Warnschild: Kampfmittel-Sondierung. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Blindgänger-Verdacht: Info-Veranstaltung zu Sondierungen in Oedeme und Wilschenbruch – 20. August 2025

Mit Hilfe von alten Fotos und KI-gesteuerten Analysetechniken wurden in Lüneburg 94 Verdachtspunkte lokalisiert, an denen sich Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg befinden könnten. Die Hansestadt hat nun ein Unternehmen beauftragt, das im Spätsommer 2025 in Oedeme und Wilschenbruch mit Sondierungen beginnt. Für 20. August 2025 ist dort eine Info-Veranstaltung geplant.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 16.07.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


Blindgänger-Verdacht in Lüneburg: Hansestadt beginnt im Spätsommer 2025 mit den Sondierungen

Bomben, Granaten oder andere Kampfmittel – diese Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg befinden sich auch in Lüneburg noch vereinzelt unter der Erde. Erst vor wenigen Jahren hatte die Stadt die bekannten Blindgängerverdachtspunkte untersuchen und gefundene Blindgänger entschärfen lassen. Letztes Jahr sind dann neue Verdachtspunkte hinzugekommen.

Blindgänger: 94 neue Verdachtspunkte gefunden

Grund dafür war neues Fotomaterial von 1945, das aus weltweiten Archiven erworben wurde. Außerdem konnten mit Hilfe von neuen, KI-gesteuerten Analysetechniken weitere Verdachtspunkte lokalisiert werden. Im Ergebnis gibt es nun 94 Verdachtspunkte, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind – 27 Punkte liegen auf städtischem Grund, alle übrigen auf privaten Grundstücken. Die Hansestadt hat die Punkte in Cluster unterteilt und wird diese sukzessive vom Kampfmittelsondierungs-Unternehmen Firma Schollenberger untersuchen lassen.

Start in Oedeme und Wilschenbruch – Info-Veranstaltung am 20. August 2025

Die Sondierungen werden in den Stadtteilen Oedeme und Wilschenbruch starten. Dort betroffene Eigentümer:innen werden von der Hansestadt frühzeitig informiert und zu einer Informationsveranstaltung am 20. August 2025 eingeladen.

Eigentümer:innen aus anderen Stadtteilen, auf deren Grundstücken sich ebenfalls Verdachtspunkte befinden, werden erst zu einem späteren Zeitpunkt im Laufe der Sondierungsarbeiten informiert und dann ebenfalls zu entsprechenden Info-Veranstaltungen eingeladen. Der genaue Zeitplan lässt sich aktuell noch nicht benennen.

„Nach den ersten beiden Clustern werden wir mehr dazu sagen können, wieviel Zeit die Sondierungen samt Sperrungen etc. tatsächlich in Anspruch nehmen“, erklärt Bjarne Froh. Er ist zuständig für die Gefahrenabwehr im Bereich Ordnung und Verkehr. Der Zeitaufwand hängt maßgeblich ab von den baulichen Gegebenheiten auf den Grundstücken und ob dort Bergung und Entschärfung notwendig werden.

Kampfmittel-Sondierung: Wichtige Infos im Überblick

Zu den Kosten

Wenn es zu einem Blindgängerfund kommt, übernimmt das Land Niedersachsen die Kosten für Bergung, Entschärfung, Sprengung, Transport und die Vernichtung des Kampfmittels. Die Stadt Lüneburg trägt in diesem Fall die Evakuierungskosten.

Kosten für Privatpersonen entstehen damit nur für die Sondierungen – und auch nur dann, wenn ein Kampfmittel gefunden wird. Wird kein Kampfmittel gefunden, trägt die Behörde, die den sogenannten Gefahrerforschungseingriff veranlasst hat, die Kosten – in diesem Fall die Hansestadt Lüneburg.

Zu den Sondierungen

Die Stadt Lüneburg als zuständige Gefahrenabwehrbehörde ist gesetzlich verpflichtet, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Dazu zählt auch das größtmögliche Maß an Sicherheit in Sachen Kampfmitteln. Eigentümer:innen können die Sondierungs-Maßnahmen daher nicht ablehnen. Sie haben aber die Möglichkeit, in Absprache mit der Hansestadt selbst ein Sondierungsunternehmen zu wählen, wenn das der ausdrückliche Wunsch ist. Eine Sondierung sollte maximal drei Tage dauern, in der Regel geht es deutlich schneller.

Weitere Fragen und Antworten

Viele weitere Fragen rund um das Thema Blindgänger beantwortet die Hansestadt in einem umfangreichen FAQ auf ihrer Internetseite. Die Fragen und Antworten liegen auch in den Sprachen Englisch, Ukrainisch und Arabisch vor.

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Hansestadt Lüneburg: Kampfmittelbelastungskarte von 2016. Grün= aktuell kein Verdachtspunkt laut Auswertung der vorhandenen Luftbilder, gelb = (ehemaliges) militärisch genutztes Gebiet und rot= der Stadt bekannte Flächen, auf denen Bombardements stattgefunden haben.

Hansestadt Lüneburg: Kampfmittelbelastungskarte von 2016. Grün= aktuell kein Verdachtspunkt laut Auswertung der vorhandenen Luftbilder, gelb = (ehemaliges) militärisch genutztes Gebiet und rot = der Stadt bekannte Flächen, auf denen Bombardements stattgefunden haben. Inzwischen wurden mit Hilfe von neuem Fotomaterial und KI-gesteuerten Analysetechniken weitere Verdachtspunkte lokalisiert.

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