Lüneburg: Wer kommt zum Arbeiten, wer fährt weg? – Statistik zu den Pendlerströmen 2022
Knapp 75.000 Menschen fahren in Lüneburg regelmäßig zur Arbeit – fast 1500 mehr als letztes Jahr. Etwa die Hälfte kommt aus anderen Gemeinden, ein Drittel ist innerorts unterwegs und der Rest verlässt die Stadt für den Job. Die meisten davon sind mit dem Auto unterwegs. Kein Wunder, dass sich der Verkehr regelmäßig staut. Wie lassen sich hier Alternativen schaffen?
Mitteilung von: Landesamt für Statistik Niedersachsen – Am: 08.11.2023
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Fast 2,5 Millionen Menschen pendelten 2022 in Niedersachsen zur Arbeit in eine andere Gemeinde
In Niedersachsen pendelten 2022 insgesamt fast 2,5 Mio. Menschen über die Grenzen ihres Wohnorts zur Arbeit, teilt das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mit. Das waren etwa 47.000 Personen bzw. 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bundesweit gab es die meisten Pendelnden Richtung München (514.601 Personen), Frankfurt am Main (455.045 Personen) und Berlin (454.353 Personen).
In Niedersachsen gab es in etwa jeder siebten Gemeinde einen „Einpendelüberschuss“. Das heißt, mehr Menschen kamen zum Arbeiten als den Ort verließen. Die meisten Einpendelnden hatte die Landeshauptstadt Hannover mit 219.882 Personen, danach folgten die Städte Wolfsburg mit 82.567 Personen und Braunschweig mit 80.137 Personen.
Knapp 75.000 Personen in Lüneburg regelmäßig zur Arbeit unterwegs
Auch in Lüneburg gab es einen Einpendelüberschuss: Rund 33.500 Personen kamen 2022 regelmäßig nach Lüneburg zur Arbeit, 17.500 verließen die Stadt für ihren Job, jeweils etwa ein Drittel davon Teilzeitbeschäftigte. Und 22.500 wohnen und arbeiten in Lüneburg selbst. Insgesamt sind also 73.500 Personen regelmäßig beruflich vor Ort unterwegs.
Kein Wunder, dass sich der Verkehr regelmäßig staut.
Gezielte Verkehrsplanung gefordert
Dazu kommt: Man rechnet allgemein damit, dass auf jeden Kilometer Arbeitsweg weitere vier Kilometer mit anderen Zielen kommen, also Fahrten zur Schule, für Freizeit, Einkaufen und Erledigungen und Begleitung anderer. Der Berufsverkehr macht also nur ein Fünftel des gesamten Verkehrsaufkommens aus.
Wenn man diese Zahlen hochrechnet, wird deutlich, wie wichtig eine gezielte Verkehrsplanung ist. Denn immer noch sind die meisten Pendelnden allein im Auto unterwegs. 2020 nutzten beispielsweise mehr als zwei Drittel der Pendelnden (68 Prozent) das Auto, nur 13 Prozent Bus und Bahn.
- Pendleratlas Deutschland: https://pendleratlas.statistikportal.de/
- Statistisches Bundesamt Destatis: Berufspendelnde nutzen auch für kurze Arbeitswege am häufigsten das Auto
Pendleratlas: Genaue Daten über die Pendlerströme zwischen den Gemeinden
Im Pendleratlas stellen die Statistischen Ämter der Länder die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Hier können Interessierte die Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden beziehungsweise Gemeindeverbänden abrufen.
- Pendleratlas Deutschland: https://pendleratlas.statistikportal.de/
Woher kommen die Daten? – Methodik
Die vorliegenden Daten stammen aus der Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder. In die Pendlerrechnung fließen Daten aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit, der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes und dem Mikrozensus bzw. der Arbeitskräfteerhebung ein. Die Ergebnisse basieren auf Auswertungen des Wohn- und Arbeitsortes und stellen daher die potentielle Mobilität der Pendelnden dar. Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden.
- Die Einpendelquote stellt das Verhältnis der Einpendelnden zu den Pendelnden am Arbeitsort (Einpendelnde plus innerörtlich Pendelnde) dar. Sie liefert Informationen über den Anteil der Arbeitsplätze in der jeweiligen Gemeinde, die mit nicht dort ansässigen Personen besetzt werden.
- Die Auspendelquote beschreibt das Verhältnis der aus der betrachteten Gemeinde Auspendelnden zu den Pendelnden am Wohnort (Auspendelnde plus innerörtlich Pendelnde). Damit wird angegeben, wie groß der Anteil der Personen ist, die in der Gemeinde wohnen, aber die Gemeindegrenze überschreiten müssen, um die Arbeitsstätte zu erreichen.
Mehr bei Lüne-Blog
- Unterwegs zur Arbeit: Pendleratlas 2021 mit Zahlen und Daten für Lüneburg – 20.22.2022
Rund 70.000 Berufstätige sind in Lüneburg regelmäßig unterwegs zur Arbeit: Rund 33.000 kommen von auswärts her, 22.000 wohnen und arbeiten hier und 17.000 verlassen die Stadt für den Job. Kein Wunder, dass sich der Verkehr regelmäßig staut. Sind Busse, Bahnen und Radwege attraktiv genug als Alternative zum Pkw?
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