Ältere Frau auf dem Fahrrad auf einem Radweg. Foto: Icsilviu, Pixabay.

CDU-Senioren-Union fordert Wende in der Verkehrspolitik: Mehr Schutz für Ältere und Schwächere

Laut Statistischem Bundesamt kamen 2024 in Deutschland 441 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Unfällen ums Leben – jede sechste getötete Person im Straßenverkehr. Zwei Drittel davon waren Menschen über 65. Die Senioren-Union der CDU Deutschland ruft nun auf zum Umdenken in der Verkehrspolitik und fordert: Sichere Radwege, schärfere Kontrollen und härtere Sanktionen bei Verkehrsverstößen. Die Hamburger Vorsitzende Dr. Herlind Gundelach unterstützt die Forderungen, wie die Morgenpost berichtet.


Mitteilung von: Senioren-Union – Am: 02.05.2025
Online: https://www.senioren-union.de/artikel/sicherheit-verkehrspolitik – Foto: Radfahrende Seniorin auf einem Radweg. Beispielfoto, Pixabay


Sicherheit für die Schwächsten: Senioren-Union fordert Wende in der Verkehrspolitik

Zwei Drittel der bei Unfällen verstorbenen Radfahrenden über 65 – Mehr Rücksicht auf Ältere und Schwache im Straßenverkehr 

Angesichts alarmierender Zahlen des Statistischen Bundesamts über tödliche Fahrradunfälle in Deutschland ruft die Senioren-Union der CDU Deutschlands zum Umdenken in der Verkehrspolitik auf. „Die Zahlen zeigen deutlich: Wer heute alt ist und Fahrrad fährt, lebt gefährlich. Das ist ein unhaltbarer Zustand”, erklärt der kommissarische Bundesvorsitzende Helge Benda. 

Nach den vorläufigen Erhebungen des Statistischen Bundesamts kamen im Jahr 2024 insgesamt 441 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Unfällen ums Leben – jede sechste getötete Person im Straßenverkehr. Besonders betroffen: Menschen über 65. Sie stellten mit 63,5 Prozent die große Mehrheit der tödlich verunglückten Radfahrenden.

Senioren-Union: Bessere Radwege, schärfere Kontrollen, härtere Sanktionen

Die Senioren-Union sieht darin ein gesellschaftliches Alarmsignal und richtet einen dringenden Appell an die künftige Bundesregierung sowie die verantwortliche Fachministerin. „Wir erwarten von der Regierung ein klares Bekenntnis: Sicherheit im Straßenverkehr beginnt bei den Schwächsten“, so Benda. „Das bedeutet: mehr Schutzräume, sichere Radwege, schärfere Kontrollen und stärkere Sanktionen bei Verkehrsverstößen gegenüber älteren Menschen.“

Weg vom Vorrang für das Auto – hin zu mehr Sicherheit für alle

Besonders erschütternd: In mehr als 70 Prozent der Fahrradunfälle mit Personenschaden war ein Auto beteiligt. Dabei trugen Radfahrerinnen und Radfahrer in lediglich einem Viertel der Fälle die Hauptschuld – ein deutliches Zeichen dafür, dass das Verhalten motorisierter Verkehrsteilnehmer stärker in den Fokus rücken muss. Benda fordert daher: „Die Verkehrsplanung muss sich ändern – weg vom Vorrang für das Auto, hin zu einer Verkehrsordnung, die Leben schützt. Alte Menschen haben das Recht, sich angstfrei im öffentlichen Raum zu bewegen.“

Bessere Infrastruktur und Schulungsangebote für Pedelecs

Auch der steigende Anteil an Unfällen mit Pedelecs – bei denen Seniorinnen und Senioren mit 68,8 Prozent deutlich häufiger betroffen sind – ist laut Benda ein deutliches Signal: „Wir dürfen die technische Entwicklung nicht einfach hinnehmen, ohne sie politisch zu begleiten. Es braucht gezielte Schulungs- und Aufklärungsangebote für ältere Radfahrerinnen und Radfahrer, aber auch eine bessere technische Infrastruktur, die auf ihre Bedürfnisse eingeht.“

