Online-Projektatlas zur A39 macht Umweltzerstörung sichtbar
Von zwei Spuren auf drei Spuren mit Standstreifen soll die Autobahn im Osten von Lüneburg erweitert werden. So die Pläne der Autobahn GmbH. Eine interaktive Karte der Autobahn GmbH macht die damit verbundene Umweltzerstörung deutlich. Darauf weist das KlimaKollektiv Lüneburg hin.
Mitteilung von: Klimakollektiv Lüneburg
Am: 30.10.2022
Foto: Schwoaze, Pixabay. Beispielfoto für Autobahn mit sechs Fahrspuren. Im Stadtbereich Lüneburg sind pro Richtung je zwei Fahrstreifen, ein zusätzlicher “Verflechtungsstreifen” und die Standspur geplant.
Online-Projektatlas der Autobahn GmbH zur A39 macht Umweltzerstörung sichtbar
Eine interaktive Karte der Autobahn GmbH zu den Planungen für die A39 macht es sichtbar: Das Ausmaß der Umweltzerstörung in und um Lüneburg. Darauf weist das KlimaKollektiv Lüneburg hin.
Denn an vielen Stellen der Ostumgehung soll der Straßenraum von zwei Spuren auf drei Spuren mit Standstreifen verdoppelt werden. Diese Verdopplung bedeutet die Zerstörung von Wäldern und Baumbestand.
- Autobahn GmbH: Projektatlas, Planungsabschnitt 1 – Lüneburg Nord und östlich – mehr
Massive Umweltzerstörung durch Ausbau der A39
„Der interaktive Projektatlas zeigt sehr deutlich die massive Umweltzerstörung, welche der Bau der A39 alleine in dem Bereich bedeutet, in dem Straßen ’nur‘ ausgebaut werden. Hinzu soll noch die Zerstörung und Zerschneidung intakter Ökosysteme kommen.
Wir fordern den Planungsstopp der A39 und aller anderen Autobahnprojekte. Stattdessen muss die sozial-ökologische Verkehrswende vorangetrieben werden“, erklärt Jonas Korn vom KlimaKollektiv.
Terminsetzung der Autobahn GmbH: Einwendungen nicht berücksichtigt
Die Autobahn GmbH rechnet fest mit dem Planfeststellungsbeschluss Ende 2022 oder Anfang 2023. Mit keinem Wort wird auf die laufenden Einwendungen eingegangen, z. B. zum Umleitungskonzept oder zu den Klimaschutzzielen.
Bis jetzt gibt es noch nicht einmal einen Erörterungstermin zu den Einwendungen. Diese können jedoch zu erheblichen Verzögerungen bei der Planfeststellung führen.
Nicht mit Klimaschutzzielen vereinbar
Theresa Berghof vom KlimaKollektiv erläutert: „Der zur Begründung der Fortführung der Planungsarbeiten angeführte Bundesverkehrswegeplan (BVWP) von 2016 war schon damals nicht mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung vereinbar. Jegliche Kritik am BVWP-Entwurf wurde ignoriert.
An der Rechtmäßigkeit des Bundesverkehrswegeplans gab es von Anfang an erhebliche Zweifel, die 2021 durch ein Rechtsgutachten bestätigt wurden. Trotzdem plant die Autobahn GmbH fleißig weiter.“
Kostensteigerungen ignoriert
Die Art, in der das Projekt schöngerechnet wird, hat sich inzwischen etwas geändert: 2004 wurde die A39 noch mit der A14 und der B190n zu einem Gesamtprojekt verknüpft. Damals waren für die A39 Kosten von 437 Millionen Euro angesetzt.
Heute werden die aktuellen Kostensteigerungen ignoriert. Die letzte Aktualisierung auf 1,6 Milliarden Euro ist vom November 2021, also vor dem Ukraine-Krieg.
Weiterhin fehlt eine realistische Betrachtung der Klimafolgekosten. In den Planungsdokumenten für den Abschnitt 1 fand sich zuletzt eine positive, also schöngerechnete Klimabilanz.
Lünepedia: KlimaKollektiv Lüneburg
Das KlimaKollektiv Lüneburg ist ein unabhängige, selbstorganisierte Gruppe, die sich mit ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit als Teil einer internationalen Klimabewegung versteht. Dabei wird die Klimakrise nicht nur als Umweltproblem, sondern als komplexe Frage globaler und sozialer Gerechtigkeit verstanden. Im Bewusstsein eines globalen Problems agiert das KlimaKollektiv auf lokaler Ebene.
Das KlimaKollektiv ist Teil des Verkehrswende-Bündnis Lüneburg.
Kontakt: klimakollektiv_A39@riseup.net
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/KlimaKollektiv
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