Lüneburgerin erhält Ehrenpreis „Nuclear Free Future Award“ 2022
Für eine Zukunft ohne Atom: Die Lüneburgerin Cécile Lecomte erhält den internationalen Nuclear Free Future Award 2022 in der Kategorie „Besondere Anerkennung“ für ihr jahrzehntelanges Anti-Atom-Engagement. Ohne sie wäre die internationale Dimension der Uranaufarbeitung in Deutschland weit weniger bekannt, urteilte die Jury.
Mitteilung von: Wohnprojekt Unfug, Lüneburg / Nuclear Free Future Foundation
Am: 16.12.2022
Online: https://nuclear-free.com/award/preistraeger/ehrenpreis-cecile-lecomte-frankreich-2.html
Foto: Nuclear-Free Foundation
Lüneburgerin erhält internationalen Ehrenpreis „Nuclear Free Future Award“ 2022
Der Nuclear Free Future Award ehrt seit 1998 Menschen auf der ganzen Welt, die sich für das Ende der Atomnutzung einsetzen. Eine international besetzte Jury aus Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen wählt in den drei Kategorien Widerstand, Aufklärung, Lösung die Preisträger*innen, außerdem gibt es Ehrenpreise.
Nuclear Free Future Award 2022 „Besondere Anerkennung“ für Cécile Lecomte
Die Lüneburgerin Cécile Lecomte erhält 2022 den internationalen Nuclear Free Future Award in der Kategorie „Besondere Anerkennung“ für ihr jahrzehntelanges Anti-Atom-Engagement.
„Ohne das Engagement von Cécile Lecomte wäre die Anti-Atom-Bewegung in Deutschland deutlich schwächer und die internationale Dimension der Uranaufarbeitung in Deutschland weit weniger bekannt“, urteilt die NFFF-Jury.
„Ich freue mich darüber, dass mein Engagement gewürdigt wird, und hoffe, dass der Preis helfen wird, Anti-Atom-Positionen effektiver in die Öffentlichkeit zu tragen und Menschen für den Anti-Atom-Widerstand zu motivieren“, so die Preisträgerin.
Wohnprojekt Unfug: Würdigung von Cécile Lecomte
Das Wohnprojekt Unfug, Lüneburg, das Cécile Lecomte mitgegründet hat, schließt sich an: „Wir haben uns als politisches Wohnprojekt gegründet und schätzen das Engagement von Projektmitbegründerin Cécile, aka Eichhörnchen, sehr.“
Engagierte Aktivistin und Autorin
Die Projektmitglieder würdigen die Preisträgerin: „Cécile hat den Castor-Widerstand in Lüneburg und im Wendland jahreĺang unterstützt und sich an spektakulären Kletteraktionen beteiligt. Viele Geschichten aus dem Widerstand gegen die Atommülltransporte ins Wendland hat sie in ihrem Buch ‚Kommen Sie da runter!‘, erschienen im Verlag Graswurzelrevolution (mehr), niedergeschrieben.
Cécile ist heute immer noch in und über Lüneburg hinaus aktiv. Ob im niedersächsischen Lingen, in Hamburg oder Gronau: Sie engagiert sich gegen die Versorgungstransporte der Atomindustrie, die den Weiterbetrieb von Atomanlagen weltweit sichern und nicht Teil vom Atomausstiegsplan sind. Das Uran für diese Anlagen stammt zum Teil aus Russland und unterliegt keinen Sanktionen.
Außerdem arbeitet Cécile an der Vernetzung des deutsch-französischen Anti-Atom-Widerstandes, denn viele Atomtransporte finden zwischen Frankreich und Deutschland statt. Cécile klettert für eine atomkraftfreie Welt und das ist gut so!“
Nuclear Free Future Foundation: Begründung des Preises für Cécile Lecomte
Mit ihren spektakulären Abseilaktionen, vor allem gegen Atomtransporte, darunter auch Uran-Transporte von Gronau nach Russland und Frankreich, hat Cecile Lecomte es immer wieder geschafft, die Öffentlichkeit auf das wenig bekannte Geschäft der Urananreicherungsfirma Urenco in Gronau nahe der niederländischen Grenze aufmerksam zu machen.
Auch mit Aktionen gegen die Brennelementefabrik Lingen erregt sie – durch ihre außergewöhnlichen Kletterkünste auch als „Eichhörnchen“ bekannt – viel Aufmerksamkeit im Kampf gegen die weitere Nutzung der Atomenergie in Deutschland. In früheren Jahren war sie maßgeblich am Kampf gegen die Castor-Transporte nach Gorleben beteiligt.
Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland geknüpft
Aufgrund ihrer französischen Herkunft ist Cécile Lecomte in besonderer Weise in der Lage, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu organisieren und damit auch über französische Atomprojekte in Deutschland zu informieren. Informationen über Atomprojekte und Anti-Atom-Proteste verarbeitet sie auch als Journalistin für verschiedene Medien und in ihrem eigenen Blog.
„Ohne das Engagement von Cécile Lecomte wäre die Anti-Atom-Bewegung in Deutschland deutlich schwächer und die internationale Dimension der Uranaufarbeitung in Deutschland weit weniger bekannt“, urteilt die NFFF-Jury. „Ihre Arbeit ist umso bemerkenswerter, als sie seit Jahren schwer erkrankt und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Ihr Engagement für eine atomwaffenfreie Welt ist vorbildlich.“
Nuclear Free Future Foundation: mehr
- Eine besondere Würdigung erhält Cécile Lecomte auch im Braunschweig Spiegel:
„Sie ist eine Aktivistin, die ständig von sich reden macht durch ihre außergewöhnlichen Kletterkünste, die sie geschickt einsetzte, um ganze Züge mit Atommüll aufzuhalten“ (22.12.2022) – mehr
Information: Nuclear Free Future Award (NFFA)
Der Nuclear Free Future Award (NFFA) ist ein Preis der in München ansässigen Nuclear Free Future Foundation. Er wird seit 1998 weltweit an Menschen verliehen, die sich erfolgreich für eine Welt ohne Atomwaffen und Atomenergie einsetzen.
Der Preis wird in der Regel jährlich in den drei Kategorien „Widerstand“, „Aufklärung“ und „Lösungen“ verliehen. Außerdem gibt es Ehrenpreise für Lebenswerke. Die Preisverleihung wandert um die Welt.
Der Preis finanziert sich ausschließlich aus Spenden, Benefizkonzerten und Auktionen. Die zentrale Forderung der Nuclear Free Future Award Foundation lautet: „Das Uran muss in der Erde bleiben!“
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Nuclear-Free_Future_Award
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