
Seniorenbeirat Lüneburg zum Welt-Seniorentag: Wohnen und Pflege als Zukunftsaufgaben
Von den rund 80.000 Einwohnenden in der Hansestadt ist bereits jede vierte Person über 65, Tendenz steigend. Damit wird das Thema Pflege immer wichtiger. Mit der Frage „Quo vadis, Pflege in Hansestadt und Landkreis?“ ruft der Seniorenbeirat Stadtgesellschaft und Lokalpolitik auf zum Austausch darüber – und zu konkreten Vorbereitungen. Bei der Info-Messe am Welt-Seniorentag am 1. Oktober 2025 im Museum Lüneburg sind Interessierte eingeladen, dazu ins Gespräch zu kommen.
Mitteilung von: Seniorenbeirat Lüneburg – Am: 25.09.2025
Online: https://seniorenbeirat-lueneburg.de/ – Foto: Seniorenresidenz. Beispielfoto, Pixabay.
Seniorenbeirat Lüneburg: Wohnen und Pflege als zentrale Zukunftsaufgaben
Ja zum Alter! – Unter diesem Motto steht der Welt-Seniorentag oder auch „Tag der älteren Menschen“ am 1. Oktober 2025. Der Beirat für Seniorinnen und Senioren in der Hansestadt Lüneburg (SBR) will an diesem besonderen Tag Impulse für ein gutes und selbstbestimmtes Älterwerden in unserer Stadt setzen.
Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der älteren Menschen zu lenken und gemeinsam mit Politik und Gesellschaft nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Interessierte sind eingeladen zu Diskussion und Austausch im Rahmen der Info-Messe zum 1. Oktober 2025 im Museum Lüneburg.
Bereits jetzt ein Viertel der Einwohnenden im Seniorenalter
Seit Mai 2025 liegt der aktuelle Pflegebericht für Lüneburg vor. Jetzt schon betrifft das Thema rund 20.000 Einwohnende in der Hansestadt. Mit dem Einstieg der Babyboomer-Generation werden es noch einmal erheblich mehr werden. Nach Ansicht des Beirates für Seniorinnen und Senioren braucht es dringend eine breite Diskussion über den heutigen Zustand und die zukünftigen Bedarfe. Das wurde auch deutlich bei der Regionalen Konferenz für Alter und Pflege am 22. September 2025.
Pflege in Lüneburg und dem Landkreis – die Fakten
- Die meisten Pflegebedürftigen (fast 83 Prozent) werden zu Hause, meist von Angehörigen, versorgt. Dabei fehlen oft genaue Informationen über Umfang und Qualität dieser Pflege.
- Das Angebot an stationären Pflegeplätzen ist seit 2013 deutlich zurückgegangen, ganz wesentlich wegen Insolvenzen privater Einrichtungen. Viele Pflegebedürftige mussten auf andere Landkreise ausweichen.
- Gerade für Menschen mit Demenz fehlen detaillierte Zahlen zu deren Versorgung.
- Der Einsatz von sogenannten „24-Stunden-Hilfskräften“ in Privathaushalten ist verbreitet, läuft aber häufig ohne ausreichende Kontrolle und unter schlechten Bedingungen ab.
Pflegeplätze in Lüneburg reichen jetzt schon nicht aus – Politik gefordert
Die meisten Menschen wünschen sich, so lange wie möglich eigenständig in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und gegebenenfalls ambulant versorgt zu werden. Angesichts der wachsenden Zahl von Single-Haushalten kommt irgendwann der Punkt, an dem das nicht mehr ausreichend ist. Stationäre Pflege ist dann angezeigt. Dafür reichen schon jetzt die vorhandenen Plätze nicht aus. Kommen die sogenannten Babyboomer in diese Lebensphase, wird es problematisch, einen Pflegeplatz zu bekommen. Hier ist jetzt vorausschauendes Handeln der Politik gefragt.
Forderungen des Seniorenbeirats zum Thema Pflege
Die Stadt Lüneburg als größte Kommune des Landkreises trägt eine besondere Verantwortung für ihre älteren Bürgerinnen und Bürger. Wie können sie angemessen im Alter leben und wohnen, wenn Pflegebedarf entsteht? Der Seniorenbeirat fordert:
- Mehr Angebote für Kurzzeit- und Verhinderungspflege schaffen, um Angehörige zu entlasten.
