Theater Lüneburg. Außenansicht. Foto: kozycki.

Stadt und Landkreis Lüneburg stützen das Theater

Durch Corona und Kostensteigerungen wird es eng beim Theater Lüneburg. Kreistag und Rat der Hansestadt haben nun zugestimmt, im Falle des Falles mit einem Darlehen einzuspringen. Die Theater Lüneburg GmbH gehört zu 74,9 Prozent dem Landkreis, zu 25,1 Prozent der Hansestadt. Sie wird gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen.


Mitteilung von: Hansestadt und Landkreis Lüneburg
Am: 23.12.2022
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Foto: kozycki, Theater Lüneburg.


Rückendeckung fürs Theater Lüneburg: Stadt und Kreis stellen Weiterbetrieb sicher

Hansestadt und Landkreis Lüneburg spannen ein Sicherheitsnetz für das Theater Lüneburg auf. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Landrat Jens Böther machen sich seit Monaten für eine auskömmliche Finanzierung stark.

Damit das Bühnen-Unternehmen auch in unsicheren Zeiten die nächste Spielzeit planen kann, haben die beiden Gesellschafter am Donnerstag, 22. Dezember 2022, die Zustimmung von Kreistag und Rat der Stadt für eine so genannte Patronatserklärung eingeholt.

Vor Corona unter den publikumsstärksten Häusern Niedersachsens

Vor der Corona-Pandemie gehörte das Theater Lüneburg mit einer Auslastung von gut 85 Prozent zu den publikumsstärksten Häusern in Niedersachsen und konnte auch über Eintrittsgelder einen relevanten Eigenanteil zur Finanzierung leisten.

Diese Auslastung wird heute bei Weitem nicht mehr erreicht und Kostensteigerungen im Personal- und Sachkostenbereich führen zu immer größeren Defiziten. So wurde die Entscheidung der Gesellschafter über den Wirtschaftsplan 2022/2023 verbunden mit dem Untersuchungsauftrag, Szenarien zu entwickeln, wie das Theater in Zukunft finanziert und betrieben werden kann.

Stadt und Landkreis springen im Notfall mit Darlehen ein

Mit der jetzigen Entscheidung kann zunächst sichergestellt werden, dass sich das Theater nicht bilanziell überschuldet. Denn im Falle des Falles springen die beiden kommunalen Träger mit einem Darlehen über insgesamt 1,3 Millionen Euro ein.

Für bis zu 975.000 Euro steht der Landkreis ein, der 74,9 Prozent der Anteile trägt, bis zu 325.000 Euro kommen von der Hansestadt Lüneburg mit 25,1 Prozent Anteilen.

Hintergrund: Theater Lüneburg GmbH

Die Theater Lüneburg GmbH ist ein öffentliches Unternehmen, welches auf Zuwendungen angewiesen ist. Der Landkreis und die Hansestadt unterstützen das Theater in der Spielzeit 2022/2023 mit zusammen rund 3,9 Millionen Euro.

Das Land Niedersachsen bezuschusst zusätzlich mit rund 3,8 Millionen jährlich – doch diese Summen reichen nicht aus, um in den kommenden Jahren für eine positive Haushaltsbilanz zu sorgen. So rechnet das Theater in seiner aktuellen Finanzplanung mit jährlichen Fehlbeträgen von rund einer Million Euro im Geschäftsjahr 2022/2023, Tendenz steigend.

Sollten die Ergebnisse so eintreten wie erwartet, ist das Eigenkapital des Hauses im Laufe der Spielzeit 2023/2024 aufgezehrt. Soweit soll es nicht kommen, signalisierten jetzt Rat und Kreistag.

Mehr zum Thema bei Lüne-Blog

  • Zukunft fürs Theater Lüneburg: Aufsichtsrat will externe Beratung (16.11.2022)
    Corona hat ein großes Loch in die Theaterkasse gerissen. Ein externes Beratungsunternehmen soll nun Ideen bringen, wie die Finanzierung gesichert werden kann. Denn: Hansestadt und Landkreis Lüneburg leiden ebenfalls unter klammen Kassen und können die Fehlbeträge nicht dauerhaft ausgleichen.

LünepediaLünepedia: Theater Lüneburg

Die Ursprünge des Theaters finden sich in der frühen Nachkriegszeit. Am 1. Oktober 1961 konnte das Theater seinen neuen (und jetzigen) Standort An den Reeperbahnen 3, in der Altstadt von Lüneburg, eröffnen. Das Theater wurde von nun an „Lüneburger Stadttheater“ genannt. Während der Corona-Pandemie war der Spielbetrieb zeitweise eingestellt.

Bei der Theater Lüneburg GmbH wurde 1975 der Landkreis Lüneburg zweiter Gesellschafter. Mit Wirkung vom 01. Januar 2022 ist der Landkreis Lüneburg mit 74,9% Hauptgesellschafter. Der Gesellschaftsanteil der Hansestadt beträgt damit nunmehr 25,1%.

Finanziert wird das Theater durch Gelder vom Land Niedersachsen, vom Landkreis und der Hansestadt. Der Gesamtetat beträgt rund 10 Millionen Euro. Der Anteil der Einspieleinnahmen lag vor Corona bei etwa 25% und damit über dem Bundesdurchschnitt.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Theater_Lüneburg


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