Anhalten, schauen, weiterfahren: Grünpfeile für den Radverkehr in Lüneburg kommen
Der VCD Elbe-Heide hatte den Antrag gestellt – der Ausschuss für Mobilität am 17. April 2024 beschloss es einstimmig: Lüneburg bekommt Fahrrad-Grünpfeile, zunächst an fünf Stellen. Dabei gilt: Radfahrende müssen an der Haltelinie anhalten und Autofahrenden und Fußgänger:innen, die „Grün“ haben, den Vorrang lassen. Erst dann dürfen sie abbiegen. Weiteres Vorhaben der Stadt: An fünf vielbefahrenen Knotenpunkten in Lüneburg markiert künftig rote Signalfarbe die Radfurten.
Mitteilung von: VCD Regionalverband Elbe-Heide – Am: 04.05.2024
Online: https://niedersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/elbe-heide – Foto: VCD Regionalverband Elbe-Heide
Auf Antrag des VCD Elbe-Heide: Lüneburg bekommt Fahrrad-Grünpfeile
Der VCD Elbe-Heide hatte den Antrag gestellt – der Ausschuss für Mobilität am 17. April 2024 beschloss es einstimmig: In Lüneburg werden Fahrrad-Grünpfeile eingerichtet. Die seit 2020 zulässigen Verkehrszeichen werden zunächst an mindestens fünf Stellen in Lüneburg angebracht.
Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Frühjahr 2020 macht es möglich: Der Grünpfeil für den Radverkehr wurde als „VZ 721“ in den Katalog der Verkehrszeichen aufgenommen. Der Fahrrad-Grünpfeil ermöglicht Radfahrenden – und nur diesen – bei roter Ampel nach rechts abzubiegen.
Vor dem Abbiegen: Anhalten und Verkehrssituation prüfen
Ein umfangreicher Pilotversuch der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in neun deutschen Großstädten ging dem Projekt voraus. Dabei wurde bestätigt, dass der Grünpfeil die Sicherheit von Radfahrenden und anderen Verkehrsteilnehmenden nicht beeinträchtigt oder gefährdet.
Zuvor war der Fahrradgrünpfeil bereits in den Nachbarländern Niederlande, Dänemark und Frankreich erfolgreich erprobt worden. Inzwischen wird er bereits in vielen deutschen Orten eingesetzt. In Düsseldorf wurden z. B. schon über 100 Fahrrad-Grünpfeile eingerichtet.
Der Fahrrad-Grünpfeil ist angelehnt an den Grünpfeil (VZ 720), der das Rechtsabbiegen für alle Verkehrsarten an einer roten Ampel ermöglicht, gilt aber nur für den Radverkehr. Dabei sind die Radfahrenden verpflichtet, vor dem Abbiegen anzuhalten und eine Behinderung und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmender auszuschließen.
VCD Elbe-Heide: Kreuzungen vorgeschlagen
„Durch die Maßnahme wird der Verkehrsfluss und damit der Komfort des Radverkehrs wesentlich verbessert. Dadurch wird die Attraktivität des Radverkehrs gesteigert“, erklärt Jonas Korn vom Verkehrsclub Deutschland, Regionalverband Elbe-Heide (VCD Elbe-Heide).
Der VCD Elbe-Heide schlägt auch einige Kreuzungen vor, die auf die Möglichkeit der Einrichtung von Fahrradgrünpfeilen geprüft werden sollten. Diese sind:
- Egersdorffstraße/Bastionstraße
- Bei der Keulahütte/Auf der Hude
- Moldenweg/Vor dem Bardowicker Tore
- Volgershall/Vor dem Neuen Tore
- Stöteroggestraße/Hindenburgstraße
- Altenbrückertorstraße/Willy-Brandt-Straße
- Am Schifferwall/Lünertorstraße
- Henningstraße/Bleckeder Landstraße
Hansestadt: Informationen über Möglichkeiten und Bedingungen
In ihrer Stellungnahme zum Antrag informiert die Verwaltung über die Regelungen zur Einrichtung von Fahrrad-Grünpfeilen. Das Zeichen erlaubt das Abbiegen nach rechts, wenn die Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs, ausgeschlossen ist.
