Blick in die Unterwelt: AGL zeigt Kanalinspektion per TV – 17. April 2024
Vor 170 Jahren wurde mit dem Kanalbau begonnen, rund 600 Kilometer Kanalrohre laufen heute unterirdisch durch Lüneburg. Die Instandhaltung ist eine Daueraufgabe. An einem Infostand in der Große Bäckerstraße informiert die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) am 17. April 2024 mit zwei Spezialfahrzeugen über die Arbeit.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 10.04.2024
Online: mehr – Foto: AGL.
Blick in die Unterwelt: AGL macht TV-Inspektion von Kanälen erlebbar – 17. April 2024
So geht Kanalinspektion heute. Bei der Arbeit im Spezialfahrzeug. Foto: AGL.
Mittwoch, 17. April 2024, 8-13 Uhr – Infostand Große Bäckerstraße
Wie sieht ein Schmutzwasserkanal von innen aus? Wie funktioniert die Inspektion mit der Kamera? Und warum ist die Instandsetzung der Kanalisation so aufwändig? Antworten auf diese Fragen bekommen Interessierte am Mittwoch, 17. April 2024, von 8 bis 13 Uhr in der Lüneburger Innenstadt.
An einem Infostand in der Große Bäckerstraße informiert die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) über ihre Arbeit. Mitarbeitende aus dem Bereich Kanalisation & Gewässer demonstrieren mit zwei Spezialfahrzeugen vor Ort, wie die TV-Inspektion abläuft.
AGL: Rückblick auf 170 Jahre Kanalbau und Abwasserbetrieb in Lüneburg
Anlass für den Infotag sind die aktuellen Arbeiten in der Altstadt sowie ein besonderes Jubiläum. „Wir blicken in diesem Jahr auf 170 Jahre Kanalbau und Abwasserbetrieb zurück“, sagt AGL-Geschäftsführer Lars Strehse.
Denn Lüneburg betreibt zusammen mit den Metropolen und Großstädten London, Hamburg, Dresden und Lübeck eine der ältesten neuzeitlichen Schwemmkanalisationen in ganz Europa. Insgesamt verlaufen rund 600 Kilometer Kanalrohre unterirdisch durch Lüneburg und seine Ortschaften. Durch sie werden Regenwasser und Schmutzwasser zur Lüneburger Kläranlage transportiert.
Historisches Mischwassersystem mit Ableitung in die Ilmenau
Der Kanalbau in Lüneburg begann bereits Mitte der 1850-er Jahre. Rund 332 Kilometer, das heißt rund 60 Prozent des Lüneburger Kanalnetzes, sind seit inzwischen über 50 Jahren in Betrieb. 24 Kilometer davon – überwiegend in der Innenstadt – sogar seit über 100 Jahren. Im Innenstadtbereich werden Regen- und häusliche Abwässer über eine sogenannte Mischwasserkanalisation zur Kläranlage an der Bockelmannstraße geleitet.
Die hydraulische Leistungskapazität der AGL-Kläranlage ist auf maximal rund 3.000 Kubikmeter pro Stunde begrenzt. Bei hohen Niederschlägen kommt es daher regelmäßig zur Ableitung in die Ilmenau. Die AGL hat daher bei Neuplanungen und Sanierungen stets auch einen Nachweis über die stofflichen Belastungen aller niederschlagsbedingten Einleitungen in die Ilmenau zu erbringen.
Modernisierung und Neubau von Speicherbecken geplant
Bei starken Regenereignissen ist die Leistungsfähigkeit der Mischwasserkanalisation mittlerweile schnell überschritten. Die AGL hat daher mit den Vorplanungen für ein optimiertes Mischwassermanagement und den Neubau von Speicherbecken begonnen. Mit Blick auf künftige Sanierungs- und Neubauplanungen – bei einem Zeithorizont von 2090+ – untersucht die AGL aktuell das historische Mischwasserkanalnetz im Innenstadtbereich. Diese Arbeiten werden noch das gesamte Jahr 2024 andauern.
Umweltbericht, Festschrift und Fachtagung
- Im „Umweltbericht 2023“ dokumentiert die AGL die Aufgaben in Kläranlage, Kanalisation und Gewässern, zieht eine Treibhausbilanz, informiert zum Umgang mit der Schmutzfracht und beschreibt die Umweltziele.
- Anlässlich des 170-jährigen Bestehens der Kanalisation in Lüneburg wurde eine bebilderte Broschüre erstellt zur „Geschichte der Abwasserbeseitigung in Lüneburg bis zur Inbetriebnahme der Kläranlage Lüneburg 1959“. Interessant: Der Neubau einer neuzeitlichen Kanalisation, die in Teilen noch heute in Betrieb ist, begann bereits 1854. Damit zählt die Lüneburger Stadtentwässerung in Deutschland und weltweit zu den ältesten modernen Stadtentwässerungen. In Teilen der Stadt wurde die Fäkalienentsorgung mit dem Kübelsystem jedoch erst 1981 endgültig eingestellt.
Beide Broschüren sind bei der AGL erhältlich.
- Außerdem findet am 25. April 2024 in Lüneburg die Fachtagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) statt zum Thema „Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel – 170 Jahre Kanalisation in Lüneburg“.
Mehr Information und Kontakt
- AGL Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH : https://www.agl-lueneburg.de
- Kanalinspektion: 2024 in Altstadt, Häcklingen und Kaltenmoor – 03.01.2024
Zusammen mit London, Hamburg, Dresden und Lübeck betreibt Lüneburg eine der ältesten neuzeitlichen Schwemmkanalisationen in Europa. Im Schnitt müssen die Kanäle alle zwölf Jahre gereinigt und kontrolliert werden. 2024 sind die Altstadt, Häcklingen und Kaltenmoor an der Reihe. Für die Spezialfahrzeuge sind dann jeweils kurzfristige Verkehrseinschränkungen nötig.
Lünepedia: Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH
Die Abwasser, Grün & Lüneburg Service GmbH (AGL) wurde 1997 als Abwassergesellschaft Lüneburg mbH gegründet. Die eigenständige Gesellschaft ist vollständig im Besitz der Hansestadt Lüneburg. 2008 ging der Städtische Betriebshof an die AGL über, der Firmenname wurde geändert und das Gelände an der Bockelmannstraße 1 in Betrieb genommen.
Die AGL ist in Lüneburg verantwortlich für Abwasser, Kanalisation, Gewässer, Straßen und Begrünung der Stadt. Das Tochterunternehmen Luna Lüneburg GmbH ist zuständig für Neubau und Betrieb der öffentlichen Beleuchtung.
Geschäftsführer der AGL ist Dipl. Ing. Lars Strehse. Seit 2010 ist die AGL Mitglied im Güteschutz Kanalbau.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Abwasser,_Grün_%26_Lüneburg_Service_GmbH
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