Foto: Malte Hübner. Banner am Ort der geplanten A39 in Lüneburg Hagen (01.10.2023).Tatsächlich wird der Bau noch erheblich breiter sein, denn es kommt beidseitig noch die Standspur bzw. der Einfädelstreifen dazu sowie Auf- und Abfahrten. 

Knappe Kassen im Verkehr: Robin Wood und Grüne wollen Vorrang für Sanierung – CDU pocht auf Baustart für A39

Dem Bundes-Verkehrsministerium fehlen für Fernstraßen von 2026 bis 2029 rund 15 Milliarden Euro. Ausbau- und Neubau-Vorhaben würden sich dadurch verzögern. Befürworter machen Druck auf Freigabe zusätzlicher Mittel. Gegner von Neubauprojekten wie der A39 verlangen, die Mittel vor allem für Sanierung und Erhalt der Infrastruktur und den Ausbau der Schiene einzusetzen. 


Mitteilung von: Büro Dr. Julia Verlinden – Am: 18.09.2025
Online: https://julia-verlinden.de/ – Foto: Malte Hübner. 


Julia Verlinden (Grüne): Ministerium lenkt mit Autobahn-Debatte von Schienen- und Sanierungslücken ab

Foto (Luftbild): Malte Hübner. Mit einem Banner protestierte der Dachverband „Keine A39“ am 1. Oktober 2023 am Ort der geplanten A39 in Lüneburg Hagen. Tatsächlich wird der Bau noch erheblich breiter sein, denn es kommt beidseitig noch Standspur und Einfädelstreifen dazu sowie Auf- und Abfahrten. 

Die Autobahn GmbH legte dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags in dieser Woche ihren Finanzierungs- und Realisierungsplan vor. Es zeigt sich, dass weder die dringende Sanierung von Autobahnen – insbesondere Brücken – noch der Lärmschutz durch die schwarz-rote Koalition ausreichend finanziert sind.

Sanierung und Erhalt bestehender Verkehrswege und Ausbau der Schiene wichtiger

„Diese Regierung hat mit dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz so viel Geld zur Verfügung wie keine vor ihr. Das sollte sie nun richtig einsetzen: Für Sanierung und Erhalt bestehender Verkehrswege und zum Ausbau der Schiene – dort braucht es dringend mehr Geld. Allein im Kernautobahnnetz müssen rund 4.000 Brücken saniert werden und entlang sehr vieler Strecken leiden Menschen unter dem Lärm“, weist Dr. Julia Verlinden, Mitglied des Bundestags und Stellv. Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, hin. 

Einseitige Fixierung auf Autobahn

„So absurd teure und ökologisch schädliche Projekte wie die A39 gehören einfach nicht zu einer klimagerechten Verkehrsinfrastruktur“, so Verlinden. „Eine Fortsetzung dieser ideologischen Betonpolitik und Fixierung auf die Autobahn verhindert eine zukunftsgerichtete Mobilitätspolitik. Gleichzeitig versucht das Ministerium mit der Debatte zu verschleiern, dass Schiene und Wasserstraße massiv unterfinanziert sind.“

Robin Wood: Mittel für den Neubau von Autobahnen fehlen – Bauvorhaben zur A39 jetzt aufgeben!


Mitteilung von: Robin Wood Lüneburg – Am: 18.09.2025 – Online: https://www.robinwood.de/hamburglueneburg


Wie am 18. September 2025 bekannt wurde, fehlen dem Bund laut Verkehrsministerium trotz Milliardeninvestitionen Mittel für den klimaschädlichen, geplanten Straßenneubau. Die Sanierung von maroden Straßen und Brücken sei kostenintensiver als zuvor geplant. Dadurch fehlten bis 2029 Gelder für Neu- und Ausbauprojekte wie die A39, die A20 oder die A1.

Sich ehrlich machen: Neubau nicht mehr zeitgemäß – Vorrang für Pflege und Sanierung der Infrastruktur

„Aus Sicht von ROBIN WOOD ist es nun an der Zeit, ehrlich zu sagen: Der Neubau von Autobahnen ist nicht mehr zeitgemäß. Deutschland hat eines der dichtesten Autobahnnetze und ein umfassendes Schienennetz. Diese bestehenden Infrastrukturen sollten gepflegt und saniert werden, damit Menschen wieder gut mobil sein können“, erklärt Annika Fuchs, ROBIN WOOD Mobilitätsreferentin.

„Der Straßenneubau ist klimaschädlich, schafft neue Verkehre und damit auch immer weitere Naturzerstörungen und Lärmbelastungen für Anwohnende. Es ist ein guter Moment gekommen, um Straßenbauvorhaben nun endgültig zurückzuziehen. Das Verkehrsministerium tut gut daran, nun endlich der Bahn Priorität einzuräumen“, so Fuchs.

