
Werkschließung bei Jungheinrich: Hansestadt und Wirtschaftsförderung am 27. Juli 2025 vor Ort
Das Unternehmen Jungheinrich will rund 1000 Stellen einsparen, das Werk in Lüneburg mit 380 Arbeitsplätzen soll geschlossen werden. 300 Stellen sollen laut Bericht des NDR wegfallen, die übrigen an einen neuen Standort verlegt werden. Die Hansestadt Lüneburg bedauert die Entscheidung. Dezernent Matthias Rink und die Wirtschaftsförderung sind am Freitag, 25. Juli 2025, vor Ort. Die SPD mahnt die soziale Verantwortung des Unternehmens an und fordert Unterstützung der Beschäftigten.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 24.07.2025
Online: mehr – Foto: No Way, Pixabay. Gabelstapler, Beispielfoto.
Stellungnahme der Hansestadt Lüneburg zur angekündigten Schließung des Jungheinrich-Werks
Das Unternehmen Jungheinrich hat angekündigt, sein Werk im Lüneburger Hafen bis Ende 2027 schließen zu wollen. Das betrifft aktuell rund 380 Mitarbeitende.
Die Hansestadt Lüneburg bedauert die Entscheidung der Firma Jungheinrich, die den Wirtschaftsstandort Lüneburg und besonders die Mitarbeitenden hart trifft. Ihnen und ihren Familien gilt die Solidarität der Stadtverwaltung. Derartige Unternehmensentscheidungen werden auf globaler Ebene getroffen und sind von den Kommunen leider nicht beeinflussbar. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit dem Standort Lüneburg.
Gespräch vor Ort mit Hansestadt, Wirtschaftsförderung und Jungheinrich
Die Hansestadt und ihre Wirtschaftsförderung stehen in Kontakt mit Jungheinrich in Lüneburg. Dezernent Matthias Rink und die Wirtschaftsförderung sind am Freitag, 25. Juli 2025, vor Ort. „Ziel muss es sein, den Beschäftigten möglichst zeitnah berufliche Perspektiven aufzuzeigen“, sagt Rink. Hier unterstützen Hansestadt Lüneburg und Wirtschaftsförderung im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
- NDR: Lüneburger Jungheinrich-Mitarbeitende prüfen Streikmaßnahmen – 24.07.2025
Nachdem der Konzern Jungheinrich bekannt gegeben hat, den Standort in Lüneburg schließen zu wollen, regt sich Widerstand in der Belegschaft. Die Mitarbeitenden prüfen nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers, wie hoch die Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen unter den Kolleginnen und Kollegen ist. - NDR: Stellenabbau bei Jungheinrich: Auch Hamburg betroffen – 23.07.2025
Im Rahmen eines umfangreichen Sparprogramms sollen beim Gabelstaplerhersteller Jungheinrich rund 1000 Stellen weltweit wegfallen sollen. Betroffen sind mehrere norddeutsche Standorte. Das Werk in Lüneburg mit rund 380 Stellen soll komplett geschlossen werden, auch im Hauptquartier in Hamburg und im Werk in Norderstedt werden nach Informationen des NDR Jobs wegfallen.
Werksschließung bei Jungheinrich ist ein harter Schlag – SPD Lüneburg fordert soziale Verantwortung und Dialog
Mitteilung von: SPD-Ortsverein Lüneburg – Am: 25.07.2025 – Online: https://spd-lueneburg.de/
Die Lüneburger Sozialdemokratie zeigt sich tief betroffen über die Ankündigung der Jungheinrich AG, das Werk im Lüneburger Hafen bis 2027 zu schließen. Mit dem Wegfall des Standorts gehen rund 300 gut bezahlte Industriearbeitsplätze verloren. Das ist ein schwerer Schlag für die Beschäftigten, ihre Familien und die gesamte Region.
Unternehmen muss sozialer Verantwortung gerecht werden
„Wir wissen, dass unternehmerische Entscheidungen formal bei der Geschäftsführung liegen. Dennoch erwarten wir, dass ein traditionsreiches Unternehmen wie Jungheinrich seiner sozialen Verantwortung gerecht wird“, betont Merle Sandkühler, Co-Vorsitzende der SPD in der Hansestadt Lüneburg.
Ihr Co-Vorsitzender Luca Thieme ergänzt: „Eine Schließung ohne ernsthaften Dialog mit Belegschaft, Betriebsrat, IG Metall und Politik darf es nicht geben. Jungheinrich muss jetzt gemeinsam mit den Sozialpartnern alles daransetzen, die Auswirkungen für die Beschäftigten abzumildern und neue Perspektiven zu schaffen. Wir unterstützen ausdrücklich ihren Protest gegen die angekündigte Schließung.“
Gute Lösungen finden und Perspektiven schaffen
Der Lüneburger Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg betont: „Aus unserer Sicht bedeutet Kapital auch immer Verantwortung für diejenigen, die es erwirtschaften – in diesem Fall die rund 300 Beschäftigten in Lüneburg. Sie haben das Werk über Jahre am Laufen gehalten und mit ihrer Arbeit zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Wer jetzt einfach dichtmacht, ohne tragfähige Perspektiven für die Menschen vor Ort, handelt verantwortungslos. Wir lassen die Beschäftigten nicht allein. Als SPD stehen wir an der Seite des Betriebsrats und der IG Metall – und setzen uns mit aller Kraft für gute Lösungen und eine sichere Zukunft der Kolleginnen und Kollegen ein.“
Entscheidung der Geschäftsführung kommt auf wirtschaftlichem Hintergrund überraschend
Zugleich stellt sich für die SPD die Frage nach der wirtschaftlichen Plausibilität der Entscheidung. „Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich aktuell wieder auf. Noch im Frühjahr erklärte Jungheinrich selbst, wirtschaftlich gut dazustehen. Vor diesem Hintergrund kommt die Entscheidung der Jungheinrich-Geschäftsführung jetzt sehr überraschend und wirft einige Fragen auf“, so Sandkühler.
Forderung nach koordinierter Struktur- und Industriepolitik in Lüneburg
Die Entwicklung von Jungheinrich macht zudem strukturelle Herausforderungen für die Region sichtbar: Nach den Schließungen bzw. Stellenverlust bei Yanfeng, dem Lüneburger Eisenwerk und Panasonic ist der drohende Verlust des Jungheinrich-Werks ein weiteres Alarmzeichen. „Wir brauchen dringend eine koordinierte Struktur- und Industriepolitik in Lüneburg. Ziel für die Region muss sein, neue Industriearbeitsplätze und zukunftsfähige Gewerbeansiedlungen in der Region zu ermöglichen“, betonen Sandkühler und Thieme.
- SPD Lüneburg: https://spd-lueneburg.de/
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