Transparent an betroffenem Haus. Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“.

Erbbau-Initiative Lüneburg: Hohe Pacht drängt Menschen aus ihren Häusern – Gespräch mit interfraktioneller Arbeitsgruppe

Bis zu 1.000 Euro monatlich an Erbbauzinsen – das können sich viele Hauseigentümer nicht zusätzlich leisten. Manche müssen daher ihr Haus aufgeben. In Lüneburg findet nun am Mittwoch, 26. März 2025, ein Gespräch zwischen der interfraktionellen Arbeitsgruppe Erbbau der Hansestadt Lüneburg und der Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg” statt. Ziel ist, die Möglichkeiten für langfristig bezahlbare Erbbaukonditionen auszuloten.


Mitteilung von: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg” – Am: 11.03.2025
Online: https://ini-erbbau-lg.de/ – Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg”


Erbbau-Initiative Lüneburg: „Bezahlbares Wohnen in Lüneburg“ – Gespräch mit Mieterbund bei Radio ZuSa

Montag, 17. März 2025, 15-16 Uhr – Radio ZuSa

Der dritte, einstündige Radiobeitrag der Erbbau-Initiative richtet den Blick auf das drängende Thema „Bezahlbares Wohnen“. In Kooperation mit dem Dt. Mieterbund Lüneburg e.V. geht es in dieser Sendung um die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt allgemein und speziell in Lüneburg. Erörtert werden Fragen zu Mieten und mietähnlichen Erbbauzinsen. In den ersten beiden Folgen informierte die Initiative über das wohnpolitische Instrument Erbbau und die aktuellen Herausforderungen durch steigende Bodenrichtwerte und unangemessene Angebote öffentlicher Erbbaugeber.

Vorschau: Gespräch mit der interfraktionellen Arbeitsgruppe Erbbau der Hansestadt Lüneburg am 26. März 2025

Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“. Transparent an betroffenem Haus

Im November 2024 wurde auf öffentlichen Druck hin eine Beschlussvorlage für den Rat über ein städtisches „Lüneburger Modell“ zurückgezogen. Nun findet am Mittwoch, 26. März 2025, ein Gespräch zwischen der interfraktionellen Arbeitsgruppe Erbbau der Hansestadt Lüneburg und der Initiative statt.

In diesem Gespräch werden die beiden Lösungsmodelle a) der städtischen, interfraktionellen Arbeitsgruppe und b) das WIN-WIN-Lösungsmodell der Initiative erstmalig gemeinsam inhaltlich erörtert. Ziel ist, Kriterien für langfristig bezahlbare Erbbaukonditionen auszuloten.

Zum Hintergrund: Dramatischer Mangel an bezahlbarem Wohnraum

Viele Ansätze versuchen, dem dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Deutschland zu begegnen, nach wie vor mit wenig Erfolg. Hohe, weiter steigende Mieten sowie fehlender bezahlbarer Wohnraum bringen einkommensschwache Bevölkerungsgruppen in prekäre Situationen. Dazu gehören Familien, Alleinerziehende/Alleinstehende, Renter:innen, Migrant:innen und Studierende. Obwohl z. B. in der Hansestadt Lüneburg seit Jahren viele Neubaugebiete aus dem Boden schießen, ist kaum bezahlbarer Wohnraum dabei. Dieser dient aber oft als Legitimation für lukrative Neubauvorhaben.

Auch Mieter:innen in Wohnungen auf Erbbaugrundstücken betroffen

Diese Problematik betrifft auch Lüneburger Mieter:innen in Wohnungen auf Erbbaugrundstücken. Besonders in bezahlbaren, sozial vielfältigen Mehrfamilienhäusern sehen sich Vermietende zunehmend gezwungen, die Mieten anzuheben, um steigende Erbbauzinsbelastungen auszugleichen.

Viele Kommunen bundesweit haben diese Problematiken im Erbbau erkannt und steuern durch aktive Wohnpolitik diesen Entwicklungen entgegen, um bezahlbaren Wohnraum im Bestand zu erhalten. Nicht so in Lüneburg, hier wird ein zunehmender Mangel an bezahlbarem Wohnraum zwar beklagt, eine konsequent sozial ausgerichtete Wohnpolitik im Bestand lässt aber auf sich warten. Die voranschreitende, stille Verdrängung alteingesessener, einkommensschwächerer Einwohner:innen aus der Stadt wird dabei in Kauf genommen.

3.500 Erbbaurechte in Lüneburg

Knapp 3.500 Erbbaurechte in Lüneburg, d. h. Eigentumshäuser auf „gemieteten“ Grundstücken wurden in den 50er und 60er Jahren vergeben, um einkommensschwächeren Bevölkerungsgruppen Wohneigentum zu langfristig moderaten Erbbauzinsen zu ermöglichen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Heute fordern die öffentlich-rechtlichen Erbbaugeber Stadt und Klosterkammer Hannover bei Vertragsverlängerung bis zu 1.000 Euro monatlich an Erbbauzinsen von den größtenteils einkommensschwächeren Erbbauberechtigten.

Einwohnende werden durch Anstieg der Erbbauzinsen aus ihren Häusern verdrängt

Bei kleinen Einkommen oder Renten zwischen 1000 und 2000 Euro werden sie dadurch aus ihren Häusern verdrängt. Oft bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Häuser heute bis zu 50 Prozent unter Wert als „Schnäppchen für Barzahlende“ zu verkaufen, da der Markt für Erbbauhäuser zusammengebrochen ist. Die aus ihren Häusern verdrängten Menschen stellen sich in der Schlange derer an, die bezahlbaren Wohnraum suchen − und befeuern damit den hart umkämpften bezahlbaren Wohnungsmarkt zusätzlich.

Mehr Information und Kontakt

Transparente am Gartenzaun eines betroffenen Hauses. Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“

Transparente am Gartenzaun eines betroffenen Hauses. Foto: Initiative „Bezahlbarer Wohnraum im Erbbau Lüneburg“

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