Windenergie: Neues Raumordnungsprogramm im Landkreis – Öffentlichkeitsbeteiligung startet 2023
Niedersachsen soll 2,2 Prozent der Landesfläche für Windenergie bereithalten. Im Raumordnungsprogramm des Landkreises Lüneburg werden nun Vorranggebiete definiert, um die Bebauung mit Windrädern zu steuern. Anfang 2023 soll die Öffentlichkeitsbeteiligung für die Neufassung starten.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 21.09.2022
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Mehr Windenergie-Flächen im Landkreis Lüneburg
Neues Regionales Raumordnungsprogramm soll 2023 in die Öffentlichkeitsbeteiligung
Vor allem Windkraft wird künftig noch wichtiger, um Deutschlands Stromversorgung zu sichern. Um die neuen gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und dabei die Planungen selbst in der Hand zu behalten, packt der Landkreis Lüneburg seine Vorranggebiete für Windenergie an und hat für sein Raumordnungsprogramm neue Vorgaben erarbeitet.
Ausschuss für Raumordnung: Mehr Platz für Windenergie im Landkreis Lüneburg
Hierbei muss die Politik der Windkraft künftig mehr Fläche einräumen: 4,6 Prozent der Landkreis-Fläche sind im aktuellen Entwurf für die großen Wind-Stromerzeuger vorgesehen, bisher sind es 0,6 Prozent. Dieser Flächenkulisse stimmte der Ausschuss für Raumordnung am 7. September 2022 im Beisein von rund 70 Bürgerinnen und Bürgern in der Ritterakademie einstimmig zu.
Anfang des kommenden Jahres soll die gesamte Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms mit den Plänen in die Öffentlichkeitsbeteiligung gehen, wenn der Kreistag dem zustimmt.
Vorranggebiete verhindern, dass fast überall gebaut werden kann
Es ist wichtig, Vorranggebiete für Windenergie auszuweisen, erklärte Fachdienstleiterin Lena Schlag im Ausschuss: „Wenn wir als Landkreis die Flächen nicht selbst festlegen, können Investoren Windkraftanlagen privilegiert fast überall im Außenbereich bauen“, so die Bauoberrätin.
Mit dem Raumordnungsprogramm nutze die Politik ihre Steuerungsmöglichkeiten. „Der Schutz von Mensch, Natur und Landschaft steht bei den Kriterien ganz weit oben.“
Vorgaben im Landkreis
Für die Festlegung der Windvorrang-Gebiete soll es im Landkreis einheitliche Kriterien geben.
- So liegen alle vorgesehenen Gebiete mindestens 900 Meter von den nächsten Wohnhäusern entfernt – das ist deutlich weiter als gesetzlich vorgegeben –, Siedlungen sollen nicht komplett umschlossen werden.
- Auch auf Natur- und Vogelschutz wie etwa Biotope oder Rotmilane wird Rücksicht genommen.
- Mindestens drei Anlagen sollen auf eine Fläche passen, um eine Bündelung zu erreichen, kleinere Flächen wurden ausgeschlossen, um eine „Verspargelung“ der Landschaft zu vermeiden.
Fläche für mögliche Bauvorhaben verringert sich noch einmal
Alle Beteiligten gehen davon aus, dass im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung noch Flächen herausfallen: „Von den 4,6 Prozent der Kreisfläche – das sind 6.109 Hektar – wird nur ein Teil bleiben“, ist Landrat Jens Böther sicher.
„Wir müssen aber dafür sorgen, dass wir am Ende die gesetzliche Mindestvorgabe einhalten, sonst waren alle Bemühungen umsonst und Windräder können wieder überall entstehen.“
Niedersachsen: 2,2 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen bereit halten
In ganz Niedersachsen müssen bis Ende 2032 insgesamt 2,2 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen bereitgehalten werden. Wieviel jeder einzelne Landkreis beisteuern muss, steht momentan noch nicht fest.
Wie genau das Regionale Raumordnungsprogramm sich zusammensetzt und welche Wirkung es hat, darüber will die Verwaltung die Menschen in der Region ausführlich informieren.
Bürgerbeteiligung über Online-Modul
Für die Beteiligung hat der Fachdienst bereits ein Online-Modul eingekauft, mit dem Bürgerinnen und Bürger, Kommunen wie auch die Träger öffentlichen Belange im Rahmen der öffentlichen Beteiligung ihre Hinweise auf einer Karte sowie in Texten im Internet markieren und online einreichen können.
Landkreis Lüneburg: Mehr Information
- Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms: mehr
- Erneuerbare Energien: mehr
Dort informiert auch der Energiemonitor in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger-Unternehmen Avacon in Echtzeit darüber, wie viel Strom aktuell erzeugt und verbraucht wird.
Weiterlesen: Windenergie in Niedersachsen
NDR: Windkraft-Ausbau halbiert sich, Solarenergie legt zu
„Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind nur halb so viele neue Windenergieanlagen entstanden wie im Vorjahreszeitraum. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) hervor. Lediglich 25 neue Anlagen sind in Betrieb gegangen, während gleichzeitig sechs Anlagen stillgelegt wurden.“ – mehr
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