Gedenkstätte Lager Sandbostel. Foto: Andreas Ehresmann.

Für starke demokratische Grundwerte bei der Polizei: Kooperation mit Stiftung Lager Sandbostel

Polizeidirektion Lüneburg und Stiftung Lager Sandbostel haben eine wichtige Kooperationsvereinbarung unterzeichnet: Angehörige der Polizeidirektion Lüneburg erhalten dort künftig Aus- und Fortbildungen. Geplant sind auch gemeinsame Veranstaltungen und Forschungsprojekte. Ziel ist der Schutz der Grundwerte und ein starkes demokratisches Selbstverständnis der Polizist:innen.


Mitteilung von: Polizeidirektion Lüneburg – Am: 22.05.2023
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56836/5514959
Foto: Andreas Ehresmann, Stiftung Lager Sandbostel – https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/


Für ein starkes demokratische Selbstverständnis: Zusammenarbeit von Polizeidirektion Lüneburg und Stiftung Lager Sandbostel

Die Polizeidirektion Lüneburg und die Stiftung Lager Sandbostel haben am 22. Mai 2023 eine wegweisende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Ziel der künftigen Zusammenarbeit ist es, das freiheitlich-demokratische Selbstverständnis und die Widerstandskraft gegen demokratiefeindliche Erscheinungen im Bereich der Polizeidirektion zu stärken. Die Unterzeichnung wurde im Rahmen einer großen Veranstaltung gewürdigt.

Innenministerin Daniela Behrens: Erinnerung an Polizeigewalt und Zwangsarbeit

Der Leiter der Polizeidirektion Lüneburg, Polizeipräsident Thomas Ring, hatte 200 Vertreter:innen aus der Polizeidirektion, dem Innenministerium sowie der kommunalen Politik eingeladen.

Auch die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, war bei der Unterzeichnung anwesend.

Sie sagte: „Die Arbeit in Gedenkstätten wie dieser in Sandbostel, in welchen u. a. tausende Kriegsgefangene den Tod fanden, dokumentiert Polizeigewalt und Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus. Diese Erinnerungsarbeit, die notwendig war und ist, um den Opfern einen festen Platz in unserem kollektiven Gedächtnis zu bewahren, gilt es zu fördern.“

Polizeiliches Handeln muss rechtsstaatlich, transparent und bürgernah sein

„Denn klar ist: Wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen, wir müssen von ihr lernen. Dies gilt für jede und jeden Einzelnen, für die Gesellschaft, für die staatlichen Institutionen.

Aus unserer gemeinsamen Historie ist es wichtig, dass das polizeiliche Handeln sich rechtsstaatlich, transparent und bürgernah gestaltet“, so die Ministerin.

Nach einführenden Worten von Andreas Ehresmann als Geschäftsführer der Stiftung Lager Sandbostel erlebten die Anwesenden einen bewegenden Zeitzeugenbericht von Herrn Ivar Buterfas-Frankenthal. Dr. Dirk Götting, Leiter der Forschungsstelle für Polizei und Demokratiegeschichte, informierte im Anschluss über die geschichtliche Entwicklung der Polizei während der Zeit des Nationalsozialismus.

Künftig Aus- und Fortbildungen für Polizist*innen in Sandbostel

Im Rahmen der Vereinbarung werden die Polizist*innen im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg künftig Aus- und Fortbildungen vor Ort erhalten.

Durch die Thematisierung des damaligen Arbeitsalltages von Polizisten sollen die Teilnehmenden ermutigt werden, ihren eigenen Arbeitsalltag heute zu reflektieren und als Kontrast in die Diskussion einzubringen.

Darüber hinaus sollen gemeinsame Veranstaltungen und Forschungsprojekte entwickelt und durchgeführt werden.

Polizeidirektion Lüneburg verpflichtet sich zur Auseinandersetzung mit der Geschichte

Die Polizei ist Garantin für die innere Sicherheit, es liegt in ihrer Verantwortung, die demokratische Grundordnung zu schützen. Die Polizeidirektion Lüneburg verpflichtet sich, die bestehenden Werte nachhaltig zu vertreten und ihre Geschichte kontinuierlich aufzuarbeiten.

Polizeidirektion Lüneburg und Stiftung Lager Sandbostel setzen mit der Kooperationsvereinbarung ein deutliches Zeichen: Sie setzen sich gemeinsam dafür ein, die Grundwerte unserer Gesellschaft zu bewahren und zu schützen.

Polizeipräsident Thomas Ring: Stolz auf die Kooperationsvereinbarung

Lüneburgs Polizeipräsident Thomas Ring stellt fest: „Unsere Gesellschaft darf niemals vergessen, welche Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Orten wie diesen verübt worden sind. Zur Stärkung der Resilienz gegen demokratiegefährdende Einflüsse und der Aufrechterhaltung der demokratischen Werte und Normen ist die Auseinandersetzung mit unserem historischen Erbe unerlässlich.

Ich bin stolz auf die heute unterzeichnete Kooperationsvereinbarung der Stiftung Lager Sandbostel und meiner Polizeidirektion und darauf, dass dieser historische Ort nunmehr auch für die Angehörigen der Polizeidirektion Lüneburg ein Ort des Innehaltens, des Lernens und des Austauschs ist.“

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