Die GoPro-Kamera ermöglicht Einblick, was am Lenkrad passiert. Foto: Polizeiinspektion Rotenburg.

Schwerpunktkontrolle „Ablenkung im Straßenverkehr“: Besser kein Handy am Steuer

Schwerpunktkontrollen zum Thema „Ablenkung im Straßenverkehr“ führte die Autobahn-Polizei in der Vorwoche in Bremen und Niedersachsen durch. Mit einer auf den Streifenwagen montierten Kamera wurden Videoaufzeichnungen angefertigt. Ziel der Aktionswoche: Für die Gefahren der Ablenkung im Straßenverkehr sensibilisieren und zur Verkehrssicherheit beitragen.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Rotenburg – Am: 14.10.2023
Online: mehr – Foto: Polizeiinspektion Rotenburg


Schwerpunktkontrolle „Ablenkung im Straßenverkehr“: Mit der „GoPro“ unterwegs

Foto: Polizeiinspektion Rotenburg. Mit der GoPro-Kamera hat die Autobahn-Polizei Einblick, was am Lenkrad passiert. 

Am Montag, 9. Oktober 2023, startete in Bremen und Niedersachsen die einwöchige Schwerpunktkontrolle der Autobahnpolizei unter dem Gesichtspunkt der „Ablenkung im Straßenverkehr“. Beteiligt war auch die Polizeiinspektion Rotenburg.

Ablenkung beim Autofahren durch Smartphone und Tablet

Denn immer wieder kommt es auf den Straßen zu schweren Verkehrsunfällen. Tragischerweise enden diese oftmals tödlich oder haben schwere Verletzungen für die Fahrzeuginsassen zur Folge.

Eine der Hauptunfallursachen stellt Ablenkung im Straßenverkehr dar, sei es durch Smartphones, Tablets, sonstige technische Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte oder auch Ablenkung durch fahrfremdes Verhalten.

Aufmerksamkeit wecken für die damit verbundenen Gefahren

Während die Präsenz der Technik, auch durch immer bessere Verfügbarkeit und modernere Fahrzeuge, stetig ansteigt, sinkt das Gefahrenbewusstsein merklich. Die Polizei nimmt dies gefährliche und sogleich unterschätze Verhalten vermehrt in den Fokus und versucht, den Verkehrsteilnehmenden diese Gefahrenquelle bewusst zu machen.

„GoPro“-Kamera am Funkstreifenwagen erstellt Videoaufzeichnung

Um die Verstöße beweissicher zu ahnden, aber auch Fehlahndungen zu verhindern, wurde die „GoPro“ als spezielles Einsatzmittel eingeführt. Diese Kamera wird dafür an den Funkstreifenwagen montiert. Dadurch ist ein besserer Blinkwinkel in das Fahrerhaus gewährleistet.

Bei der Feststellung eines Verstoßes wird nun eine Videoaufzeichnung erstellt, welche als Beweismittel im Verfahren genutzt werden kann.

Videoaufzeichnung als überzeugendes Beweismittel

Die Technik bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Videoaufzeichnung auch gleich vor Ort in Augenschein zu nehmen.

In vielen Fällen zeigte sich, dass bereits der Verweis auf die angefertigte Videoaufzeichnung reichte, um Einsicht bei Betroffenen hervorzurufen.

Bereits über 40 Bußgeldverfahren eingeleitet

Neben der Ahndung der Ordnungswidrigkeit ist es den Kontrollkräften vor allem ein Anliegen, die Verkehrsteilnehmenden für die Gefahren der Ablenkung im Straßenverkehr zu sensibilisieren und somit zur Verkehrssicherheit beizutragen.

Bislang wurden im Rahmen der Schwerpunktkontrolle über 40 Bußgeldverfahren eingeleitet. Eine Vielzahl von diesen konnten mittels Videoaufzeichnungen dokumentiert und geahndet werden. Die Kontrollmaßnahmen wurden noch bis Sonntag, 15. Oktober 2023, fortgeführt.


Unfallstatistik und Rechtsfolgen bei verbotener Handynutzung

Beim monatlichen Fernfahrer-Stammtisch der Polizeidirektion Lüneburg am 3. Mai 2023 zum Thema „Unfallursache: Ablenkung“ (Lüne-Blog: mehr) wurden die Verkehrsunfallstatik und die aktuelle Rechtslage dargestellt.

Rechtsfolgen bei verbotener Handynutzung

Hier nochmal die Folgen im Einzelnen aufgelistet:

Rechtsfolgen bei verbotener Handynutzung im Kraftfahrzeug:

  • Grundverstoß: EUR 100,- Bußgeld und 1 Punkt
  • Mit Gefährdung: EUR 150,- Bußgeld, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot
  • Mit Verkehrsunfall: EUR 200,- Bußgeld, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot

Bei verbotener Handynutzung auf dem Fahrrad

  • Fahrrad: Grundverstoß: EUR 55,- Bußgeld
  • Mit Gefährdung: EUR 75,- Bußgeld
  • Mit Verkehrsunfall: EUR 100,- Bußgeld

Unfallrisiko bei Ablenkung zehnmal so groß

Darüber hinaus lag ein großes Augenmerk auf der Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmenden. Bei immer besserer Technik sinkt das Gefahrenbewusstsein merklich.

Dabei stellt Ablenkung im Straßenverkehr eine der Hauptunfallursachen dar. So erhöht Ablenkung das Unfallrisiko um nahezu das 10-fache.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Polizeiinspektion Lüneburg/L-Dannenberg/Uelzen: Verkehrsunfallstatistik 2022 mit trauriger Bilanz – 19.04.2023
    Der Corona-Einschnitt bei den Unfallzahlen ist vorbei. Im Landkreis Lüneburg hat die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich zugenommen, mit erheblich mehr Schwer- und Leichtverletzten. Fahrräder und insbesondere E-Bikes sind immer wieder beteiligt. Angestiegen im Landkreis ist auch die Beteiligung von Kindern und älteren Personen bei Unfällen.
  • Fernfahrer-Stammtisch der Polizeidirektion Lüneburg: Unfallursache Ablenkung – 08.05.2023
    Wer im Straßenverkehr zum Beispiel das Handy benutzt, erhöht sein Unfallrisiko fast um das Zehnfache. Das Bußgeld beträgt im Kfz 100 Euro, auf dem Fahrrad 55 Euro – vorausgesetzt, man gefährdet niemand. Dann wird es teurer. Über die aktuelle Unfallstatistik und die Folgen von Ablenkung informierte die Polizeidirektion Lüneburg beim Fernfahrer-Stammtisch am 3. Mai 2023.
Handy am Steuer. Foto: StockSnap, Pixabay.

Risikoreich für den Fahrzeugführer und andere: Handy am Steuer. Foto: StockSnap, Pixabay.

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