Theater Lüneburg. Foto: Lüne-Blog.

Theater Lüneburg: Aufsichtsrat empfiehlt Verkleinerung des Orchesters

Das Theater Lüneburg spielt einen vergleichsweisen hohen Anteil seines Etats selbst ein. Trotzdem ist es auf Zuschüsse von Landkreis, Hansestadt und Land angewiesen. Das Haus soll Dreispartenhaus mit Schauspiel, Musik und Tanz bleiben, das Orchester aber kleiner werden. Darum geht es bei der gemeinsamen Sitzung der beiden Kultur-Ausschüsse von Landkreis Lüneburg und Hansestadt am 11. Juni 2025.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 03.06.2025
Online: mehr – Foto: Lüne-Blog. Theater Lüneburg – Eingangsbereich


Für eine Zukunft als Dreispartenhaus: Aufsichtsrat empfiehlt Verkleinerung des Orchesters am Theater Lüneburg

Das Theater Lüneburg spielt einen überdurchschnittlich hohen Anteil seines Etats selber ein. Trotzdem ist es auf Zuschüsse seiner Gesellschafter – Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg – und des Landes Niedersachsen angewiesen. Vor diesem Hintergrund und angesichts sich wandelnder Präferenzen des Publikums haben die Gesellschafter die Geschäftsführung des Theaters beauftragt, das Haus neu auszurichten.

Theater soll Dreispartenhaus bleiben mit Schauspiel, Musik und Tanz

„Unser gemeinsames Ziel ist es, das Theater für die Menschen in der Region als Dreispartenhaus zu erhalten. Dafür braucht es einen zusätzlichen Fokus auf neue, junge Zielgruppen, gleichzeitig bedarf es auch struktureller Veränderungen. Gradmesser hierfür werden zukünftig auch die Zuschauerzahlen sein“, sagt Lüneburgs Landrat und Theater-Aufsichtsratsmitglied Jens Böther.

Sinkende Besucherzahlen bei Oper und klassischen Konzerten

Sinkende Besucherzahlen verzeichneten zuletzt vor allem die Bereiche Oper und klassische Konzerte. Die Neuausrichtung, über die jetzt die zuständigen Fachausschüsse von Landkreis und Hansestadt befinden, sieht daher vor, die Zusammensetzung des Orchesters zu optimieren. Dies soll gemäß Vorlage sozialverträglich, das bedeutet ohne betriebsbedingte Kündigungen, geschehen.

Bis 2027/28 finanziell gesichert

„Landkreis und Hansestadt Lüneburg als Gesellschafter haben der Geschäftsführung eine Richtung vorgegeben“, betont Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Uns ist bewusst, dass es Zeit braucht, bis dieser neue Weg zu spürbaren bilanziellen Verbesserungen führt. Wir haben der Geschäftsführung daher zugesichert, auch die nächsten drei Spielzeiten bis einschließlich 2027/2028 finanziell abzusichern.“ Auch das im Aufsichtsrat vertretene Land Niedersachsen hat der Neuausrichtung des Theaters in der jüngsten Aufsichtsratssitzung zugestimmt.

Intendant Friedrich von Mansberg: Neue Publikumsgruppen gewinnen

Bereits seit rund einem Jahr verfolgt das Theater Lüneburg das neue Konzept, das unter anderem darauf abzielt, neue Publikumsgruppen zu gewinnen. „Unter dem Motto ‚Die Zukunft ist immer anders.‘ haben wir in der laufenden Spielzeit mit dem Transformationsprozess begonnen“, so Intendant Friedrich von Mansberg.

„Eine erste Bilanz zeigt: Wir haben mehr Zuschauer und konnten die Einnahmen deutlich steigern. Überdies ist es uns gelungen, mehr als 700.000 Euro an Drittmitteln für den Neustart einzuwerben. Zudem konnten wir neue Publikumsgruppen ansprechen, Hürden abbauen, Kooperationen ausbauen und mit der ‚Akademie Junges Musiktheater‘ ein Alleinstellungsmerkmal für das Theater entwickeln.“

Thema in den Kulturausschüssen von Hansestadt und Landkreis am 11. Juni 2025

In der kommenden Woche steht das Thema u. a. auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung der beiden Kultur-Ausschüsse von Landkreis Lüneburg und Hansestadt (11. Juni 2025). Abschließend geht es in die beschließenden Gremien von Stadt und Landkreis.

