VHS Lüneburg: Streikende fordern angemessene Bezahlung und Wertschätzung
Seit Dienstag, 21. Juni 2022, streiken die Beschäftigten der VHS Lüneburg für eine Woche. Seit einem Jahr geht es um Bezahlung nach Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) – doch ohne Erfolg. Die Gewerkschaft ver.di und DIE LINKE unterstützen die Streikenden.
Mitteilung von: DGB Kreisverband Lüneburg-Harburg Land
Am: 23.06.2022
Online: nordostniedersachsen.dgb.de
Foto: DGB Kreisverband Lüneburg-Harburg Land
DGB unterstützt die Streikenden der VHS Region Lüneburg und fordert Politik zum Handeln auf
Foto: DGB Kreisverband Lüneburg-Harburg Land. DGB-Vorsitzender Matthias Richter-Steinke (links im Bild) mit Streikenden der VHS Region Lüneburg, 22.06.22, Clamartpark.
Seit Dienstag, 21. Juni 2022, sind die Beschäftigten der VHS Region Lüneburg in einen einwöchigen Streik. Die VHS-Beschäftigten leisten zwar Tag für Tag wichtige bildungspolitische Aufgaben in unserer Kommune, doch der gewünschte Anschluss an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bleibt ihnen verwehrt.
Bereits über ein Jahr kämpfen sie zusammen mit der Gewerkschaft ver.di für einen angemessenen Tarifvertrag. Das darf aus Sicht vom Lüneburgs DGB-Vorsitzenden Matthias Richter-Steinke nicht so bleiben: „Die Kolleginnen und Kollegen der VHS Lüneburg und Kursleitungen übernehmen wichtige Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Mitarbeitende der VHS: Wichtige gesellschaftliche Aufgaben – aber mangelnde Wertschätzung
Sie sorgen unter anderem für Sprachvermittlung, Integration und wichtige außerschulische Aus- und Weiterbildungen – das verlangt auch nach Wertschätzung! Derzeit scheint sich die Geschäftsführung und Politik aber mehr zu bemühen, möglichst viele von Ihnen zu vergraulen.
Der Personalwechsel ist hoch, der Umgangston mit den Kolleg*innen unkollegial und die Führungskultur lässt zu wünschen übrig. Ein attraktiver Arbeitgeber sieht anders aus!“
Forderung nach tariflicher Bezahlung und Anerkennung
Richter-Steinke fordert die politischen Spitzen aus Hansestadt und Landkreis dazu auf, endlich spürbare Verbesserungen in die Verhandlungen einzubringen. „Die VHS-Beschäftigten und Kursleitungen sind nicht Mitarbeiter*innen zweiter Klasse in unserer Kommune, sondern verdienen gute tarifliche Bezahlung, Anerkennung und dass man sie ernst nimmt!“, so Richter-Steinke.
Mit Blick auf die anstehende Niedersächsische Landtagswahl fordert der DGB zudem, Niedersachsen zum Vorreiter in der Weiterbildung zu machen. Die Erwachsenenbildung solle zukünftig nachhaltig finanziert und Sondermittel erhöht werden.
Mehr Mittel für die Erwachsenenbildung in Niedersachsen
Zukünftig müsse mindestens 1 Prozent des Bildungshaushaltes für die Erwachsenenbildung bereitgestellt werden. Das käme auch den Kommunen zugute. Erforderlich sei dann aber auch eine Tarifbindung aller begünstigten Träger – auch der VHS Lüneburg.
- Mehr zu den gewerkschaftlichen Forderungen zur Landtagswahl: niedersachsen.dgb.de/-/cmK
DIE LINKE: Höchste Zeit für einen guten Tarif-Vertrag bei der Volkshochschule Lüneburg!
DIE LINKE, 24. Juni 2022 – dielinke-lueneburg.de/
Beschäftigte der Volkshochschule Lüneburg streiken in diesen Tagen für einen guten Tarifvertrag und bessere Bezahlung. DIE LINKE Lüneburg unterstützt die Forderungen und hat sich bereits in der Vergangenheit in Stadtrat und Kreistag wiederholt für die Interessen der Festangestellten und der Honorarkräfte eingesetzt. Stadt und Landkreis als Eigentümerinnen sind gefordert, sich klar und unmissverständlich an die Seite der Beschäftigten zu stellen.
Stadt und Landkreis als Eigentümerinnen sollen Beschäftigte unterstützen
Dazu sagt Ruth Rogée, Kandidatin der Partei für die Landtagswahl im Wahlkreis Stadt Lüneburg: „Bildung ist ein hohes Gut und muss daher gut bezahlt werden! In der Volkshochschule arbeiten viele engagierte Kolleginnen und Kollegen, die für ihre gute Arbeit einfach mehr Lohn verdient haben.
Die VHS ist auch für das kulturelle Angebot der Stadt immens wichtig. Lüneburg kann und muss sich eine gute Volkshochschule leisten. Ich unterstütze daher die Forderungen der Beschäftigten.
Stadt und Kreis müssen sich nun unmissverständlich an ihre Seite stellen und dafür sorgen, dass für die Beschäftigten eine gute Lösung gefunden wird.“
Angemessene Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen
Marianne Esders, Kandidatin für die Landtagswahl im Wahlkreis Lüneburg Kreis und Geschäftsführerin der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Lüneburg, ergänzt: „Die VHS hat in den letzten Jahren mit den Deutsch-Kursen auch wertvolle Arbeit für geflüchtete Menschen geleistet. Das war ganz zentral der Verdienst der Lehrenden, die aber oft nur auf Basis von Honorar-Verträgen gearbeitet haben. Sie mussten sich von Vertrag zu Vertrag hangeln und konnten so nicht planen.
Die Beschäftigten an der VHS brauchen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen, das ist klar! Stadtrat und Kreistag sollten das deutlich sagen.“
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