Prellbock. Foto: Manfred Antranias Zimmer, Pixabay.

Verlinden: Zwei-Stunden-Takt Lüneburg-Dannenberg erst 2030?

Rückt die Einführung des Zwei-Stunden-Takts auf der Strecke Lüneburg-Dannenberg in weite Ferne? Julia Verlinden, stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, fragt bei der DB nach Möglichkeiten der Beschleunigung. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gehört bundesweit zu den Regionen mit der schlechtesten Anbindung ans überregionale Verkehrsnetz. Maßnahmen sind hier dringend nötig.


Mitteilung von: Regionalbüro Dr. Julia Verlinden
Am: 09.01.2023
Online: https://julia-verlinden.de/


Zwei-Stunden-Takt Lüneburg und Dannenberg erst 2030?

Abgeordnete Verlinden hakt bei DB nach

Nach Informationen der stellvertretenden Vorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion aus Lüneburg, Dr. Julia Verlinden, ist mit der Einführung des Zwei-Stundentakts auf der Strecke Lüneburg-Dannenberg möglicherweise nicht vor dem Jahr 2030 zu rechnen.

Die Abgeordnete hat sich nun mit einem Brief an die Deutsche Bahn, die für das Streckennetz verantwortlich ist, gewandt und um Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:

  • Welche Möglichkeiten der Beschleunigung des Prozesses sehen Sie seitens der DB?
  • Welche konkreten Vorschläge der Beschleunigungskommission Schiene (mehr) würden im vorliegenden Fall helfen, schneller ein besseres Angebot für die Fahrgäste anbieten zu können?
  • Wird die aktuelle Streckensperrung aufgrund der Überprüfung der Gleisschwellen für vorbereitende Maßnahmen zur geplanten Streckenertüchtigung genutzt und falls nicht, warum nicht?

Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 verdoppeln

Julia Verlinden erläutert: „Eine Reduktion der Fahrzeit zwischen Lüneburg und Dannenberg auf 55 Minuten sowie eine Erhöhung des Takts bieten große Chancen für die Verkehrswende und Lebensqualität in unserer Region.

Dass die Ertüchtigung der Strecke nun möglicherweise erst 2030 abgeschlossen werden soll, ist nicht hinnehmbar. Das politische Ziel der neuen rot-grünen Landesregierung ist klar: In den nächsten 7 Jahren will sie die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr verdoppeln.

Kleinere Strecken nicht vernachlässigen

Dafür dürfen kleinere, möglicherweise weniger ertragreiche Strecken aber nicht einfach vernachlässigt werden, zumal der Umfang der Maßnahmen im vorliegenden Fall überschaubar sein dürfte.

Gerade im ländlichen Raum erwarten die Menschen zurecht eine zügige Verbesserung des Nahverkehrs. Ich erwarte deshalb, dass alle Beteiligten alle Hebel in Bewegung setzen, um den Prozess nun zu beschleunigen“.

Hintergrund: Anbindung von Lüchow-Dannenberg dringend verbesserungsbedürftig

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gehört bundesweit zu den Regionen mit der schlechtesten Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz. Seit vielen Jahren versucht der Landkreis diese Situation zu verbessern, was sich allerdings als sehr schwierig erweist.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg, auf der bisher lediglich im Drei-Stunden-Takt eine Bahn verkehrt.

In einem gemeinsamen Arbeitskreis der niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) mit den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg, der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen, den betroffenen Kommunen sowie Fahrgastverbänden wurden Lösungen zur Aufwertung dieser Strecke gesucht.

Zwei-Stunden-Takt mit überschaubarem Aufwand möglich

Ein wesentliches Ergebnis dieses Untersuchungsprozesses war, dass ein Zwei-Stunden-Takt ohne erhöhten Fahrzeugeinsatz erreichbar ist, wenn die Strecke auf 80 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgebaut und einige Haltepunkte auf der Strecke aufgegeben werden.

Die Fertigstellung der Entwurfsplanung für die Strecke sollte eigentlich bereits abgeschlossen sein. Sie wird nun allerdings erst für Anfang 2023 erwartet. Die genaue Kostenberechnung ist Teil der Entwurfsplanung. Als nächste Schritte stehen dann die Wirtschaftlichkeitsberechnung, Genehmigungsplanung, Planfeststellungsverfahren und der Bau an.


Beschleunigungskommission Schiene

Die Schieneninfrastruktur in Deutschland ist an der Be­lastungsgrenze angekommen. Auf einigen Teilstrecken liegt die Auslastung weit über den ursprünglich dafür vorgesehenen Werten.

Daher müssen Maßnahmen angestoßen werden, die schon kurz-­ und mittelfristig zu mehr Kapazität führen. Dazu gehört eine opti­mierte Nutzung der Kapazität im Bestandsnetz und die Umsetzung kleiner und mittel­großer Infrastrukturmaßnahmen, die aufgrund ihrer Netzwirkung einen bedeutenden Effekt haben.

Mitte 2022 hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr dafür die Beschleunigungs­kommission Schiene eingesetzt. Diese hat insgesamt 70 Einzelmaßnahmen zur Um­setzung empfohlen.


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