Volumen von 5,1 Millionen Euro soll das Siedehaus als Kernstück des Museums saniert und modernisiert werden und die Ausstellung neu konzipiert werden. Hierfür wurden 2020 Fördermittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro über das Programm Nationale Projekte des Städtebaus (NPS) bewilligt. „Dem Fördergeber ist bekannt, dass wir noch auf weitere Mittel warten. Eine Verlängerung des Förderzeitraums bis Mitte 2026 ist uns in Aussicht gestellt worden“, erläuterte Maja Lucht, Fachbereichsleitung Gebäudewirtschaft bei der Hansestadt Lüneburg, in der Sitzung.
Zweiter Bauabschnitt: Förderbescheid über 5 Millionen Euro steht noch aus
Im zweiten Bauabschnitt soll ein Erweiterungsbau erstellt werden. Außerdem sollen die Nebengebäude wie Eselstall, Solebehälter, Solebrunnen saniert und die Außenanlagen barrierefrei gestaltet werden. Die Kosten dafür betragen zehn Millionen Euro.
Bereits 2023 hat die Stadtverwaltung dafür über das Förderprogramm „KulturInvest 2023“ Gelder bei der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien (BKM) beantragt. Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro wurden der Hansestadt in Aussicht gestellt. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid steht aber noch aus.
Frage: Was tun, wenn die Förderung nicht bewilligt wird?
„Mit der Finanzierungsunsicherheit ist es als Kommune schwierig zu entscheiden, wie es weitergeht. Wir hoffen auf ein zügiges Vorankommen des sogenannten Zuwendungsbauverfahrens“, erklärte Maja Lucht. Die wichtigste Frage: Wie geht es weiter, wenn die in Aussicht gestellten fünf Millionen Euro nun doch nicht bewilligt werden?
Stadt stellte im Kultur- und Bauausschuss Optionen vor
Maja Lucht skizzierte in der gemeinsamen Sitzung von Kultur- und Bauausschuss am 4. März 2025 Optionen für das weitere Vorgehen: „Sollten die BKM-Mittel nicht fließen, müsste der Umfang der Sanierung deutlich reduziert werden“, machte die Leiterin der Gebäudewirtschaft deutlich. „Eine Alternative wäre, das Siedehaus im Bestand zu sanieren und aus stadteigenen Mitteln einen neuen Eingangsbereich zu schaffen“, so Lucht.
Sie beschrieb aber auch die Kehrseite: „Es blieben beispielsweise keine Mittel mehr für die Sanierung der Solebehälter übrig. Das Außengelände würde in deutlich geringerem Umfang aufgewertet und der Eselstall nur mit einer Minimallösung für die Büronutzung hergerichtet.“ Bei dieser Variante beträgt der Eigenanteil der Hansestadt wie in der ursprünglichen Planung 5,6 Millionen Euro, das Ergebnis ist allerdings eine kleinere Lösung mit einem reduzierten Standard.
Fraktionen beraten sich derzeit
Die Verwaltung bat die Mitglieder im Ausschuss um ein Stimmungsbild, welcher Weg favorisiert wird. Eine Empfehlung gaben sie in der Sitzung am Dienstag noch nicht ab. Die Verwaltung wird Kosten, Vorteile und Risiken der Optionen aufbereiten. Die Fraktionen werden sich dazu beraten, bevor sie einen Beschluss fassen.
Arbeit an der Neukonzeption: Sonderausstellung „Das Salzmuseum der Zukunft. Mitmachen – Mitdenken – Mitreden“
Aktuell sorgt die Verwaltung mit kleineren Maßnahmen für die Instandhaltung des Siedehauses, damit das Museum nicht außer Betrieb genommen werden muss. Gleichzeitig arbeitet das Museumsteam weiter an der Konzeption: Mit der Sonderausstellung „Das Salzmuseum der Zukunft. Mitmachen – Mitdenken – Mitreden“ sind ab Mitte Mai 2025 alle Interessierten eingeladen, mit dem Museumsteam gemeinsam die Zukunft in den Blick zu nehmen.
- Hansestadt Lüneburg – Bürgerinformation: Ausschüsse für Kultur und Bauen, Sitzung am 04.03.2025
- Salzmuseum Lüneburg: https://www.salzmuseum.de/
Mehr bei Lüne-Blog
- Sonder-Ausstellung „Salzmuseum der Zukunft“: Museum sucht Vermittler*innen! – 20.02.2025
Kommunikative Menschen aller Altersstufen sucht das Salzmuseum in Lüneburg. Ihre Aufgabe: Die kommende Sonder-Ausstellung als Vermittler*innen zu begleiten, mit Gruppen ins Gespräch zu kommen oder Einzelpersonen zum Mitmachen einzuladen. Die Einsatzzeiten werden individuell vereinbart, die Vergütung erfolgt auf Honorarbasis.

Eingangsbereich des Salzmuseums. Foto: Christine Böhm
Lünepedia: Deutsches Salzmuseum
Das Deutsche Salzmuseum / Industriedenkmal Saline Lüneburg in Lüneburg entstand am Ort der alten Produktionsstätten der Lüneburger Saline nach deren Stilllegung im Jahre 1980. Das Museum stellt die Geschichte der Saline Lüneburg als ältestem und einstmals größtem Industriebetrieb Mitteleuropas dar.
Das Industriedenkmal Saline Lüneburg umfasst das 1923 bis 1925 erbaute und bis 1980 betriebene Siedehaus, zwei südlich des Siedehauses auf einem Rest der Stadtumwallung errichtete Solebehälter des frühen 19. Jahrhunderts, den von einem westlicheren Standort an die südliche Seite des Walls translozierten Eselstall, der ursprünglich zu der mit der Saline verbundenen chemischen Fabrik gehörte, und das 1832 von Friedrich Heinrich Laves über dem Soleschacht errichtete Brunnenhaus.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Deutsches_Salzmuseum
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