Dabei muss zuvor von der Verwaltung geprüft werden, ob die Kreuzung oder Einmündung häufig von seh- und gehbehinderten Personen überquert wird. In diesem Fall ist sie mit Signal auszustatten. Zudem müssen die Bereiche regelmäßig durch die Unfallkommission untersucht werden.
- Stellungnahme der Hansestadt zum Antrag: Einrichtung von Fahrrad-Grünpfeilen – VO/11239/24
- stvo2Go: Grünpfeil Radverkehr
An Ampeln mit Grünpfeil für den Radverkehr ist das Abbiegen nach rechts nach dem Anhalten auch bei Rot erlaubt. Unter welchen Voraussetzungen darf ein Grünpfeil für den Radverkehr angebracht werden?
- Düsseldorf: Düsseldorf fahrradfreundlich – 100. Grünpfeil für Radler installiert – 20.09.2023
Gute Nachricht in der Europäischen Mobilitätswoche: Mit der Installation des 100. Grünpfeils für Radfahrende hat die Landeshauptstadt Düsseldorf jetzt einen Meilenstein erreicht. Die Stadtverwaltung arbeitet mit Hochdruck an der Fortführung des Projekts.
Rote Radwegmarkierungen für mehr Sicherheit – Arbeiten beginnen am 7. Mai 2024
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 06.05.2024 – Online: mehr
Rote Signalfarbe soll künftig an vielbefahrenen Lüneburger Knotenpunkten die Sicherheit für Radfahrende erhöhen. Der Bereich Mobilität lässt daher am Dienstag, 7. Mai und Mittwoch, 8. Mai 2024, die Radfurten an fünf Lüneburger Kreuzungen flächig markieren.
Die Arbeiten beginnen um circa 7.30 Uhr an der Kreuzung Soltauer Straße – Hasenburger Berg – Heidkamp. Weitere Kreuzungen sind Wandrahmstraße -Willy-Brandt-Straße, Altenbrückertorstraße-Altenbrückerdamm-An der Wittenberger Bahn, Bockelmannstraße-Erbstorfer Landstraße und Altenbrückertorstraße-Ilmenaustraße.
Mehr Aufmerksamkeit für den Radverkehr durch Rotmarkierung
Die Kreuzungsbereiche sind während der Arbeiten teilweise gesperrt. Für die Durchfahrt des Pkw-Verkehrs ist durchgehend eine Spur verfügbar. Der Radverkehr kann während der Markierungsarbeiten nicht die Radfurten nutzen, um die Kreuzung zu queren. Wer mit dem Rad unterwegs ist, muss hier entsprechend Rücksicht nehmen und bei Bedarf absteigen um mit dem Fußverkehr die Kreuzung zu überqueren.
„Durch die Rotmarkierung wird bei allen Verkehrsteilnehmenden die Aufmerksamkeit gesteigert und dadurch das Unfallrisiko reduziert“, erklärt Bastian Hagmaier, Leiter des Bereichs Mobilität.
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Die neue Markierung an der Soltauer Straße führt zu noch mehr Unsicherheit für Fußgänger auf dem Gehweg und für schneller als Schrittgeschwindigkeit fahrende Radfahrer, die – wie in der StVO angeordnet – auf der Fahrbahn fahren.
So erhöht man Gefahren, statt sie zu beseitigen. Das Unfallrisiko wird nicht reduziert, sondern erhöht.
Welcher Autofahrer wird dort jetzt noch Radfahrer auf der Fahrbahn dulden?
Dass Radfahrer auf die Fahrbahn gehören und nicht auf den Gehweg, weiß so gut wie kein Autofahrer – und bei Radfahrern sieht es nicht besser aus. Die meisten Radfahrer werden jetzt noch überzeugter auf dem Gehweg in Richtung Krankenhauskreisel mit flottem Tempo fahren. Die Stadt hat es schließlich „angeordnet“, glauben sie.
Gut gemeint ist leider an dieser Stelle das Gegenteil von gut.
An den weiteren genannten Kreuzungen und Einmündungen ist die Maßnahme nicht nur gut gemeint, sondern wirklich gut.