Starkes Zeichen gegen A39: Banner zeigt Ort der geplanten Landschaftszerstörung
Mit einem Banner, fast so breit wie die geplante Autobahn A39, demonstrierte das Lüneburger KlimaKollektiv am Sonntag, 1. Oktober 2023, in unmittelbarer Nähe des geplanten Trassenverlaufs der A39 gegen den Aus- und Neubau von Autobahnen. Die autozentrierte Verkehrspolitik „ist im Interesse weniger und schadet uns allen“, erklärt Catherine Koch vom KlimaKollektiv Lüneburg. Stattdessen fordert die Initiative die konsequente Umsetzung der dringend notwendigen Mobilitätswende.
Mitteilung von: KllimaKollektiv Lüneburg. – Am: 01.10.2023
Online: https://wechange.de/project/klimakollektiv-lueneburg/ – Foto: Malte Hübner.
Banner in der Breite der A39 zeigt Ort der geplanten Landschaftszerstörung
Foto: Malte Hübner. Banner am Ort der geplanten A39 in Lüneburg Hagen (01.10.2023).Tatsächlich wird der Bau noch erheblich breiter sein, denn es kommen beidseitig noch die Standspur bzw. der Einfädelstreifen dazu sowie Auf- und Abfahrten – siehe Visualisierung unten.
Mit einem Banner, fast so breit wie die geplante Autobahn A39, demonstrierte das Lüneburger KlimaKollektiv am Sonntag, 1. Oktober 2023, gemeinsam mit vielen Unterstützer:innen gegen den Aus- und Neubau von Autobahnen.
Anlass sind die bundesweiten Aktionstage des Bündnisses „Wald statt Asphalt“. Das Bündnis hatte sich 2020 während des Konflikts um den Dannenröder Wald und gegen die A49 gegründet. Ziel ist es, der Zerstörung der Natur für wirtschaftliche Interessen ein Ende zu setzen und das autozentrierten Mobilitätskonzept aus dem letzten Jahrhundert abzulösen.
Autobahn-Neubau zerstört Landschaft im Lüneburger Nordosten
„Mit dem Banner wurde überaus deutlich, was für einen starken Eingriff in die Landschaft der Autobahn-Neubau darstellen würde – das müssen und werden wir unbedingt verhindern!“, sagt Theresa Berghof vom KlimaKollektiv Lüneburg.
Das 150×30 Meter große Banner wurde in unmittelbarer Nähe des geplanten Trassenverlaufs der A39 ausgelegt. Wo heute eine gesunde Natur- und Kulturlandschaft ist – Äcker, Wäldchen, Alleen – soll künftig ein riesiges Gebiet versiegelt und ökologisch vernichtet werden.
Autobahn-Neubau und Ausbau: Im Interesse weniger – Schaden für alle
Die Kundgebung richtete sich gegen die A39 und insgesamt gegen den Autobahn-Neu- und -Ausbau – gerade zur Klimakatastrophe. Redebeiträge von KlimaKollektiv Lüneburg, BUND Gifhorn, der Letzten Generation, der Bürgerinitiative Keine A39 und der Aktivistin Cécile Lecomte unterstützten die Aktion.
Deutschlandweit ist der Neubau von 850 Autobahnkilometern bis 2030 geplant. „Die autozentrierte Verkehrspolitik ist weder ökologisch noch sozial tragfähig. Sie ist im Interesse weniger und schadet uns allen“, erklärt Catherine Koch vom KlimaKollektiv Lüneburg.
Mobilitätswende: Klima- und umweltschonender Verkehr gefordert
„Stattdessen brauchen wir eine konsequente Umstellung auf klimaschonenden Verkehr – Bahn und Busse, Rad- und Fußverkehr“, ergänzt Jonas Korn vom ökologischen Verkehrsclub VCD.
Mehr Information und Kontakt
- KlimaKollektiv Lüneburg: https://wechange.de/project/klimakollektiv-lueneburg/
Wald statt Asphalt – Bundesweite Aktionstage 2023
Vom 30.09. bis 01.10.2023 ruft das Bündnis Wald statt Asphalt zu Aktionen gegen den Autobahnausbau auf: „Die Spirale in die Klimakatastrophe dreht sich immer schneller. Währenddessen gibt unsere Bundesregierung ihre eigenen Klimaziele auf. Der Verkehrssektor wurde als klimapolitisches Ziel sogar komplett aufgegeben.
Neben bereits bestehenden Straßeninfrastrukturprojekten sollen 144 weitere Autobahn-Projekte im Eiltempo ausgebaut werden.
Wir fordern ein sofortiges Moratorium des Bundesverkehrswegeplans und die konsequente Umsetzung der dringend notwendigen Mobilitätswende. Dem geplanten Ausbaubeschleunigungsgesetz für Autobahnen stellen wir uns entschlossen entgegen.“
Greenpeace: Bahn statt Autobahn
Deutschland hat eines der dichtesten Autobahnnetze in Europa – und die meisten Bahnstrecken stillgelegt. Dennoch will Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zusätzliche Autobahnen bauen. Damit würden Natur und Klima weiter unter die Räder kommen – und die Abhängigkeit vom Auto weiter zementiert. Eine moderne und sozial gerechte Mobilitätspolitik, die auch Menschen ohne Auto mitnimmt, würde stattdessen konsequent in die Bahn investieren.
- Greenpeace: Bahn statt Autobahn – 19.09.2023
Lünepedia: A39
Die Bundesautobahn 39 liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter. Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden.
Seit 01.01.2021 ist die Autobahn GmbH für Planung, Finanzierung, Bau und Instandhaltung der Autobahn verantwortlich. Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete “Lücke” geschlossen werden und damit über 100 km Autobahn neu gebaut werden. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39
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