Betrugsmasche über WhatsApp: An den Falschen geraten
Dumm gelaufen: Ein Betrugsermittler der Polizei Uelzen fiel nicht auf den Enkeltrick per WhatsApp herein, sondern veranlasste die Kontosperrung und anschließend einen Durchsuchungsbefehl. Einige hundert Euro Bargeld konnten so sichergestellt werden. Immer wieder und wieder gelingt der Trick jedoch und die Betroffenen sind um Tausende Euro ärmer.
Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am: 03.01.2023
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5408134
Foto: Beispielbild. Sam Williams, Pixabay.
„Dumm gelaufen“: WhatsApp-Betrug scheitert – Betrugsermittler als Opfer ausgesucht
Am Vormittag des 30. Dezember 2022 erhielt ein Betrugsermittler der Polizei Uelzen eine Nachricht per WhatsApp von seinem angeblichen Sohn. Dieser benötige Geld, da sein Handy defekt sei.
Unser Kollege spielte mit, sodass nach kurzer Zeit erste Bankdaten übermittelt wurden. Daraufhin konnte dieser bereits im Hintergrund Kontosperrungen mit dem Verdacht der Geldwäsche veranlassen.
Kontosperrung im Hintergrund veranlasst
In der Folge meldete sich ein 19-Jähriger im Bereich Moers in Nordrhein-Westfalen bei seiner Bank: Sein Konto sei gesperrt worden und er könne nicht mehr über sein Geld verfügen.
Daraufhin wurde ein Durchsuchungsbeschluss in Absprache mit der Staatsanwaltschaft bei dem 19-Jährigen angeregt und umgesetzt. Einige hundert Euro Bargeld konnten in dem Zuge fest- und sichergestellt werden.
Als Geldwäscher für WhatsApp-Betrüger tätig
Nach ersten Ermittlungen fungierte der 19-Jährige unter anderem als Geldwäscher für die WhatsApp-Betrüger – und gehört damit auch zu den Betrogenen. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Beschuldigten, dauern an.
Immer wieder und wieder gelingt der Trick jedoch. Die Opfer überweisen das geforderte Geld im Glauben daran, es dem eigenen Kind oder Enkel zu schicken – und sind um einige tausend Euro ärmer.
Hintergrund: Enkeltrick
Misstrauisch sein bei unbekannter Nummer und Bitten um Geld!
„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer“: So oder so ähnlich beginnen die WhatsApp-Nachrichten, versandt von einer unbekannten Nummer. In dem Glauben, es sei wirklich die eigene Tochter oder der Sohn, antworten viele der unbekannten Nummer.
Der Enkeltrick ist eine bekannte Betrugsform, die vor allem ältere Mitmenschen trifft. Die Betrüger nutzen WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Töchtern, Söhnen und Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Sie nehmen mit einer namenlosen Anfrage Kontakt auf und spinnen ihre Geschichte dann fort.
Bitte um Geld per WhatsApp
Die Kriminellen bitten im Namen einer Tochter, eines Sohnes oder eines anderen Familienmitglieds, die neue Nummer zu speichern – und um Geld. Auf dem neuen Handy sei kein Online-Banking möglich, erklären sie. Nun bräuchten sie dringend eine bestimmte Summe.
Oft überweisen die Opfer das geforderte Geld, weil sie glauben, es sei das eigene Kind oder der Enkel. Die Polizei rät daher, bei WhatsApp-Nachrichten von unbekannten Nummer besonders misstrauisch zu sein.
So schützt man sich
So schützen Sie sich und Ihre Familienmitglieder vor Betrug per WhatsApp:
- Sprechen Sie mit Ihren Eltern und Großeltern über den Enkeltrick und vereinbaren Sie miteinander, wie Sie in einem Notfall kommunizieren!
- Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
- Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach.
- Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.
- Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.
- Sollten Sie Opfer eines Betruges geworden sein, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
NDR Markt: Betrugsmasche über WhatsApp oder Anruf – mit Video
„Hallo Mama! Rate mal, wessen Smartphone in der Waschmaschine mitgewaschen wurde? Genau, meins! Deshalb habe ich ein neues Handy und eine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen.“
Den Enkeltrick am Telefon gibt es schon länger, nun versuchen es Betrüger über WhatsApp: Sie geben sich bei älteren Menschen als deren Kinder aus und wollen sie zu einer Geldüberweisung überreden.
NDR Markt: Video und Information
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