Foto: Lüne-Blog. "Wo bitte geht's zum Weihnachtsmarkt?" So begrüßt Lüneburg die Gäste, die mit dem Zug ankommen, nämlich: gar nicht.

Bahnstrecke Hamburg-Hannover im Sommer 2026 gesperrt: Lüneburg fordert bedarfsgerechtes Ersatzangebot

Vom 1. Mai bis 10. Juli 2026 wird die Bahnstrecke Hamburg-Hannover saniert und soll dafür komplett gesperrt werden. Die Bahn will dabei parallel in drei Bauabschnitten arbeiten. Fahrgäste sollen mit Bussen befördert werden, organisiert wird der Ersatzverkehr von der Landes-Nahverkehrsgesellschaft (LNVG). In Lüneburg macht man sich Sorgen und fordert ein zuverlässiges, barrierefreies und bedarfsgerechtes Ersatzangebot.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 18.09.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Lüne-Blog. 


Hansestadt Lüneburg fordert zumutbaren Schienenersatzverkehr zwischen Lüneburg und Hannover im Sommer 2026

Foto: Lüne-Blog. Blick aus dem Bahnhofsgebäude auf den Bahnhofsvorplatz Lüneburg. Im nächsten Jahr soll der Verkehr hier per Bus abgewickelt werden. 

im Rahmen der sogenannten „Qualitätsoffensive“ plant die Deutsche Bahn, die Bahnstrecke Hamburg-Hannover zwischen dem 1. Mai und dem 10. Juli 2026 komplett zu sperren. Das wird erhebliche Auswirkungen auf Pendler:innen, Schüler:innen, Studierende und den Wirtschaftsverkehr in der Hansestadt Lüneburg haben. Umso wichtiger ist ein verlässlicher und leistungsfähiger Schienen-Ersatzverkehr (SEV) und eine bestmögliche Nutzung verbleibender Schienenkapazitäten nach Hamburg. Organisiert wird der Schienen-Ersatzverkehr von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Seit Ende 2024 macht sich die Hansestadt Lüneburg dort für ein passendes Angebot stark.

LNVG: Vorstellung der Planungen im Mobilitätsausschuss am 17. September 2025

Im Mobilitätsausschuss am 17. September 2025 stellte die LNVG den aktuellen Stand in Sachen Schienenersatzverkehr vor. Die Hansestadt sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf. „Es besteht großer Zweifel an der Akzeptanz des Angebotes durch die Nutzer:innen!“ betonte hier Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.

Sie erklärt: „Die Sperrung der Strecke ist eine Herausforderung für alle, die täglich auf die Verbindung angewiesen sind. Um die Belastungen erträglich zu machen, brauchen wir ein Ersatzangebot, das zuverlässig, barrierefrei und an den tatsächlichen Bedarfen der Fahrgäste ausgerichtet ist. Das aktuelle Konzept reicht dafür nicht aus.“

Ersatzverkehr: Forderungen der Hansestadt an die LNVG

Die Hansestadt Lüneburg fordert von der LNVG daher insbesondere:

  • Einen Schnellbus zwischen Lüneburg und Hannover ohne Zwischenhalte
    Die bisher vorgesehene Fahrzeit von fast drei Stunden bis Hannover ist aus Sicht der Hansestadt nicht akzeptabel. Notwendig ist vielmehr eine direkte, deutlich schnellere Verbindung.
  • Die Durchbindung des Schienenersatzverkehrs nach Winsen
    Damit Lüneburg auch in Richtung Norden wegen reduzierter Schienenkapazitäten an den regulären Schienenverkehr angemessen angebunden bleibt, muss der Ersatzverkehr aus dem Süden über Lüneburg hinaus bis Winsen geführt werden.
  • Barrierefreiheit und Platz für besondere Bedarfe
    Der Schienenersatzverkehr muss ausreichend Kapazitäten für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen bieten – inklusive barrierefreier Fahrzeuge und Stellplätzen für Rollstuhlfahrer:innen.
  • Kundendialog und klare Information
    Eine zentrale Servicestelle für Fragen und Beschwerden sowie ein durchdachtes Beschilderungs- und Informationssystem an allen SEV-Haltepunkten sind unverzichtbar.
  • Mitnahme von Fahrrädern
    Fahrgäste müssen die Möglichkeit haben, auch im Ersatzverkehr Fahrräder mitzunehmen.
  • Erhebung der tatsächlichen Nachfrage
    Nur mit belastbaren Zahlen kann das Angebot flexibel angepasst und verbessert werden. Darüber hinaus regte die Hansestadt an, eine gezielte Abfrage der Pendler:innenströme im Vorfeld der Sperrung durchzuführen.

OB Kalisch: Bund, Land und Bahn gemeinsam tragfähige Lösungen entwickeln

Kalisch unterstreicht: „Es darf nicht sein, dass die Verantwortung für den Ersatzverkehr während der Qualitätsoffensive der Deutschen Bahn allein beim Land abgeladen wird, während bei der geplanten Generalsanierung 2029 die Deutsche Bahn zuständig ist. Die Fahrgäste erwarten zu Recht, dass Bund, Land und Bahn gemeinsam Lösungen entwickeln, die zumutbare Fahrzeiten und gute Anbindungen sicherstellen.“

Mehr bei Lüne-Blog

Weitere Informationen zum Vorhaben

DB InfraGo: Qualitätsoffensive 2026 und  geplante Generalsanierung 2029. Statusupdate zu den Sanierungsmaßnahmen zwischen Hamburg und Hannover, 5. Mai 2025, Lüneburg, S. 8

DB InfraGo: Qualitätsoffensive 2026 und geplante Generalsanierung 2029. Statusupdate zu den Sanierungsmaßnahmen zwischen Hamburg und Hannover, 5. Mai 2025, Lüneburg, S. 8. Um die Bauzeit vom 1. Mai bis 10. Juli 2026 effizient zu nutzen, wird parallel in drei Bauabschnitten gearbeitet. 

Foto: Hansestadt Lüneburg. Bahnbrücke Bleckeder Landstraße.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Bahnbrücke Bleckeder Landstraße. Inzwischen ist die Durchfahrt hier nicht mehr möglich, denn die Brücke wird bis Ende 2026 erneuert. Auch das ist Teil der Qualitätsoffensive.

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