  • Hansestadt Lüneburg – Bürgerinformationssystem: Theater Lüneburg GmbH – Neuausrichtung – VO/11892/25
    Hintergrundinformationen zur Neukonzeption und Finanzierung
  • Hansestadt Lüneburg – Bürgerinformationssystem: Aufsichtsrat Theater Lüneburg GmbH
    Seit 1. Januar 2022 ist der Landkreis Lüneburg mit 74,9 Prozent Hauptgesellschafter der Theater Lüneburg GmbH, die Hansestadt ist mit 25,1 Prozent beteiligt. Finanziert wird das Theater durch eigene Einnahmen und Gelder vom Land Niedersachsen, von Landkreis und Hansestadt. 
  • Landkreis Lüneburg: Theater Lüneburg 
    Das Theater Lüneburg bietet Stücke aus allen drei Sparten mit jeweils eigenen Ensembles. Je Spielzeit zeigt es auf seinen drei Spielstätten etwa 30 Neuproduktionen und rund 500 Vorstellungen beziehungsweise Veranstaltungen.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Theater Lüneburg: Premieren und besondere Veranstaltungen im Juni 2025 – 01.06.2025
    Zu einer inklusiven Reise ins All lädt das TheaterLabor ein, Begegnungen zwischen Jung und Alt gibt es im GenerationenClub und „Die Csárdásfürstin“ verspricht ein Happyend – so die Premieren im Theater Lüneburg im Juni 2025. Außerdem gibt es wieder eine Theaterführung und das Theatercafé. 
  • Theater Lüneburg: Kulturausschüsse unterstützen neues Konzept – 15.05.2024
    Mehr Musical und Ballett, mobile Aufführungen im Landkreis, „Akademie Junges Musiktheater“, „Lüneburg Center for Perfoming Arts“ und neue Geldquellen verspricht das Konzept des designierten Intendanten Friedrich von Mansberg fürs Theater Lüneburg. Am 8. Mai 2024 stellte er es den Kulturausschüssen von Hansestadt und Landkreis vor – und erntete viel Zustimmung.

Theater und Finanzierung in Deutschland: Mehr zum Thema

1. Deutscher Musikrat: Einnahmen und Ausgaben der öffentlich finanzierten Theater

Die öffentlichen Bühnen werden vor allem durch Zuweisungen und Zuschüsse der Gemeinden und Länder finanziert. 2020 waren pandemiebedingt sogar 91 Prozent der Gesamteinnahmen öffentliche Mittel.

  • Deutsches Musikinformationszentrum:  Einnahmen und Ausgaben der öffentlich finanzierten Theater – Oktober 2024
    Die öffentlichen Bühnen werden vor allem durch die Gemeinden und Länder finanziert. Mehr als die Hälfte des Etats wird für das direkt an der künstlerischen Aufführung beteiligte Personal eingesetzt. Auf der Einnahmenseite stammten 2021 rund 10 Prozent aus Betriebseinnahmen, rund 90 Prozent aus Zuschüssen von Bund, Ländern und Gemeinden.

2. Kulturfinanzbericht 2024: Ausgaben der Bundesländer für Theater und Musik je Einwohnende

Der Kulturfinanzbericht 2024, eine Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, erscheint alle zwei Jahre. Darin werden Höhe, Entwicklung und Struktur der öffentlichen Ausgaben für Kultur und kulturnahe Bereiche nachgewiesen (2005-2024).

Öffentliche Ausgaben für Theater und Musik je Einwohnerin und Einwohner 2021 vorl. Ist nach Ländern. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Kulturfinanzbericht 2024, S. 33.

Öffentliche Ausgaben für Theater und Musik je Einwohnerin und Einwohner 2021 vorl. Ist nach Ländern. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Kulturfinanzbericht 2024, S. 33

Lünepedia: Theater Lüneburg

Die Ursprünge des Theaters finden sich in der frühen Nachkriegszeit. Am 1. Oktober 1961 konnte das Theater seinen neuen (und jetzigen) Standort An den Reeperbahnen 3, in der Altstadt von Lüneburg, eröffnen. Das Theater wurde von nun an „Lüneburger Stadttheater“ genannt. Während der Corona-Pandemie war der Spielbetrieb zeitweise eingestellt.

Neben der Hansestadt Lüneburg wurde 1975 der Landkreis Lüneburg zweiter Gesellschafter. Mit Wirkung vom 01. Januar 2022 ist der Landkreis Lüneburg mit 74,9 Prozent Hauptgesellschafter. Der Gesellschaftsanteil der Hansestadt beträgt damit nunmehr 25,1 Prozent. Finanziert wird das Theater durch Gelder vom Land Niedersachsen, vom Landkreis und der Hansestadt. Der Gesamtetat beträgt rund 10 Millionen Euro. Der Anteil der Einspieleinnahmen liegt bei etwa 25 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Theater_Lüneburg

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