Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen am Internationalen Frauentag, 8. März 2023. Grafik: ver.di

ver.di: Demo und Warnstreik am Mittwoch, 8. März 2023, in Lüneburg

Am Mittwoch, 8. März 2023, wird im Zuge der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst wieder gestreikt. Betroffen sind in Lüneburg die städtischen Kindebetreuungs-Einrichtungen. Ein Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di zieht zwischen 10:00 und 12:00 Uhr durch die Innenstadt. Die Abschlusskundgebung findet Am Sande vor der Johanniskirche statt. Mit Verkehrseinschränkungen ist zu rechnen.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 07.03.2023
Online: mehr
Grafik: ver.di


Lüneburg: Demo und Warnstreik von ver.di am Mittwoch, 8. März 2023

Erneut wird im Zuge der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst in Lüneburg gestreikt, und zwar am Mittwoch, 8. März 2023. Eltern, deren Kinder städtische Kinderbetreuungseinrichtungen besuchen, sollten von den Einrichtungsleitungen über etwaige Einschränkungen informiert sein. Auch bei anderen Einrichtungen kann das Angebot am Mittwoch vom Üblichen abweichen. Außerdem ist ein Demo-Umzug der Gewerkschaft angekündigt.

Einschränkungen in allen städtischen Kitas

Einschränkungen sind in allen städtischen Kitas zu erwarten, wie eine Abfrage der Verwaltung ergab.

  • Die Kita Heidkamp hat komplett geschlossen.
  • Die Kitas Oedeme, Klinikum, Stadtmitte, Kaltenmoor, Am Schierbrunnenteich, Häcklingen, Marienplatz sowie der Hort Kaltenmoor bieten ausschließlich Notbetreuungen an.
  • Mit reduzierten, zusammengelegten oder weniger Gruppen als üblich arbeiten die Kitas Ochtmissen, Schatzkiste, Kreideberg sowie der Hort Hermann Löns. Zum Teil können Randzeiten nicht abgedeckt werden.
  • Die Kita Dahlenburger Landstraße verkürzt die Öffnungszeiten im Elementarbereich.

Demo-Umzug durch die Innenstadt am Mittwoch Vormittag

Rund 120 Personen erwartet die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch zu einem Demo-Umzug in Lüneburg unter dem Titel „Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde öffentlicher Dienst“.

Die Versammlung ist für den Zeitraum zwischen 9:45 und 12 Uhr angemeldet und zieht vom Treffpunkt Alter Kran über die Lünertor- und die Lüner Straße, dann Auf dem Kauf, Am Berge und Rosenstraße zum Marktplatz und von dort weiter über die Route Neue Sülze, Grapengießerstraße und Sand zur Abschlusskundgebung auf dem Vorplatz der St. Johanniskirche.

Mitteilung von: ver.di  –  Am: 03.03.2023  –  Online: mehr


ver.di: Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen am Frauentag, 8. März 2023

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt sich seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit ein. Mit Aktionen am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2023, soll auf diese Problematik auch in Niedersachsen und Bremen aufmerksam gemacht werden.

„Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter muss die Anerkennung bekommen, die sie verdient. Deshalb zeigen wir am 8. März, wie wichtig diese Beschäftigten für die Gesellschaft sind“, sagt die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende Christine Behle.

Bundesweite Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen

Für den gleichen Tag hat ver.di zu bundesweiten Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen aufgerufen. Damit reagieren die Beschäftigten auf das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Vom Streik werden auch in Niedersachsen und Bremen viele soziale Einrichtungen und Kindertagesstätten betroffen sein, sodass es zu Einschränkungen des Betriebes bis hin auch zu Schließungen kommen kann.

„Es ist bereits jetzt schon so, dass immer mehr Einrichtungen ihre Öffnungszeiten verkürzen müssen, weil das Personal fehlt. Um genug Fachkräfte zu haben, müssen die Arbeitsbedingungen stimmen. Dazu gehört auch die Bezahlung. Dafür streiken die Kolleg*innen“, sagt Katja Wingelewski, Gewerkschaftssekretärin im Landesbezirk Niedersachsen.

Hintergrund: Tarifverhandlungen und Warnstreiks

In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, bisher eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist völlig indiskutabel und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagt Christine Behle. Die Beschäftigten, die täglich gute und wichtige Arbeit leisten, brauchen dringend mehr Geld, um die stark gestiegenen Preise für Mieten, Energie und Lebensmittel zahlen und sich und ihre Familien über Wasser halten zu können. Sie kämpfen verstärkt für ihre Forderungen“, erklärt Behle.

Fehlende Fachkräfte in der sozialen Arbeit

Bundesweit fehlen allein für die Kitas 270.000 Fachkräfte, um die Bedarfe der Eltern zu erfüllen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Die Rechtsansprüche können nicht mehr erfüllt werden und die Öffnungszeiten der Einrichtungen werden drastisch reduziert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist de facto nicht mehr möglich.

Ähnliches spielt sich in den Jugendämtern ab. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter finden keine Plätze in Heimen, um Kinder in Not unterbringen zu können. Sie kämpfen mit knappen Ressourcen gegen die Auswirkungen von Armut in einem reichen Land.

Überwiegend Frauen als Beschäftigte

Die Soziale Arbeit ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten – in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär.

Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen.

„Mit betrieblichen und öffentlichen Aktionen am Internationalen Frauentag stellen wir uns deshalb in die lange Tradition frauenpolitischer Kämpfe für eine bessere Gesellschaft für alle“, betont die stellvertretende Bundesvorsitzende.

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