Autoverkehr, Stau. Foto: Marzena P, Pixabay.

Studie der IHK Niedersachsen: Die meisten Gäste kommen im Auto – Politik ist gefordert

Klimafreundliche Verkehrsmittel müssen attraktiver werden, so die IHK Niedersachsen in einer aktuellen Studie. Denn das Auto ist für die meisten Touristen in Niedersachsen Verkehrsmittel Nr. 1. Um die Emissionen zu reduzieren, müssen Politik, Verwaltungen und Tourismusunternehmen nachsteuern.


Mitteilung von: IHK Niedersachsen – Am: 12.08.2024
Online: https://www.ihk-n.de/presse/ 


IHK Niedersachsen: „Mobilität und Tourismus“ im Spannungsfeld

Ein Spannungsfeld „zwischen guter Erreichbarkeit und attraktiver Verkehrsinfrastruktur einerseits und der Notwendigkeit der Emissionsreduzierung im Tourismus auf der anderen Seite“, stellt eine aktuelle Studie im Auftrag der IHK Niedersachsen fest.

Das Auto mit Verbrennungsmotor ist nach dem Flugzeug das Verkehrsmittel mit den höchsten Emissionswerten. Doch laut der Umfrage ist das Auto noch immer das wichtigste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen in Niedersachsen – sowohl bei der An- und Abreise als auch vor Ort.

Bequemlichkeit im Urlaub an erster Stelle

„Auch wenn der Wunsch, nachhaltig zu reisen, groß ist, ist nach unseren Erkenntnissen in Niedersachsen kein Trend zu einer umweltschonenderen Mobilität sichtbar“, resümiert Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen (IHKN) die Umfrageergebnisse. Weitere Studien zeigen, dass sich die Wahl des Verkehrsmittels in erster Linie nach Kriterien wie Sicherheit, Stressfreiheit, Flexibilität, Bequemlichkeit oder Nutzerfreundlichkeit richtet.

Klimafreundliche Verkehrsmittel müssen attraktiver werden, auch am Urlaubsort

„Um die durch den touristischen Verkehr erzeugten Treibhausgase in Niedersachsen künftig zu reduzieren, müssen die klimafreundlichen Verkehrsmittel mindestens so attraktiv sein wie der eigene PKW – und es muss eine durchgehende Mobilität am Urlaubsort gewährleistet sein“, ergänzt Kerstin van der Toorn, Tourismussprecherin der IHK Niedersachsen.

Tourismus bei der Verkehrsplanung mitdenken

„Hier ist die Politik gefordert“, ist IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf überzeugt. „Schon bei der Planung von Infrastrukturen und Angeboten sollte der Tourismus stets mitgedacht werden. Touristische Verkehre sollten in der regionalen und kommunalen Verkehrsplanung berücksichtigt werden und im Idealfall eigene touristische Mobilitätskonzepte entwickelt werden“, so Scherf.

Bessere Bahnanbindung, Ausbau von Radwegen, attraktiver öffentlicher Verkehr

Aus Sicht der IHKN ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere durch bessere Bahnanbindungen sowie den Ausbau von Straßen und Radwegen, notwendig. Um Bahn und ÖPNV attraktiver zu machen, ist eine regelmäßige Taktung, Zuverlässigkeit und einfache Ticketstruktur erforderlich.

Gästekarte für kostenlose ÖV-Nutzung

Die Fortführung des Deutschlandtickets und Anreize wie eine kostenlose Nutzung des ÖPNV mit Gästekarten ist aus Sicht der niedersächsischen Tourismuswirtschaft genauso wichtig. Um die Anschlussmobilität vor Ort sicherzustellen, sollten emissionsarme Verkehrsmittel und Mobilitätszentralen gefördert werden. Weiterhin ist der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos und die Förderung der Elektrifizierung weiterer Verkehrsmittel notwendig.

Auf klimafreundliche Anreise hinweisen und Informationen bereitstellen

Neben der Politik sind auch weitere Akteure gefordert: Damit Gäste schon bei der Reiseplanung umfassende Informationen zu allen am Reiseziel vorhandenen Verkehrsmitteln finden, sollte im Tourismusmarketing die klimafreundliche Anreise und Mobilität betont und umfassende Information zu Verkehrsmitteln am Reiseziel geboten werden.

Hintergrund: Studie der IHK Niedersachsen

Rund 450 Tourismusunternehmen aus ganz Niedersachsen wurden vom 10. April bis 10. Mai 2024 zum Mobilitätsverhalten ihrer Gäste befragt. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen zeigt der IHKN-Fokus Niedersachsen mit dem Titel „Mobilität und Tourismus: Wie reisen Gäste in Niedersachsen?“.

Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeitsgemeinschaft der IHK Braunschweig, IHK Hannover, IHK Lüneburg-Wolfsburg, Oldenburgischen IHK, IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Sie vertritt mehr als 500.000 gewerbliche Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung.

Lünepedia: Reiseziel Lüneburg

2023 gab es in Lüneburg fast 410.000 Übernachtungen und damit knapp 10 Prozent mehr als 2022 und erheblich mehr als vor Corona, so das Tourismusnetzwerk Niedersachsen auf Grundlage statistischer Daten (mehr). Man rechnet mit rund 7 Millionen Tagesbesucher*innen.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Portal:Tourismus

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