Städte und Gemeinden: Straßen sicherer machen

Die Senioren-Union der CDU Deutschlands appelliert zudem an Städte und Gemeinden, Programme zur Verkehrssicherheit älterer Menschen aufzulegen und präventive Maßnahmen auszubauen. Dazu wird sich die Senioren-Union auch zeitnah mit der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) austauschen. „Es geht um Respekt. Respekt vor dem Alter – und vor dem Leben“, so Helge Benda abschließend. „Wenn wir unsere Straßen sicherer für die Ältesten machen, dann machen wir sie sicherer für alle.“

Mehr zum Thema

  • Hamburger Morgenpost: Verkehrswende: Jetzt schlagen sich die CDU-Senioren voll auf Tjarks‘ Seite – 14.05.2025
    Die Senioren-Union fordert jetzt eine „ideologiefreie“ Verkehrspolitik, die vor allen Dingen Leben schütze. „Unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger haben ein Recht darauf, sich angstfrei im öffentlichen Raum zu bewegen“, wie Dr. Herlind Gundelach, Vorsitzende der Senioren-Union Hamburg, laut Morgenpost erklärt. „Es darf nicht sein, dass unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich gesund und umweltbewusst mit dem Fahrrad fortbewegen, zur Hochrisikogruppe im Straßenverkehr gehören.“
  • Lüne-Blog: Lüneburg: Große Betroffenheit nach Tod eines verunfallten Radfahrers – 01.06.2025
    Am 6. Mai 2025 kollidierten ein Radfahrer und ein Autofahrer im Stadtteil Kreideberg, zwei Wochen später verstarb der 26-jährige Radfahrer. Das Ereignis rückt das Unfallgeschehen vor Ort in den Blick – und die Frage, ob wir uns in der Hansestadt wirklich damit zufrieden geben sollen, dass jährlich Hunderte im Straßenverkehr verletzt oder, wie in diesem Fall, sogar getötet werden. Privatpersonen und Verbände stellen nachhaltige Anfragen an die Stadtpolitik. 
  • Lüne-Blog: Polizeiinspektion Lüneburg: Unfallstatistik 2024 insgesamt und im Landkreis – 09.04.2025
    Über 4000 Verkehrsunfälle gab es 2024 allein im Landkreis Lüneburg mit insgesamt rund 800 Verletzten. Eine hohe Zahl an Opfern und viel Leid, mit dem wir uns nicht abfinden sollten. Immerhin: Im Vergleich zum deutlichen Anstieg nach den Coronajahren ist 2024 ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Polizei bemüht sich weiter um Prävention und Verkehrskontrollen.
Unfallatlas Deutschland: Unfälle in Lüneburg, an denen Radfahrende beteiligt waren im Jahr 2023. Jeder gelbe Punkt war ein Unfall mit Personenschaden. Quelle: https://unfallatlas.statistikportal.de/, Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, Lizenz-URI „http://www.dcat-ap.de/def/licenses/dl-by-de/2.0, URL: http://www.govdata.de/dl-de/by-2-0.

Unfallatlas Deutschland: Unfälle in Lüneburg, an denen Radfahrende beteiligt waren im Jahr 2023. Jeder gelbe Punkt war ein Unfall mit Personenschaden. Quelle: https://unfallatlas.statistikportal.de/, Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0, Lizenz-URI „http://www.dcat-ap.de/def/licenses/dl-by-de/2.0, URL: http://www.govdata.de/dl-de/by-2-0.

 

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Ein Kommentar

  • Statistik hin oder her:
    Die Radverkehrs-Situation in Lüneburg ist total schlecht! Lüneburg ist die reinste Autostadt,
    Querungen über die Bahn oder über die Ilmenau sind (fast) nur auf großen Autostraßen möglich. Zwar auf straßenbegleitenden Radwegen, aber z.B. vom Osten Richtung Westen ist es katastrophal.
    Es gibt keine Möglichkeiten die Bahngleisen oder die Ilmenau auf extra für Radfahrer/Fußgänger gebauten Wegen zu überqueren ohne große Umwege in Kauf zu nehmen!

    Ich bin absolut enttäuscht, bin ich doch sogar aus Hamburg bessere Verkehrsverbindungen für Radfahrer gewohnt.
    Das hatte ich nicht für möglich gehalten und ich bereue es, hierher gezogen zu sein!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..