Bauvorhaben A39 einstellen

Cécile Lecomte, Aktive bei ROBIN WOOD, ergänzt: „Die heutige Nachricht könnte ein Sieg für den jahrelangen Kampf gegen die A39 bedeuten. Doch noch immer sehen wir, dass bauvorbereitende Maßnahmen in Lüneburg getroffen werden, die Autobahn GmbH weiter Lobbyismus für die Autobahn betreibt und Druck auf die Politik ausübt. ROBIN WOOD fordert, diese Maßnahmen zu beenden und die Bauvorhaben für alle Teilabschnitte zurückzunehmen.“

Gefahr für A39 und B3neu: CDU-Abgeordnete Babendererde und Bauseneick fordern verlässliche Finanzierungszusagen


Mitteilung von: Anna Bauseneick – Am: 19.09.2025 – Online: https://anna-bauseneick.com/


Der Weiterbau der Autobahn A39 sowie der Bau der Umgehungsstraße B3neu in Neu Wulmstorf  können nach aktueller Finanzplanung des Bundes nicht wie vorgesehen umgesetzt werden, da im Bundeshaushalt Mittel fehlen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Cornell Babendererde aus dem Landkreis Harburg, die den Bundestagswahlkreis Lüchow-Dannenberg-Lüneburg für die Union mitbetreut, und die CDU-Landtagsabgeordnete für Lüneburg, Anna Bauseneick, setzen sich gemeinsam dafür ein, dass die Projekte weiterhin höchste Priorität behalten.

Prioritäten setzen für Neubau-Projekte

Beide Abgeordnete machen deutlich, dass es angesichts einer angespannten Haushaltslage auf eine klare Priorisierung ankommt: „Wir wissen, dass der Bundeshaushalt große Herausforderungen mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, jetzt die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Straßenbauprojekte wie die A39 und die B3neu sind kein Luxus, sondern unverzichtbar für Mobilität, Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität unserer Region.“

Ihr gemeinsames Ziel ist es, dass die Projekte trotz der angespannten Finanzlage auf Bundesebene gesichert werden: „Wir werden uns gemeinsam mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die begonnenen und vorbereiteten Maßnahmen fortgeführt werden können.“

Bauseneick: A39 „grundlegende Notwendigkeit“ – Babendererde: „Neu Wulmstorf braucht B3neu“

„Die A39 ist von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region Nordostniedersachsen und darüber hinaus. Es geht hier nicht um einen Wunschtraum, sondern um eine grundlegende Notwendigkeit für unsere verkehrliche Anbindung“, so Bauseneick.

Cornell Babendererde betont die Bedeutung der B3neu für ihren Wahlkreis: „Neu Wulmstorf braucht die B3neu dringend. Sie ist ein Pilotprojekt für Planungsbeschleunigung und wird die Lebensqualität der Menschen vor Ort spürbar verbessern. Für mich ist klar: Die zugesagte Entlastung darf nicht an fehlenden Finanzmitteln scheitern.“

MIT Lüneburg: Baustart der A39 bedroht –  sofortige Freigabe der Mittel gefordert


Mitteilung von: Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg – Am: 19.09.2025
Online: https://www.cdu-lueneburg.de/mittelstands-und-wirtschaftsunion-mit/ 


Der geplante Baubeginn der A39 bei Lüneburg steht immer mehr auf der Kippe: Ein milliardenschweres Finanzloch im Bundeshaushalt stellt mehrere Infrastrukturvorhaben infrage – auch den für die Region so bedeutsamen Ausbau der A39. Zahlreiche Verkehrsprojekte sind vom Investitionsstopp bedroht, weil das Bundesverkehrsministerium über keine ausreichenden Mittel verfügt. Für die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg ist das ein alarmierendes Signal für die Mobilität und den wirtschaftlichen Fortschritt in der Region.

A39 als „strategische Lebensader“

„Die A39 ist kein optionales Projekt, sondern eine strategische Lebensader für unsere Region“, betont Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg. „Gerade für den Mittelstand, für Handwerk, Industrie und Logistik braucht es belastbare Infrastruktur. Ein Baustopp wäre ein fatales Zeichen für die Investitionsbereitschaft in Nordostniedersachsen.“

Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang das geplante Gewerbegebiet Bilmer Berg 2. Die Entwicklung dieser dringend benötigten Gewerbeflächen – Lüneburg leidet seit Jahren unter einem gravierenden Mangel – ist eng mit dem Ausbau der A39 verknüpft. Zwar wäre die Erschließung grundsätzlich auch unabhängig vom Autobahnprojekt denkbar, doch ohne eine leistungsfähige Verkehrsanbindung verliert der Standort an Attraktivität – sowohl für ansässige Unternehmen als auch für potenzielle Investoren.

Forderung: Mittel für A39-Ausbau sofort freigeben

„Wir fordern die sofortige Freigabe der Mittel für den A39-Ausbau sowie eine Neupriorisierung der Haushaltsmittel zugunsten wirtschaftlich relevanter Infrastrukturprojekte“, so Pietruck abschließend. „Infrastruktur ist kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit – auch und gerade in unserer Region.“ Auch die niedersächsische Landesregierung sei in der Pflicht, sich endlich unmissverständlich zum Ausbau zu bekennen und sich in Berlin für die Umsetzung stark zu machen.

Hintergrund: Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) 

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist mit rund 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland und setzt sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und Wirtschaftsförderung in der Politik ein. Der MIT-Kreisverband Lüneburg ist mit knapp 150 Mitgliedern der größte Verband in Nordost-Niedersachsen und vereint Geschäftsführer und leitende Angestellte regionaler Unternehmen.

Lünepedia: A39

Die A39, eigentlich Bundesautobahn 39, liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg (31 km) sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter (68 km). Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden. Seit 1.1.2021 ist die Autobahn GmbH für Planung, Finanzierung, Bau und Instandhaltung der Autobahn verantwortlich.

Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete „Lücke“ geschlossen werden und damit 105 km Autobahn neu gebaut werden – mehr als bisher insgesamt vorhanden ist. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.