Parking Day in der Bardowicker Straße, 19.09.2025. Foto: Malte Hübner.

Parking Day in Lüneburg: Wofür wollen wir den öffentlichen Raum nutzen?

„Es geht nicht darum, Autos zu verteufeln. Sondern darum, zu zeigen, wie viel Lebensqualität wir gewinnen könnten, wenn wir den öffentlichen Raum neu denken und gerechter verteilen“, erläutert Jonas Korn vom VCD zum Parking Day, der am 19. September 2025 wieder in der Bardowicker Straße gefeiert wurde. Aus den Reihen der CDU kommen wieder Proteste gegen jeden Wegfall von Parkplätzen, da das Einzelhandel, Kaufkraft und Arbeitsplätze gefährden würde. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) fordert gar den Stopp des Fahrradstraßen-Rings.


Mitteilung von: VCD Elbe-Heide – Am: 20.09.2025
Online: VCD Elbe-Heide – Foto: Malte Hübner.


Wofür wollen wir den öffentlichen Raum nutzen? Der Parking Day in Lüneburg macht Lust auf Veränderung

Foto: Malte Hübner. Parking Day in der Bardowicker Straße am 19. September 2025. 

Der „Parking Day“ fand am 19. September 2025 wieder in der Bardowicker Straße in Lüneburg statt – und war ein voller Erfolg, so die Veranstalter. VCD Elbe-Heide, Widerstandskollektiv, AG Mobilität der Grünen und KlimaKollektiv waren dabei und zeigten, wie viel Potenzial in den oft von Autos dominierten Flächen steckt. Für drei Stunden verwandelten sie Parkplätze in öffentliche Freiräume – und setzten so ein starkes Zeichen für eine nachhaltigere und lebenswertere Stadt.

Lebensqualität gewinnen

Sitzgelegenheiten, Spiele und Mitmachaktionen für Jung und Alt boten anregende Informationen und Spaß. Vorbeikommende nutzten die Gelegenheit, um eine Pause einzulegen, miteinander ins Gespräch zu kommen oder einfach die ungewohnte Atmosphäre zu genießen.

„Der Parking Day ist eine fantastische Möglichkeit, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu sehen und zu erleben“, sagte Jonas Korn vom VCD Elbe-Heide und betonte: „Es geht nicht darum, Autos zu verteufeln. Sondern darum, zu zeigen, wie viel Lebensqualität wir gewinnen könnten, wenn wir den öffentlichen Raum neu denken und gerechter verteilen.“ Die Organisatoren hoffen, dass der Parking Day nicht nur eine einmalige Aktion bleibt, sondern eine nachhaltige Diskussion über die gerechtere Nutzung des städtischen Raumes anstößt.

Hintergrund: Parking Day

Der Parking Day ist eine weltweite Bewegung und findet jährlich am dritten Freitag im September statt. An diesem Tag geht es um die Nutzung des öffentlichen Raums, präsentiert werden alternative und menschenfreundliche Konzepte. Ins Leben gerufen wurde der Parking Day 2005 in San Francisco und findet seitdem weltweit in Hunderten von Städten statt. Ziel ist es, in der Stadtplanung dominierte Flächen temporär in Orte für Menschen umzugestalten und so die Vision einer lebenswerten, fußgänger- und fahrradfreundlichen Stadt zu fördern.

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  • OB Claudia Kalisch: Innenstadt schlechtreden? – Besser gemeinsam die Stadt stärken – 22.09.2025
    Fahrrad-Parkplätze erweitern, Innenstadt begrünen, Oasen zum Verweilen schaffen, Sitzgelegenheiten für Jung und Alt, Spielplätze in der Innenstadt – das sind einige der Forderungen des Vereins Lüneburger City Management e.V. mit dem Vorsitzenden Heiko Meyer. In ihrer Rede bei der Jahreshauptversammlung am 10. September 2025 nimmt OB Claudia Kalisch dazu Stellung.

CDU Lüneburg: Parkplätze müssen bleiben – Wirtschaftsunion MIT gegen geplanten Fahrradstraßen-Ring

Auf Vorhaben zur Verbesserung von Rad- und Fußverkehr in Lüneburg – wie jüngst in der Ilmenaustraße – folgen in schöner Regelmäßigkeit konträre Forderungen aus der CDU. Wenn Parkplätze wegfallen, würde das Einzelhandel, Kaufkraft und Arbeitsplätze gefährden, so CDU-Fraktion und Wirtschaftsunion MIT. Die MIT fordert daher ein sofortiges Aus für den geplanten Fahrradring. 


Mitteilung von: CDU Ratsfraktion / MIT Wirtschaftsunion Lüneburg – Am: 19.09.2025
Online: https://www.cdu-lueneburg.de – Foto: Radentscheid Lüneburg.


CDU-Fraktion: Keine weiteren Parkplätze in der Innenstadt streichen

Die CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg sieht die Pläne zur Umgestaltung der Ilmenaustraße kritisch. Nach den aktuellen Überlegungen sollen dort zahlreiche Stellplätze wegfallen, um eine Fahrradstraße einzurichten. „Unsere Innenstadt braucht gute Erreichbarkeit für alle – dazu gehören auch ausreichend Parkmöglichkeiten. Wenn weitere Stellplätze gestrichen werden, gefährden wir die Attraktivität der Innenstadt und die Erreichbarkeit für Anwohner, Besucher und Gewerbe“, erklärt Burghard Heerbeck für die CDU-Fraktion.

Die CDU-Fraktion spricht sich klar dagegen aus, im Innenstadtbereich weitere Parkplätze zu opfern. Stattdessen müsse die Stadt Lösungen entwickeln, die den Radverkehr fördern, ohne die Erreichbarkeit mit dem Auto weiter einzuschränken.

MIT: Ausgaben vorrangig für Arbeitsplätze und Innenstadt – Aus für Fahrradstraßen-Ring gefordert

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg fordert angesichts der angespannten Haushaltslage ein Ende unnötiger Ausgaben. Jede Investition müsse auf den Prüfstand – mit klarer Priorität für Maßnahmen, die Arbeitsplätze sichern und die Innenstadt stärken.

Konkret kritisiert die MIT die Pläne zum Ausbau eines Fahrradrings, der unter anderem den Umbau der Ilmenaustraße vorsieht. Dort sollen zahlreiche Parkplätze entfallen – ein Schritt, den viele Einzelhändler als existenzgefährdend einstufen und den auch Anwohner kritisch sehen.„Wer Parkraum einfach abbaut, gefährdet Kaufkraft und damit Arbeitsplätze in Lüneburg“, so Pietruck.

Die MIT fordert daher ein sofortiges Aus für den geplanten Fahrradring und stattdessen die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für die Erreichbarkeit der Innenstadt, dass alle Verkehrsteilnehmer einbezieht. „Wir brauchen Lösungen, die finanzierbar sind und die Wirtschaft stärken – nicht Projekte, die neue Probleme schaffen und den Haushalt zusätzlich belasten“, betont Pietruck.

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Lüneburger Bündnis für ausgewogene Verkehrsplanung. Demonstration am 16.11.2024. Foto: Lüne-Blog.

Lüneburger Bündnis für ausgewogene Verkehrsplanung. Demonstration am 16.11.2024. Foto: Lüne-Blog.

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