
Klimaschutz-Konzept für Landkreis beschlossen – Neues Klimaportal: Rechnet sich Solarenergie oder Wärmepumpe für mich?
Eignet sich ein Gebäude oder Grundstück für Erdwärme oder Solarenergie? Würde sich das rentieren? Das können Interessierte direkt nachprüfen im neuen Klima-Portal des Landkreises Lüneburg. Hintergrund: Im ganzen Landkreis soll bis 2040 Treibhausgas-Neutralität erreicht werden. In der Sitzung am 26. Juni 2025 beschloss der Kreistag das Klimaschutzkonzept und beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung der Maßnahmen.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 23./27.06.2025
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg
Klimaportal jetzt online: Landkreis Lüneburg bietet Informationen zu Solarenergie, Wärmeenergie und Dachbegrünung
Foto: Landkreis Lüneburg. Klimaschutzmanagerin Ronja Röckemann präsentiert das Klimaportal des Landkreises Lüneburg.
Lohnt sich eine Solaranlage auf meinem Haus? Welche Vorteile hätte ein begrüntes Dach? Kann eine Erdwärmesonde mein Haus mit Wärme versorgen? Im neuen Klimaportal des Landkreises können Einwohnende online prüfen, ob sich ein Gebäude für erneuerbare Energien oder Dachbegrünung eignet.
Landkreis-Karte mit Auswahlmöglichkeiten
So geht’s: Wenn man die Internetseite öffnet, kommt man auf die Karte des Landkreises. Nun kann man sich fünf Optionen anzeigen lassen. Das Portal stellt jeweils in verschiedenen Farben dar, ob Dachfläche oder Umgebungsfläche geeignet sind. Wenn man seine eigene Adresse angibt, kann man sich das Ergebnis detailliert anzeigen lassen:
- Photovoltaik (mit der Sonne Strom erzeugen)
- Solarthermie (Sonnenwärme für Warmwasser und Heizung nutzen)
- Erdwärme-Flächenkollektor (Erdwärme mit Hilfe einer größeren Fläche nutzen)
- Erdwärme-Sonde (Erdwärme aus der Tiefe nutzen)
- Dachbegrünung (Speicherung von Regenwasser, Dämmung, Schutz der Dachabdichtung).
Mit Angabe von Kosten, Fördermöglichkeiten und Ertragsrechner
Errechnet wird auch, was eine Installation etwa kosten würde, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wann sich die Anschaffung rechnet. Dabei sind die Modulpreise stets aktuell. Wenn man beispielsweise dem jährlichen Energieverbrauch einträgt, zeigt der Ertragsrechner die Investitionskosten und die jährlichen Einsparungen an.
Die Angaben werden nicht im System gespeichert und bleiben damit anonym. So bietet das Klimaportal eine erste unabhängige Entscheidungshilfe für die private Investition.
Hilfreich für die Kommunen im Landkreis zur kommunalen Wärmeplanung
Die Kommunen im Landkreis Lüneburg nutzen das Klimaportal als Planungswerkzeug für die kommunale0 Wärmeplanung. Unter Passwortschutz können sie abschätzen, in welchem Gebiet sich ein Wärmenetz eignet und wo eine individuelle Wärmeversorgung sinnvoll ist. „Das Besondere an unserem Klimaportal ist, dass es Bürgerinnen und Bürger bei der kommunalen Wärmeplanung mitnimmt. Das ist bei anderen ähnlichen Portalen nicht gegeben“, erläutert Ronja Röckemann, Klimaschutzmanagerin beim Landkreis Lüneburg.
Mehr Information und Kontakt
- Landkreis Lüneburg: Klimaportal – Startseite mit Karte
- Klimaportal: Häufig gestellte Fragen und Informationen
Energieberatung „Klimaschutz daheim“: Landkreis und Hansestadt Lüneburg bieten mit der Anschubberatung „Klimaschutz daheim“ eine kostengünstige und unabhängige Energieberatung und informieren auch über Fördermöglichkeiten.
- Landkreis Lüneburg: Persönliche Beratung fürs Eigenheim
- Hansestadt Lüneburg: Klimaschutz daheim – Information und Beratung
Klimaschutzkonzept des Landkreis Lüneburg beschlossen – Verwaltung mit Umsetzung beauftragt
Im Landkreis Lüneburg ist es heute im Vergleich zu 1880 etwa 1,7 Grad heißer. Durch den Klimawandel werden die Temperaturen weiter ansteigen. Schuld daran sind vor allem Treibhausgase, die beispielsweise bei der Verbrennung von Öl und Gas freigesetzt werden. Um den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren, hat die Kreisverwaltung ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. In der Sitzung am 26. Juni 2025 beschloss der Kreistag die im Konzept verankerten Ziele und beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung der Maßnahmen.
