Lüneburg: Stadtentwicklungskonzept ISEK startet in zweite Phase
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK, vom vorigen Rat beschlossen, startet jetzt in die nächste Phase: Aktuell wird die europaweite Ausschreibung für den Prozess vorbereitet. Tobias Neumann, Projektbeauftragter des ISEK bei der Hansestadt, erläutert im Interview die kommenden Schritte.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 19.05.2022
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Foto: Hansestadt Lüneburg.
Lüneburg: Stadtentwicklungskonzept ISEK startet in die zweite Phase
Foto: Hansestadt Lüneburg. Tobias Neumann begleitet bei der Hansestadt Lüneburg das ISEK von Anfang an. Er erklärt, wie es jetzt nach dem Ratsbeschluss weitergeht.
HANSESTADT LÜNEBURG. – Welche Ziele verfolgt die Hansestadt Lüneburg, um sich zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt weiterzuentwickeln?
Wo kann die Stadt grüner werden, wo kann sie noch wachsen? Wie können sich Lüneburgerinnen und Lüneburger künftig noch schneller und sicherer zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV fortbewegen? Und wie kann die Stadt attraktiv bleiben oder noch attraktiver werden für Wirtschaft, für Kultur, für Jugendliche und Senioren?
Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK gibt die Richtung für Lüneburg vor
Auf diese Fragen soll das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) erste Antworten geben und Lösungsvorschläge erarbeiten. Eine Mammutaufgabe, bei der der erste Schritt getan ist: Das Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung der Hansestadt steht fest und wurde im Herbst letzten Jahres noch vom „alten“ Rat der Stadt beschlossen.
Phase 2 startet mit der Ausschreibung für den Beratungsprozess
Jetzt hat der „neue“ Rat in seiner jüngsten Sitzung auch grünes Licht für Phase 2 gegeben: Einstimmig votierten die Ratsmitglieder dafür, unter Beteiligung der Öffentlichkeit und mit Hilfe eines externen Beratungsteams basierend auf dem Leitbild strategische Ziele für ein Lüneburg von morgen zu entwickeln.
Fragen an Tobias Neumann, städtischer Projektbeauftragter für ISEK
Was bedeutet das konkret? Welche Antworten kann ISEK liefern und wie können sich Bürgerinnen und Bürger einbringen? Das haben wir Tobias Neumann, Projektbeauftragter für ISEK bei der Hansestadt, gefragt.
Herr Neumann, kurz und verständlich: Was ist ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept und wozu braucht man das?
Das beschlossene Leitbild beschreibt, wie Lüneburg sich entwickelt möchte, welche Werte und Themen künftig eine besondere Rolle spielen (sollen). Das Leitbild ist ein gemeinsamer Nenner, auf den sich Politik und Stadtgesellschaft geeinigt haben: So wollen wir leben – das ist uns wichtig.
Ziele des Leitbilds in konkrete Aufgaben und Projekte überführen
In der zweiten Phase ist es entscheidend, dass das Konzept die vielfältigen und unterschiedlichen Interessenlagen der Stadt im Blick hat, diese zu einer Gesamtstrategie zusammenführt und konkret wird. ISEK muss die abstrakten Ziele des Leitbildes in konkrete Aufgaben und Projekte überführen.
Mit Blick auf den Klimawandel, Wohnraumknappheit oder auf den demografischen Wandel liegen die drängendsten Fragen auf der Hand. Die Herausforderung ist es, praktikable, bezahlbare und gesellschaftlich akzeptierte Lösungen zu finden.
Komplexe Themen zusammendenken und Abwägungsprozesse vornehmen
Beispiel Wohnen: Wir können im ISEK aufzeigen, wo es Möglichkeiten des Wachstums in der Stadt gibt. Wir müssen diese aber unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten beurteilen und bewerten. Denn es geht auch darum, die wenigen Flächenpotentiale mit anderen Fragestellungen zu kombinieren, z.B. der Bezahlbarkeit, den Folgen für Infrastrukturkosten oder deren Klimaauswirkungen und mit der Frage nach generationengerechtem Wohnen.
Gleichzeitig benötigen wir Flächen zur wirtschaftlichen Entwicklung von Unternehmen. Beide Flächenbedürfnisse stehen in Konkurrenz und müssen intelligent abgewogen oder zusammengeführt werden. Zukunftsfähige Lösungen setzen voraus, dass man Dinge zusammendenkt. Das ist die große Stärke eines themenübergreifenden integrierten Konzeptes.
ISEK: Vorgaben für die nächsten 15 Jahre – begleitet von anderen Prozessen
Das ISEK benennt die Stadtentwicklung für die nächsten 15 Jahre. Es ist aber auch klar, dass wir die Stadt nicht in zehn, fünfzehn Jahren komplett umkrempeln können.
Wir entwickeln Lüneburg weiter und müssen dabei den Charakter Lüneburgs bewahren, der durch unsere historische Altstadt geprägt wird. Viele Prozesse laufen ja heute schon. Die müssen oft nur noch besser ineinandergreifen und vielleicht auch besser erklärt werden.
Beispiel: Mobilitätsplan NUMP in Vorbereitung
Haben Sie dafür ein Beispiel?
Zum Beispiel beim Thema Verkehr: Mit dem Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan (kurz NUMP) haben wir bereits ein Konzept in Planung, das uns viele Antworten geben wird, um Strategien für die Mobilitätswende in der Region zu entwickeln.
Wichtig ist es, im ISEK diese Ergebnisse anzugucken auch mit Blick z.B. auf den demografischen Wandel und das Verkehrsverhalten, um beantworten zu können: Wo brauchen wir welche Angebote? Wie können wir Mobilität besser steuern und dabei auch klimaneutral machen?
Europaweite Ausschreibung in Vorbereitung – ab Herbst 2022 weitere Informationen
Wie geht es jetzt weiter und wie und wann können Lüneburgerinnen und Lüneburger sich in den Prozess einbringen?
Die Verwaltung bereitet aktuell eine europaweite Ausschreibung vor. Damit soll ein Beratungsbüro für diesen zwei- bis dreijährigen Prozess gefunden werden.
In der zweiten Jahreshälfte werden wir dann den Prozess zur Entwicklung des ISEK vorstellen und die Lüneburgerinnen und Lüneburger einladen, sich mit ihren Ideen einzubringen.
Das werden wir rechtzeitig über die Medien und über unsere verschiedenen städtischen Informationskanäle bekannt machen.
- Für alle, die jetzt Lust bekommen haben, sich weiter zu informieren: Das Leitbild der Hansestadt Lüneburg findet sich online unter https://www.lueneburg2030.de/leitbild/ oder in gedruckter Form im Zukunftsstadtbüro, Waagestraße 1.
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