Stadtteilhaus Oedeme. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Wärmeplanung für Lüneburg: Erste Ergebnisse – Online-Information am 29. Oktober 2024

Heizen und Klima schützen – wie geht das künftig zusammen? Erste Ergebnisse zum kommunalen Wärmeplan wurden am 30. September 2024 in Umweltausschuss und Energiebeirat vorgestellt. Beim Online-Informationsabend am 29. Oktober 2024 erfahren Gebäudeeigentümer:innen detailliert, welche Pflichten und Möglichkeiten sie im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes haben.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 04.10.2024
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


I. Lüneburg als Vorreiter in der kommunalen Wärmeplanung: Verwaltung legt Zwischenergebnisse vor

Foto: Hansestadt Lüneburg. Stadtteilhaus Oedeme. Bei Neubauten setzt die Hansestadt Lüneburg auf moderne und nachhaltige Wärmeversorgung. Wärmepumpen sind hier ein wichtiger Baustein. Im Stadtteilhaus Oedeme erfolgt die Wärmeversorgung über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Die Wärme wird hier dem Erdreich entzogen und zur Beheizung des Gebäudes mit einer Fußbodenheizung genutzt. 

Klimaschutz und Wärmeplanung sind kein Selbstzweck, sondern wissenschaftlich begründete Notwendigkeit, damit nachfolgende Generationen ähnlich gut leben können wie wir heute. Die strategische kommunale Wärmeplanung ist dabei ein wichtiger Schritt. Auch in Lüneburg steht das Thema ganz oben auf der Agenda.

Klimaneutrale Wärme für Lüneburg: Kommunaler Wärmeplan soll im Sommer 2025 vorliegen

Wieviel Wärme wird in Lüneburg gebraucht? Wie lässt sich der Bedarf senken und die Versorgung klimaneutral gestalten? Erste Antworten auf diese Fragen hat die Verwaltung jetzt mit dem beauftragten Ingenieurbüro OCF Consulting in der gemeinsamen Sitzung von Umweltausschuss und Energiebeirat am 30. September 2024 vorgestellt. Bis Ende 2026 ist der kommunale Wärmeplan zu erstellen. Die Hansestadt will ihre Wärmeplanung bereits im Sommer 2025 veröffentlichen.

Wärmesektor: Mit rund 70 Prozent das höchste Reduktionspotenzial

„Wir sind so frühzeitig in das Thema eingestiegen, um zu zeigen, dass wir unsere Verantwortung hier sehr ernst nehmen“, betont Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Mit den kommunalen Wärmestrategien haben wir jetzt eine Basis geschaffen, um wichtige Weichen für die Zukunft und zur Erreichung der Klimaschutzziele zu stellen.“

Lüneburgs Nachhaltigkeitsdezernent Markus Moßmann machte deutlich, wie groß die Potenziale sind: „Im Rahmen der Energiewende hat der Wärmesektor mit rund 70 Prozent das höchste Reduktionspotenzial beim Energieverbrauch. Die Kommunale Wärmeplanung ist hier ein wesentlicher Baustein.“ Rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen entstünden durch das Beheizen und Kühlen von Gebäuden sowie die Warmwasserbereitung.

II. Erste Ergebnisse der Untersuchung

  • Wärmenetz in der Innenstadt verdichten
    Das vorhandene Wärmenetz im Innenstadtgebiet muss verdichtet werden. So lautet eine erste wichtige Erkenntnis aus dem bisherigen Prozess der Wärmeplanung. „In der Innenstadt gibt es einen großen Anteil an historischen, denkmalgeschützten Gebäuden auf engem Raum. Hier haben es dezentrale Lösungen tendenziell schwerer“, betonte Dr.-Ing. Manuel Gottschick, Geschäftsführer von OCF Consulting, bei der Ausschusssitzung.
  • Vorhandene Netze umstellen auf klimafreundlichen Betrieb
    Wärmenetze bestehen darüber hinaus im Hanseviertel, in Kaltenmoor, am Bockelsberg, im Ilmenaugarten und in Teilen am Kreideberg. „Diese Netze wie gesetzlich vorgesehen bis 2040 mit 80 Prozent Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu speisen, wird eine technische und wirtschaftliche Herausforderung“, machte Gottschick deutlich.
  • Individuelle Lösungen in anderen Stadtteilen
    Für andere Stadtteile und die dortigen Baustrukturen sehen die Experten hingegen eher individuelle Lösungen – diese sind deutlich kostengünstiger für Eigentümer:innen, insbesondere mit Blick auf die aktuellen Förderbedingungen des Bundes.
  • Potenziale konsequent nutzen
    Vorhandene Potenziale für erneuerbare Wärmequellen müssen überall konsequent genutzt werden. Dies bezieht sich etwa auf die Nutzung von oberflächennaher Geothermie auf Sportplätzen und im Kurpark oder Abwärme aus dem Klärwerk.

Eigentümer:innen: Neue Heizungen müssen ab 2028 anteilig mit Erneuerbaren betrieben werden

„Die Wärmeplanung ist rechtlich nicht verbindlich und hat keine direkten Auswirkungen auf Gebäudeeigentümer:innen“, stellt Steffen Lütjann, Klimaschutzkoordinator der Hansestadt Lüneburg, klar. „Für Eigentümer:innen von Bestandsgebäuden in Lüneburg gilt allerdings auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes des Bundes, dass ab Juli 2028 alle neu eingebauten Heizungen mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.“ Hierzu zähle auch ein Anschluss an ein Wärmenetz.

III. Online-Informationsabend am 29. Oktober 2024

Um Gebäudeeigentümer:innen detaillierter darüber zu informieren, welche Pflichten durch das Gebäudeenergiegesetz gelten und welche Möglichkeiten ihnen dafür offenstehen, lädt die Hansestadt gemeinsam mit dem Landkreis zu einem Online-Informationsabend ein. Die Veranstaltung findet statt am 29. Oktober 2024 von 19 bis 21 Uhr.

  • Energieberater, Heizungsbauer und Architekt Sascha Komoll (Klimawerk) wird erläutern, wann Heizungen erneuert werden müssen. Er erklärt, welche Regelungen in Neubaugebieten und beim Tausch von defekten Heizungsanlagen gelten. Sie erfahren, welche Fördermöglichkeiten es für Sanierungsmaßnahmen und für den Austausch von Heizungssystemen gibt.
  • Ronja Röckemann vom Landkreis und Steffen Lütjann von der Hansestadt informieren über den aktuellen Planungsstand der kommunalen Wärmeplanung.

Mehr Information und Kontakt

Foto: Hansestadt Lüneburg. Historischer Hafen.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Historischer Hafen. Das vorhandene Wärmenetz im Innenstadtgebiet muss verdichtet werden. So lautet eine erste wichtige Erkenntnis aus dem bisherigen Prozess der Wärmeplanung. In der Innenstadt gibt es einen großen Anteil an historischen, denkmalgeschützten Gebäuden auf engem Raum. Hier haben es dezentrale Lösungen tendenziell schwerer. 

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