Treibhausgasneutralität im Kreisgebiet bis 2040, für die Kreisverwaltung bis 2030
Das Niedersächsische Klimaschutzgesetz verpflichtet alle Landkreise, ein Klimaschutzkonzept für die eigene Verwaltung zu erstellen. Mit dem sogenannten integrierten Klimaschutzkonzept geht der Landkreis Lüneburg darüber hinaus: Betrachtet wird neben der Verwaltung das gesamte Kreisgebiet. In welchem Bereich werden die meisten Treibhausgase ausgestoßen? Wo können Treibhausgase eingespart werden – und was ist dafür zu tun?
Das Konzept steht unter dem Ziel, die Treibhausgas-Neutralität im Kreisgebiet bis im Jahr 2040 und die treibhausgas-neutrale Verwaltung bis 2030 zu erreichen (Klimaschutzkonzept, s. u., S. 11).
Beispiel: Emissionen aus dem Verkehr bis 2040 um 80 Prozent reduzieren
Das Konzept dient als Planungshilfe und Prüfrahmen der Klimaschutzarbeit im Landkreis Lüneburg. „Wir haben in dem Konzept konkrete Klimaziele definiert“, erläutert Janna Hoveida, Leiterin des Fachdiensts Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaft. „So sollen beispielsweise bis zum Jahr 2040 die Emissionen des Verkehrs im Kreisgebiet um 80 Prozent reduziert und die kreiseigenen Liegenschaften vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Damit machen wir unsere Klimaschutzarbeit messbar und durch klar definierte Zwischenziele auch laufend überprüfbar.“
Prozess wird begleitet durch den European Energy Award
„Der Landkreis Lüneburg nimmt teil am europaweiten Zertifizierungsverfahren European Energy Award – kurz eea. Daher verknüpfen wir die Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts mit dem Verfahren des eea“, so Friederike Lang, Klimaschutzreferentin beim Landkreis. „Von den Kreistagsmitgliedern wurden 49 neue Maßnahmen beschlossen, die zur Reduktion der Treibhausgase beitragen.“ Diese müssen nun von der Verwaltung umgesetzt werden.
Hauptverursacher: Verkehr und private Haushalte
„Die meisten Treibhausgasemissionen verursacht im Bilanzjahr 2022 der Sektor Verkehr mit rund 428.131 t CO2e (32 %). Darauf folgt der Sektor der privaten Haushalte mit rund 426.176 t CO2e (ebenfalls 32 %). Die Industrie ist im Vergleich dazu für rund 386.813 t CO2e (29 %) verantwortlich“, so das Konzept (s. u., S.17).
Deutlich wird damit: Beim Klimaschutz müssen alle mitarbeiten, ob Verwaltung, Privatpersonen oder Unternehmen – alle sind gefragt.
- Zentrale Maßnahmen für den Verkehr und private Haushalte sind die Anschaffung von Elektrobussen durch die MOIN und die Förderung von energetischem Sanieren von privatem Wohneigentum.
- Bei der Kreisverwaltung fallen vor allem die Liegenschaften und der Fuhrpark ins Gewicht. Um diese Emissionen dauerhaft zu senken, stellt der Landkreis unter anderem den Fuhrpark sukzessive auf Elektromobilität um und schafft auf kreiseigenen Gebäuden immer mehr Möglichkeiten für PV-Anlagen.
Mehr Information und Kontakt
- Landkreis Lüneburg: https://www.landkreis-lueneburg.de/klimaschutzkonzept
- Landkreis Lüneburg: Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Lüneburg Für Verwaltung und Kreisgebiet 2025 – 16.06.2025 (PDF-Datei)

Treibhausgasemissionen im Landkreis Lüneburg: Haushalte, Industrie und Verkehr als die wichtigsten Verursacher. Grafik: Landkreis Lüneburg, Klimaschutzkonzept S. 18. Die kommunalen Einrichtungen sind nur mit einem ganz schmalen Streifen oben dabei, aufgrund der Farbgebung kaum mehr sichtbar.

Foto: Kampagne „packsdrauf“, Lüneburg. Solarbotschafter Bernhard Seitz bei der ersten Solarparty in Lüneburg am 30. September 2022. Seitdem haben sich bereits auf über 30 Solarpartys Gäste in der Nachbarschaft über Chancen und Möglichkeiten der Solarenergie informiert. Mehr Information und kommende Partys: https://padlet.com/solarpartys/lueneburg
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