- Einrichtung eines regionalen Beratungs- und Unterstützungsmanagements (Case- und Care-Management).
- Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessern und Schwarzarbeit verhindern.
- Netzwerke zur besseren Versorgung und Unterstützung von Pflegebedürftigen und Angehörigen aufbauen.
- Kommunen sollen sich stärker an Pflegeeinrichtungen beteiligen oder diese selbst betreiben, um Insolvenzen zu verhindern und Plätze zu sichern.
- Mehr bezahlbare, altengerechte Wohnungen und Pflegewohngemeinschaften schaffen.
Gute Pflege sicherstellen: Einladung zur Diskussion
Die Gesellschaft steht vor einer großen Aufgabe, um auch in Zukunft eine gute Pflege sicherzustellen. Der Seniorenbeirat betont: Die Würde pflegebedürftiger Menschen darf nicht von den Finanzen abhängig sein. Der Beirat lädt alle Interessierten ein, sich an der Diskussion zu beteiligen und die Lebensqualität im Alter aktiv mitzugestalten. Der Seniorenbeirat ist auch auf der Info-Messe zum 1. Oktober 2025 im Museum Lüneburg vertreten.
- Seniorenbeirat Lüneburg: Quo vadis, Pflege in Stadt und Landkreis Lüneburg?
Mehr Information und die vollständige Stellungnahme des Beirats.
Mehr bei Lüne-Blog
- Museum Lüneburg: Info-Messe zum Weltseniorentag am 1. Oktober 2025
Zum Weltseniorentag am 1. Oktober 2025 lädt der Arbeitskreis „Sicher leben im Alter“ wieder ein zur Info-Messe ins Museum Lüneburg. Vertreten sind eine Vielzahl von Vereinen und Einrichtungen, darunter auch der Seniorenbeirat Lüneburg. Tina, Karla und Anne Ohlhagen sorgen für musikalische Unterhaltung. Die Präventions-Puppenbühne der Polizei Lüneburg präsentiert ein Programm für Lebenserfahrene. - Regionale Konferenz für Alter und Pflege: Öffentlicher Termin am 22. September 2025 – 09.09.2025
Ein deutlicher Anstieg der Pflegebedürftigen, Mangel an Pflegekräften und Überlastungen in der häuslichen Pflege: Für die Regionale Konferenz für Alter und Pflege am 22. September 2025 gibt es jede Menge zu tun. Ziel ist Austausch und Vernetzung, die Weiterentwicklung der örtlichen Angebote und die Mitwirkung bei der kommunalen Pflegeplanung. - Gewalt in der Pflege: Runder Tisch leistet Hilfe – Kontakt per E-Mail oder Telefon – 19.07.2025
Grob anfassen, vernachlässigen, beschimpfen, bedrohen – Gewalt in der Pflege hat viele Gesichter und ist ein Dauerthema. Grund ist meist, dass Pflegende überlastet sind. Der „Runde Tisch gegen Gewalt in der Pflege“ des Lüneburger Kriminalpräventionsrats bietet Betroffenen Hilfe per Telefon oder E-Mail.

Grafik: Plakat KPR (angepasst). Info-Messe zum Weltseniorentag am 1. Oktober 2025.
Lünepedia: Seniorenbeirat
Der Beirat für Seniorinnen und Senioren in der Hansestadt Lüneburg (SBR) ist ein alle fünf Jahre per Wahl neu besetztes Gremium zur Interessenvertretung der Senior*innen der Hansestadt Lüneburg. Er besteht seit 1978, ist ehrenamtlich, selbstständig und überparteilich. Der Seniorenbeirat setzt sich für die Belange älterer Menschen in der Stadtgesellschaft ein, berät bei Fragen, Wünschen oder Beschwerden. Er vertritt die Anliegen der Älteren in Planungen der Lüneburger Verwaltung und ist unter anderem in mehreren Gremien vertreten.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Seniorenbeirat
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